Einleitung: Um die Compliance der Probanden in Diätstudien, speziell in "Low- Carb“- und "Low-Fat“-Studien, zu verbessern, wurden im Rahmen dieser Arbeit Faktoren identifiziert, die eine Einflussnahme auf die Diätcompliance darstellen. Das Auffinden dieser Einflussgrößen soll zukünftigen Studien bei ihrer Planung und Organisation helfen, sodass eine möglichst geringe Non- Compliance der Teilnehmer erzielt wird. Methodik: Dazu wurde retrospektiv über die Online-Meta-Datenbank PubMed eine Literaturrecherche durchgeführt, wobei Studien unter bestimmten Kriterien für diese Arbeit ausgewählt worden sind. Aus den insgesamt 38 relevanten Studien wurden zahlreiche Parameter (Charakteristika der Probanden, Zielwerte der Nährstoffaufnahme in den Diätgruppen, Anzahl der Ernährungstagebücher pro Woche u.v.m.) für die statistische Analyse extrahiert. Um eine Einflussnahme der Parameter feststellen zu können, wurde die Anzahl der Studienaussteiger als Indikator für die Diätcompliance ausgewählt. Ergebnisse: Die Auswertung der statistischen Ergebnisse konnte verdeutlichen, dass vor allem Faktoren, die auf die Diätintervention zurückzuführen sind, negative Auswirkungen auf die Diätcompliance zu haben scheinen. Je mehr Ernährungstagebücher die Probanden pro Woche wäh-rend der Studie schreiben mussten, je kleiner die Kohorten in den Diätgruppen waren und je strenger die Zielvorgabe bezüglich der Nährstoff- bzw. Kalorienaufnahme in den "Low-Carb“- bzw. "Low-Fat“-Gruppen war, desto höher war die Anzahl an Studienaussteigern. Ein weiterer statistisch signifikanter Zusammenhang konnte mit den Basisdaten der Probanden festgestellt werden: Je höher der BMI-Wert und je größer das Gewicht der Probanden zu Beginn der Studien waren, desto geringer war die Compliance. Bedeutsam sind auch jene Faktoren ohne einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Ausfallrate. Dazu zählen unter anderem: das Geschlecht und das Alter der Probanden, die Studiendauer, die Beratungsintensität (Anzahl der Beratungen pro Woche), die Empfehlung auf sportliche Aktivitäten seitens der Studien, die finanzielle Unterstützung der Probanden und die Inanspruchnahme von individuellen Einzelkonsultationen oder motivierenden Telefongesprächen. Schlussfolgerung: Entsprechend der durchgeführten Analysen war es möglich, zahlreiche Komponenten ausfindig zu machen, die einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Diätcompliance haben. Dazu scheinen hauptsächlich jene Faktoren zu zählen, die die Diätinterventionen der jeweiligen Studien betreffen. Unter deren Berücksichtigung bzgl. der Strukturierung zukünftiger Diätstudien oder auch bei der Behandlung von Patienten mit Metabolischem Syndrom könnten dementsprechend positive Wirkungen auf die Compliance der Probanden / Patienten resultieren.
Introduction: To improve compliance in dietary studies, factors have been identified in this work, which influence diet compliance in both "Low- Carb"-Diets and "Low-Fat"-Diets. By controlling these factors in future dietary studies, a higher possible compliance of diet participants can be achieved. Methods: Studies were selected retrospectively using data from PubMed, an online biomedical lite-rature database. A total of 38 valid studies were used for the statistical analysis. Characteristics of the subjects, target values of the nutrient intakes in the diet groups, the number of food diary entries per week and other parameters were extracted from these studies. To determine the influence of each of these parameters, diet compliance was tested based on the number of study dropouts. Results: The statistical results seem to indicate that diet intervention factors have negative effects on diet compliance. Increased food diary entries per week, smaller cohort sizes in diet groups, and strict target values for nutrient and caloric intakes are directly correlated to a higher number of stu-dy dropouts. Furthermore participants with initially higher BMI values and higher weights were more non-compliant. Factors that did not have a statistically significant impact on the dropout rate included: gender and age of the participants, duration of the study, consulting intensity (num-ber of consultations per week), recommendations for physical activities on the part of the studies, financial support of the participants and the opportunity for individual consultations and motivatio-nal phone calls. Conclusion: The analysis was able to identify factors that significantly influence dietary com-pliance. Diet intervention factors seem to have an especially adverse influence on diet compliance. Future dietary studies or treatments of metabolic syndrome should take these factors into considera-tion to improve compliance of the subjects and / or patients.