Hintergrund: Die MRT-gesteuerte transkutane Biopsie kommt zur Abklärung suspekter Läsionen, die lediglich in der MR-Mammographie dargestellt werden können, zunehmend zum Einsatz. Zum Ausschluss einer Fehlpunktion erfolgt die Ergebniskontrolle in interdisziplinären Konferenzen durch Korrelation der bildgebenden Diagnostik mit dem histopathologischen Befund. Bei auftretender Diskrepanz muss eine Re-Biopsie erwogen werden. Um die Anzahl solcher Re- Interventionen minimieren zu können, wird die Forderung nach weiteren Verfahren erhoben, die eine sichere Korrelation zwischen den radiologischen und histopathologischen Parametern ermöglichen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Kapillardichte von Brustläsionen mit den immunhistochemischen Färbungen D2-40, CD31 und CD34 zu quantifizieren und anschließend mit dem frühen Kontrastmittelenhancement in der MR-Mammographie zu korrelieren. Material und Methoden: In die Studie einbezogen wurden 41 maligne und 25 benigne Brusttumoren. Von jeder Brustläsion lagen MR-Mammographien vor. Alle MRT-Untersuchungen erfolgten an einem Magnetresonanztomographen mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla. Das Kontrastmittelenhancement wurde eine Minute nach Kontrastmittelgabe im Tumor (T1/T0) und im Umgebungsgewebe der Läsionen (T1/T1-Fett) bestimmt. Zur Quantifizierung der Kapillardichte erfolgten immunhistochemische Färbungen mit D2-40, CD31 und CD34. Für jede Läsion wurde die Anzahl der Gefäße im Tumor und im Umgebungsgewebe mikroskopisch in je fünf Gesichtsfeldern ausgezählt. Das frühe Kontrastmittelenhancement im Tumor und Umgebungsgewebe wurde mit der Kapillardichte im Tumor bzw. Umgebungsgewebe korreliert. Der Korrelationskoeffizient wurde zweiseitig nach Spearman-Rho berechnet. Ergebnisse: Die immunhistochemisch dargestellte Anzahl der Gefäße mit den Markern D2-40 und CD31 zeigte keine signifikante Korrelation mit dem Kontrastmittelenhancement im Tumor (D2-40: r=-0,188; p=0,130 und CD31: r=0,095; p=0,448). Für den Marker CD34 hingegen konnte für die 66 Läsionen eine statistisch signifikante Korrelation zwischen der Kapillardichte und dem Kontrastmittelenhancement im Tumor nachgewiesen werden (CD34: r=0,259; p=0,035). Im Umgebungsgewebe der Läsionen konnte für keine der immunhistochemischen Färbungen eine signifikante Korrelation zwischen der Kapillardichte und dem Kontrastmittelenhancement nachgewiesen werden (D2-40: r=-0,233; p=0,149 und CD31: r=0,102; p=0,533 und CD34: r=0,266; p=0,097). Schlussfolgerung: Die immunhistochemische Färbung CD34 scheint von den untersuchten Markern am besten geeignet zu sein, um eine numerische Korrelation zwischen dem frühen Kontrastmittelenhancement und der Kapillardichte der Läsionen erreichen zu können. Aufgrund des niedrigen Korrelationskoeffizienten muss jedoch einschränkend gesagt werden, dass die hier vorgestellten Ergebnisse der Studie für den Ausschluss einer MRT- gesteuerten Fehlpunktion nicht ausreichen. Auf den Signalverlauf in der MR- Mammographie scheint die Kapillardichte der Tumoren keinen unmittelbaren Einfluss zu haben.
Background: MRI-guided transcutaneous biopsy is recommended for histologic confirmation in cases where MR-mammography detects a suspicious breast lesion that cannot be detected by any other imaging modality. In these cases imaging- histologic correlation is necessary to ensure lesion sampling. In all patients with discordant imaging findings and histology, repeat percutaneous biopsy should be contemplated. To minimize the rate of repeated biopsies, it is desirable to have a verifiable method for reliable correlation of imaging findings and histopathologic parameters. The aim of this study was to determine the capillary density of breast lesions using the markers D2-40, CD31, and CD34 and to correlate tumor capillary density with enhancement on magnetic resonance mammography. Material and Methods: 41 malignant and 25 benign breast lesions were included. MR-mammographies were performed on a 1.5-Tesla MR-imager. The time course of MR signal intensities was determined. Enhancement one minute after contrast medium administration was determined in the tumor (T1/T0 ratio) and surrounding tissue (T1/T1-fat ratio). Capillary density was determined using immunohistologic staining with D2-40, CD31, and CD34. Mean vessels numbers were calculated. Mean capillary densities were correlated with contrast enhancement in the tumor and surrounding breast tissue using two-tailed Spearman’s rho. Results: The number of vessels identified by staining with D2-40 and CD31 did not correlate with tumor enhancement (D2-40: r=-0.188, p=0.130; CD31: r=0.095, p=0.448). For vessels stained with CD34, there was a significant correlation between capillary density and tumor enhancement (CD34: r=0.259, p=0.035). In the surrounding tissue of breast lesions no significant correlation between capillary density and contrast enhancement was found for any of the investigated immunohistochemical stains (D2-40: r=-0.233, p=0.149; CD31: r=0.102, p=0.533; CD34: r=0.266, p=0.097). Conclusion: Of the three markers investigated, CD34 appears to be most suitable to show a correlation between early contrast enhancement of breast lesions on MR mammography and capillary density. The findings suggest that the signal enhancement pattern on breast MRI does not correlate strongly with histologically determined density of tumor vessels.