Die systemische Sklerodermie ist eine seltene Systemerkrankung mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Fibrosierung der Haut, der Gefäße und der inneren Organe, verursacht durch eine Überproduktion von Kollagen. Neben möglichen zahlreichen Organmanifestationen, ist die häufigste Begleiterscheinung das ätiologisch unklare sog. Raynaud-Phänomen. Dieses ist derzeit keiner suffizienten kausalen Therapie zugänglich. Eine dieser Arbeit zu Grunde liegende Pilotstudie aus dem Jahr 2006 deutete darauf hin, dass eine durch Infrarot-A Strahlung modulierte, serielle, milde Ganzkörperhyperthermie die Ausprägung des Raynaud-Phänomens nachhaltig mildert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Ergebnisse der Pilotstudie hinsichtlich des Raynaud- Phänomens in einer kontrollierten Studie zu überprüfen. Weiterhin sollte die aktuelle Studie Rückschlüsse auf die Vergleichbarkeit von Strahlungshyperthermie versus Konvektionshyperthermie in Bezug auf das Raynaud-Phänomen ermöglichen. Hierzu wurden eine Infrarot-A-Liege sowie eine Haslauer Wärmeliege verwendet. Veränderungen objektiver und subjektiver Aktivitätsparameter des Raynaud-Phänomens bei Sklerodermiepatienten unter Therapie mit milder systemischer Hyperthermie sollten festgehalten werden. Zur Bewertung der Raynaud-Symptomatik stand dafür ein gegenüber dem Prototyp der Pilotstudie technisch verbessertes Gerät zur Verfügung. Darüber hinaus führten die Patienten ein Tagebuch, in dem Häufigkeit und Schwere der Raynaud-Attacken dokumentiert werden sollten. Mit Hilfe einer visuellen Analog-Skala wurde außerdem das subjektive Befinden der Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst. 56 Patienten wurden über die autoimmunologischen Spezialsprechstunden der Institute für Dermatologie und Rheumatologie der Charité Berlin rekrutiert. Eine manifeste systemische Sklerodermie mit gleichzeitig seit mindestens einem Monat regelmäßig auftretendem Raynaud-Phänomen stellte das Einschlusskriterium dar. Für die Haslauer Softpackliege war ein Zusammenhang zwischen den Parametern τ-Wert, VAS, Anfallshäufigkeit- und Stärke (RCS) herzustellen. Es kam jeweils zu einem unterschiedlich stark ausgeprägten positiven Einfluss der Therapie auf das objektive und subjektive Empfinden. Deutlich wurde, dass die Selbsteinschätzung durch die WL-Patienten wesentlich positiver ausfiel, als es durch die objektiven Werte hätte belegt werden können. Ganz andere Beobachtungen wurden dagegen bei den Patienten der IRA- Kohorte gemacht. Die subjektiv bewerteten Parameter VAS und Anfallsintensität verbesserten sich für diese Gruppe unter der Therapie im Schnitt nicht, sondern zeigten stattdessen eine Verschlechterung an. Die Anfallsfrequenz, sowie die objektiven Parameter τ-Wert und Basaltemperatur deuten hingegen auf einen positiven Effekt im Rahmen der Behandlung und bestätigen so, mit starken Einschränkungen, die Ergebnisse der Pilotstudie. Der Rückgang der Beschwerden im Lauf der 12-wöchigen Nachbeobachtungsphase in beiden Kohorten, ließ einen Zusammenhang mit äußeren Einflüssen vermuten. Wettereinflüsse, wie höhere Außentemperaturen und vermehrte Sonneneinstrahlung in dieser Zeit könnten hier eine Rolle spielen. Im Rahmen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die milde Konvektionshyperthermie in Zukunft ebenfalls eine Therapieoption zur Behandlung des Raynaud-Phänomens bei Systemischer Sklerodermie sein könnte.
Systemic scleroderma is a rare systemic disease with a more or less pronounced fibrosis of the skin, blood vessels and internal organs, caused by an overproduction of collagen. Apart from possible number of organ manifestations, the most common side effect is the so-called Raynaud's phenomenon of unclear aetiology. There is currently no sufficient causal therapy available. In a pilot study from 2006, that is underlying this work, it was found that infrared-A radiation modulated serial, mild whole body hyperthermia sustainably reduces the expression of Raynaud's phenomenon. The aim of this study was to review the results of the pilot study concerning the Raynaud's phenomenon in a controlled study. Furthermore, the current study compares the effect of radiation hyperthermia versus convective hyperthermia with respect to the Raynaud's phenomenon. Therefore, an infrared-A bed and a Haslauer soft-pack bed were used. Changes of objective and subjective activity parameters of Raynaud's phenomenon in patients with scleroderma under treatment with mild systemic hyperthermia should be evaluated. For the assessment of Raynaud's symptoms technically improved equipment, compared to the prototype of the pilot study, was avalilable. In addition, the patients kept a diary where they documented the frequency and severity of Raynaud attacks. Their subjective condition at different times was also recorded using a visual analogue scale. 56 patients were recruited in the Autoimmune Special Clinics of the Departments of Dermatology and Rheumatology at the Charité Berlin. A manifest systemic scleroderma together with at least one months regularly occurring of Raynaud's phenomenon represented the inclusion criterion. After treatment with the Haslauer soft-pack bed a connection between the parameters τ-value, VAS, seizure frequency and strength (RCS) could be derived. The treatment resulted in varying degrees of positive impact of therapy on the objective and subjective feeling. It became clear that the self-assessment by the WL-patients turned out more positive than it was manifested by the objective values. Quite different observations were made with the patients of the IRA cohort. The subjectively assessed parameters VAS and seizure intensity didn’t improve for this group during treatment, on average, but instead showed deterioration. The seizure frequency and the objective parameters τ-value as well as basal body temperature indicate a positive effect in treatment and confirm, with some restrictions, the results of the pilot study. The decline in complaints over the 12-week follow-up period in both cohorts points to a connection with external influences. Weather influences such as higher temperatures and increased solar radiation during this time could play a role. In this study it was shown that the mild convective hyperthermia could be an alternative therapeutic option for the treatment of Raynaud's phenomenon in systemic scleroderma in the future.