Training and lifelong learning are considered to be one solution to the problems of high unemployment rates among low-skilled workers, skill shortages, skill-biased technological change, and a lower relative demand for low-skilled labor due to international outsourcing. This book is a contribution to the ongoing debate about these issues. It studies the effects of training and lifelong learning both in a developed country (Germany) and in a transition economy (Serbia). In the latter case, it contributes to the relatively scarce literature on the effect of human capital investments in countries passing through a transitional period. On the other hand, this book focuses on Germany, a developed and industrialized economy, where nonetheless the risk of unemployment is remarkably high among low-skilled and unskilled individuals, and the gap between skill-specific unemployment rates is relatively large by international standards. Do prime-age skilled unemployed benefit more from training? Chapter 2 addresses this question as the treatment effects of public training programs for the unemployed in Germany are studied. More specifically, the picture that has been sketched in previous studies is extended by estimating treatment effects for different sub-groups of the unemployed with respect to vocational education and age. Only little evidence is found supporting heterogeneous treatment effects; and the magnitude of the differences which are found is quite small. The results are thus conflicting with the strategy to increasingly provide training to individuals with better employment prospects, which has been implemented in Germany as a part of the reform of active labor market policy in 2003. Next to imposing more selective criteria on applicants and programs, training vouchers were introduced in 2003. Although it has been previously shown that the overall impact of the reform on the effectiveness of public training programs was positive, the question remains which features of the reform caused this increase, and to what particular extent. Chapter 3 isolates the effect induced by changes in the composition of program participants from the effect based on the introduction of vouchers. We find a slightly positive impact of the reform. The decomposition of this overall effect shows that the selection effect is – if at all – slightly negative. Furthermore, we find evidence that the voucher effect increased both the employment probability and earnings of the participants. Chapter 4 contributes to the still relatively scarce literature analyzing the effectiveness of active labor market policy in transition economies. More specifically, the causal impacts of participation in the “Beautiful Serbia” program are studied which provides training and temporary work in the construction sector. This evaluation deviates from routine program evaluation by considering subjective measures of individual well-being as possible outcomes. The results provide an example that the positive effects of a policy can appear stronger if it is judged by subjective well-being rather than by labor market effects. The program probably impacted on individual welfare through other channels than the immediate economic status, notably by strengthening self-confidence, job desire and social inclusion of the participants. The preceding chapters are complemented in Chapter 5 as training activities of employed individuals in Germany are studied. While the findings with respect to the wage effects of private-sector training are relatively unstable, there appear to be clearly positive effects on subsequent employment. These effects disappear after around 5 years, and seem to be solely based on whether or not an individual engaged in training at all. The respective duration which has been spent in training does not appear to matter in this context.
Lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung stellen eine Möglichkeit dar, den Problemen und Herausforderungen der hohen Arbeitslosigkeitsquoten von Niedrig- und Geringqualifizierten, dem Fachkräftemangel, dem andauernden technischen und technologischen Wandel sowie insgesamt nachlassender relativer Arbeitskräftenachfrage für geringe Qualifikationsniveaus zu begegnen. Der vorliegende Beitrag widmet sich diesem Themenkomplex und stellt somit einen Beitrag zu den anhaltenden Diskussionen dar, wie diese Herausforderungen bewältigt werden können. Gibt es unter den Arbeitslosen Personengruppen, die von beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen nicht bzw. nur eingeschränkt profitieren? Kapitel 2 dieser Dissertation untersucht diese Fragestellung. Die Befunde früherer Studien werden ergänzt, indem die potentielle Heterogenität der Maßnahmewirkungen für verschiedene Qualifikationsniveaus und Altersgruppen untersucht wird. Die Berechnungen zeigen, dass sich die Teilnahme an FbW- Maßnahmen für sämtliche untersuchte Gruppen positiv auf die künftige Beschäftigungswahrscheinlichkeit auswirkt. Ein weiterer Befund ist, dass Teilnehmer höher entlohnte Tätigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt finden als vergleichbare Nichtteilnehmer. Hingegen gibt es den Berechnungen zu Folge keine Hinweise auf stärkere Heterogenitäten in den Teilnahmeeffekten. Die Unterschiede in den Effekten fallen vergleichsweise gering aus. Insbesondere stehen diese Ergebnisse damit in Widerspruch zu einer Strategie, bevorzugt Personen mit besseren Arbeitsmarktchancen eine Teilnahme an FbW-Maßnahmen zu ermöglichen. Kapitel 3 setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie die Einführung von Bildungsgutscheinen im Zuge der Hartz-Reform zu bewerten ist. Frühere Studien haben bereits eine insgesamt positive Wirkung der Reform auf die Effektivität der FbW-Maßnahmen gezeigt, allerdings wurde in diesem Zusammenhang nicht der Frage nachgegangen, welche Elemente der Reform in welchem Ausmaß zu diesen Effektivitätssteigerungen geführt haben. Aus diesem Grund wird der Reformeffekt zerlegt: Einerseits in den Effekt, der auf die Veränderungen in der Zusammensetzung der Teilnehmer an FbW-Maßnahmen zurückzuführen ist, und andererseits in den Effekt, der auf die Einführung des Bildungsgutscheines zurückzuführen ist. Die Ergebnisse zeigen, dass der positive Reformeffekt, wenn überhaupt, nur in geringem Maße auf Veränderungen der Teilnehmerstruktur zurückzuführen ist. Hingegen hat die Einführung des Gutscheinsystems erhebliche Effektivitätssteigerungen hervorgerufen, die sich jedoch nicht bei den Niedrig- und Geringqualifizierten einstellen. Wie wirkt aktive Arbeitsmarktpolitik in einem Transformationsland? Mit dieser Fragestellung setzt sich Kapitel 4 dieser Dissertation auseinander. Es werden darin die Teilnahmeeffekte an einem Programm der aktiven Arbeitsmarktpolitik analysiert, welches in Serbien implementiert wurde („Beautiful Serbia“). Dieses Programm bestand aus zwei faktisch unabhängigen Programmteilen: Arbeitslose nahmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil und es bestand (anschließend) die Möglichkeit, einen temporären Arbeitsplatz im Baugewerbe zu erhalten. Die Effektivität dieses Programms wird sowohl in Hinblick auf die nachfolgende Erwerbsbiographie als auch hinsichtlich einer Reihe von Indikatoren des subjektiven Wohlbefindens ausgewertet. Interessanterweise resultiert der Befund, dass sich der Teilnahmeeffekt auf das subjektive Wohlbefinden positiver gestaltet als auf die Erwerbsbiographie. Kapitel 5 geht der Fragestellung nach, wer sich an lebenslangem Lernen in Form von Weiterbildungsaktivitäten im Beruf beteiligt und welche Effekte daraus auf die Lohnentwicklung sowie auf die zukünftige Erwerbsbiographie resultieren. Auf Grundlage von Daten für zwei verschiedene Perioden (von 1997 bis 2000 sowie von 2001 bis 2004) zeigen die Untersuchungen der Beteiligung an Weiterbildungsaktivitäten ein sehr ähnliches Bild für beide Untersuchungszeiträume. Auf der anderen Seite ergibt sich ein recht unklares Bild hinsichtlich der Effekte auf die individuelle Lohnentwicklung, während sich eine Teilnahme an Weiterbildung positiv auf die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Erwerbstätigkeit auswirkt. Dieser Effekt ist bis etwa fünf Jahre nach dem Ende der Weiterbildungsaktivitäten zu beobachten.