In dieser Arbeit wurde die Bedeutung der Serumspiegel von Ang-2 als Tumormarker beim HCC untersucht. Es handelte sich um eine retrospektive Kohortenstudie an 131 Patienten mit HCC. Die Vergleichsgruppe bestand aus 180 Patienten mit Leberzirrhose und 40 gesunden Probanden. Es konnte erstmals eine Erhöhung von Angiopoetin-2 im Serum von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom und mit Leberzirrhose nachgewiesen werden. Mit Hilfe der Ang-2-Bestimmung im Serum konnte sowohl zwischen Patienten mit HCC und Gesunden als auch zwischen solchen mit HCC und solchen mit Leberzirrhose unterschieden werden. Patienten mit HCC zeigten die höchsten Ang-2-Werte im Serum. Die Messung von Angiopoetin-2 im Serum eignet sich auch zur Unterscheidung zwischen Zirrhotikern und Gesunden. Obwohl sich bei Patienten mit Leberzirrhose jedweder Genese erhöhte Ang-2 Spiegel fanden, waren die Werte bei Patienten mit HCV-bedingter oder ethyltoxischer Zirrhose am höchsten. Eine Kombination von Ang-2 und dem in der Diagnostik des HCC etablierten Tumormarker AFP zur Diagnose eines hepatozellulären Karzinoms erwies sich in dieser Studie als potentiell sinnvoll. Die gleichzeitige Verwendung beider Marker könnte künftig dazu beitragen, den Tumor früher zu diagnostizieren und weniger Tumore zu übersehen. In dieser Arbeit konnte kein Zusammenhang zwischen dem Ang-2-Serumspiegel und dem Tumorstadium, bzw. dem histologischem Grading nachgewiesen werden. Auch ein fortgeschrittenes Child- Stadium bei Patienten mit HCC korrelierte nicht mit einer Erhöhung von Ang-2 im Serum. Die Ergebnisse untermauern die Rolle von Ang-2 bei der Genese und Ausbreitung des HCC und lassen es möglich erscheinen, Ang-2 künftig als Tumormarker für das HCC einzusetzen. Ein Anstieg von Angiopoetin-2 im Serum kann den Übergang von einer Leberzirrhose zu einem HCC oder ein Rezidiv nach Therapie markieren. Der Serummarker Ang-2 könnte außerdem das Ansprechen auf eine antiangiogenetische Therapie dokumentieren. Die vorliegende Arbeit legt den Grundstein für eine weitere diagnostische Option- die Verwendung des Angiogenesemarkers Ang-2 zur Diagnostik eines weit verbreiteten, äußerst malignen Tumors- des hepatozellulären Karzinoms. Die Ergebnisse dieser Studie sollten anhand einer prospektiven Studie überprüft werden.
In this study the significance of Ang-2 serum levels as a marker for hepatocellular carcinoma is evaluated.. It is a retrospective study with 131 HCC patients. The control group consists of 180 patients with liver cirrhosis and 40 healthy persons. Serum levels of Ang-2 are elevated in patients with HCC and in patients with liver cirrhosis. By measurement of Ang-2 serum levels it is possible to discriminate between patients with HCC and those persons who are healthy and between patients with HCC and those with cirrhosis. Patients with HCC have the highes Ang-2 serum levels. By measurement of Ang-2 serumlevels it is also possible to discriminate between patients with cirrhosis and healthy persons. All patients with cirrhosis have elevated Ang-2 serum levels, but the highest levels are found in the serum of patients with alcoholic and HCV-induced liver cirrhosis. A combination of Ang-2 and AFP as markers to diagnose HCC would be useful. Using those two markers together makes it possible to diagnose HCC earlier in high risk patients and the detection rates for HCC are higher. Tumor stage, tumor grade and Child Pugh score have no significant influence on Ang-2 and AFP serum levels in this study. The resuslts support the role of Ang-2 in HCC and offer the possibility to use Ang-2 as a marker for his tumor in the future. The results of this study should be reviewed in a prospektive study.