In einem deutschen Klinikum der Maximalversorgung mit ca. 1.200 Betten wurde das Vorkommen von VRE über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet. Das Ziel der Arbeit war, neben der zeitlichen Entwicklung und Verteilung von VRE in verschiedenen Bereichen des Klinikums (Intensivstationen/ Normalstationen) zu untersuchen, welche Faktoren die Infektion und die Letalität mit Enterokokken beeinflussen. Sämtliche Patienten, die innerhalb des Zeitraumes im Studienkrankenhaus stationär behandelt wurden und während ihres Aufenthaltes einen positiven VRE-Nachweis hatten, wurden erfasst. Für den Zeitraum 1998 bis 2001 erfolgte eine ausführliche Evaluation unter Berücksichtigung der Abstrichserien, des Besiedlungsortes sowie mikro- und molekularbiologischer Daten. In diesem Zeitraum wurde insgesamt bei 133 Patienten VRE nachgewiesen. Folgende Daten wurden erfasst: Alter und Geschlecht der Patienten, Besiedlungsstatus (kolonisiert/ infiziert) und Erwerbsform (nosokomial/ mitgebracht) von VRE, Liegedauer, Nachweisstation, Nachweisorte und Letalität. Signifikante Risikofaktoren für einen erhöhten Nachweis von VRE stellten Intensivstationen, konservative Stationen, männliches Geschlecht und höheres Lebensalter dar. Ebenso waren die allgemeine Liegedauer und die Letalität bei VRE-Patienten gegenüber Patienten ohne VRE signifikant erhöht. Bei den Vergleichen innerhalb der Gruppe der VRE-Patienten zeigten sich überraschende Ergebnisse. Infizierte Patienten befanden sich erwartungsgemäss signifikant vermehrt auf Intensiv- und operativen Stationen, auch war bei ihnen ein hohes Lebensalter häufiger. Zusätzlich konnte durch eine multivariate Analyse gezeigt werden, dass auch mitgebrachte VRE-Erreger und das weibliche Geschlecht signifikante Risikofaktoren für eine Infektion darstellen. Auch zeigten infizierte VRE-Patienten eine signifikant längere Liegedauer als kolonisierte Patienten und spiegeln die Kostenintensität dieser Patienten wider. Wie in vergleichbaren Arbeiten waren VRE-Patienten auf Intensivstationen deutlich älter als auf anderen Stationen und verstarben signifikant häufiger. Interessanterweise konnte durch eine multivariate Analyse zusätzlich gezeigt werden, dass mitgebrachte VRE-Erreger als Risikofaktor mit einer signifikant erhöhten Letalität einhergehen. Die These, dass Patienten mit nosokomialem Erwerb gesundheitlich stärker angegriffen sind und deshalb eine höhere Letalität aufweisen, wurde nicht bestätigt. Der nosokomiale Erwerb von VRE war häufiger bei Patienten mittleren Alters und seltener bei Patienten, die älter als 75 Jahre waren. Insgesamt zeigte sich innerhalb des Untersuchungszeitraums ein steter Abfall, sowohl der nosokomialen, als auch der mitgebrachten VRE-Fallzahlen. Die VRE-Tage- Prävalenz bestätigte hierbei durch ein Absinken die positive Entwicklung. Das Verhältnis der nosokomialen zu den mitgebrachten VRE-Fällen näherte sich an, weil der Anteil der mitgebrachten VRE-Fälle über den Zeitraum anstieg. Die Reduktion der nosokomialen VRE-Fälle wurde nur zum Teil auf die Verbesserung der Hygienemaßnahmen im untersuchten Krankenhaus zurückgeführt und scheint an der sinkenden Anzahl der mitgebrachten VRE-Fälle im Allgemeinen zu liegen. Die intensive Surveillance von VRE-Patienten konnte auf sehr differenzierte Weise zeigen, wie der Trend dieses Erregers 1998 bis 2005 verlief. Wie wichtig eine ständige Surveillance von VRE ist, zeigen aktuelle Daten, die auf einen Wiederanstieg von Resistenzrate und Ausbrüchen weisen.
In a German hospital of maximum care with approximately 1,200 beds, the occurrence of VRE over a period of eight years was observed. The aim of this study was to investigate the temporal development and distribution side of VRE in different areas of the hospital (intensive care / general wards) and which factors influence the infection and the mortality rate with enterococci. All patients who were hospitalized during the period in the study hospital during their stay and had a positive detection of VRE were collected. For the period 1998 to 2001, a detailed evaluation was performed taking into account the smear series, colonization of the site and micro-and molecular-biological data. In this period, a total of 133 patients had proven VRE. The following data were recorded: age and sex of patients, colonization status (colonized / infected) and type of occupation (nosocomial / personal) of VRE, hospital stay, the detection station, check locations and mortality. Significant risk factors for increased detection of VRE presented intensive care units, conservative stations, male gender and older age. The overall length of stay and mortality in VRE patients compared to patients without VRE increases significantly. In the comparisons within the group of VRE-patients, surprising results showed. As expected, infected patients increase significantly in intensive care and operating stations, also older age was more common. In addition it was shown by multivariate analysis that also brought-in VRE pathogens and the female sex represent significant risk factors for infection. VRE-infected patients also showed a significantly longer hospital stay than patients colonized and reflect the cost intensity of these patients. As in similar works, VRE patients in the ICU were significantly older than in other wards and died significantly more often. Surprisingly it was also shown by multivariate analysis that brought-in VRE pathogens were a risk factor associated with a significantly increased mortality. The thesis that patients with nosocomial acquired VRE are in a more fragile state of health and therefore have a higher mortality was not confirmed. The nosocomial acquisition of VRE was more common in middle-aged patients and less frequently in patients who were older than 75 years. Overall a steady decrease of both, the hospital-acquired VRE and the number of brought-in VRE was shown. The VRE- day prevalence confirmed this positive development by a decrease. The ratio of nosocomial VRE cases and brought-in VRE cases approached, because the proportion of brought-in VRE cases increased over the period. The reduction of the nosocomial VRE cases was only partly due to the improvement of hygienic measures in the studied hospital and appears to the decreasing number of brought-in VRE cases in general. Intensive surveillance of VRE patients showed in a very differentiated way the trend of this pathogen 1998 to 2005. How important a constant surveillance of VRE is, recent data of outbreaks and resistance rate showed.