dc.contributor.author
Westphal, Kaja
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:12:32Z
dc.date.available
2013-06-05T10:29:34.419Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/725
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4927
dc.description.abstract
Die koronare Herzerkrankung steht an der Spitze der Todesursachenstatistik in
den westlichen Industrienationen. Bei wenigen somatischen Erkrankungen ist der
Einfluss psychischer Faktoren auf die Entstehung, den Verlauf und die
Mortalität empirisch so gut belegt wie im Falle der koronaren Herzerkrankung
und des Herzinfarktes. Etwa 60% der Patienten entwickeln nach einem akuten
kardiologischen Ereignis depressive Symptome oder eine Depression. Die
Depression ist assoziiert mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität und mit
einem erhöhten Sympathiko- und erniedrigten Parasympathikotonus. Zur Erfassung
der sympathovagalen Balance hat sich die Herzratenvariabilität bewährt. Eine
hohe Herzratenvariabilität beruht vor allem auf einem optimalen Zusammenspiel
des sympathischen und parasympathischen Nervensystems und wird als Zeichen für
die erhaltene Adaptationsfähigkeit des autonomen Nervensystems auf innere oder
äußere Stressoren gesehen. Sie repräsentiert eine höhere vagale Aktivität des
Herzens mit guter kardialer Funktion. Eine erniedrigte Herzratenvariabilität
ist somit Ausdruck einer Dysbalance des autonomen Nervensystems. Denollet und
Kollegen führten in den 1990ern ein neues Persönlichkeitsmuster ein, das aus
hoher Ausprägung der Charaktereigenschaften negative Affektivität und soziale
Inhibition besteht. Negative Affektivität umfasst Dysphorie, Reizbarkeit und
Unruhe. Soziale Inhibition hingegen besteht aus den Items Distanziertheit,
einem Gefühl des Unwohlseins im Umgang mit anderen Menschen und der
sogenannten sozialen Haltlosigkeit. Typ-D-Patienten weisen eine
kardiovaskuläre Risikoerhöhung auf. Trotz dieses Ergebnisses weiß man wenig
über die Zusammenhänge dieser Persönlichkeitsstruktur mit anderen biologischen
Prozessen, auch ist nicht bekannt, in wieweit sie sich gegenseitig
beeinflussen. Wir untersuchen in dieser Arbeit, ob Typ-D-KHK-Patienten eine
niedrigere HRV aufweisen als die Vergleichsgruppe aus Nicht-Typ-D-KHK-
Patienten. Die Herzratenvariabilität wurde bei den Studienteilnehmern in drei
verschiedenen Messungen (kontrollierte Atem-, Stress- und Erholungsphase)
aufgezeichnet. Zusätzlich füllten die Probanden den HADS- und DS-14-Fragebogen
zum Screening auf Depression und Typ-D-Persönlichkeitsparameter aus und es
wurden weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren abgefragt. Es zeigte sich in der
kontrollierten Atemphase eine statistische Tendenz im LF-Band und in der
Erholungsphase ebenfalls eine statistische Tendenz sowohl im HF- als auch im
LF-Band für niedrigere HRV-Werte bei den Typ-D-Patienten im Vergleich zur
Kontrollgruppe aus Nicht-Typ-D-Probanden. Typ-D-Patienten weisen also eine
tendenziell niedrigere Herzratenvariabilität im Vergleich zu Nicht-
Typ-D-Patienten auf. Es zeigte sich außerdem, dass Typ-D-Patienten Defizite in
der Erholung aufweisen, angezeigt durch ein geringeres Δ-HF (Δ = HRV-Wert der
Erholungsphase – HRV-Wert der Stressphase). In den drei Untergruppenanalysen
gegen die HRV-Werte der depressiven Typ-D-Patienten zeigten sich
übereinstimmend tendenziell erniedrigte HRV-Werte dieser Gruppe im Vergleich
zu den jeweiligen anderen Kontrollgruppen (nicht-depressive Nicht-
Typ-D-Patienten, depressive Nicht-Typ-D-Patienten und nicht-depressive
Typ-D-Patienten). Zuletzt konnten wir ebenfalls tendenziell niedrigere HRV-
Werte im LF- und HF-Band der kontrollierten Atemphase und im LF-Band der
Erholungsphase der depressiven Patienten im Vergleich zu nicht-depressiven
Patienten unabhängig von der Typ-D-Persönlichkeit nachweisen. Die Ergebnisse
stützen größtenteils frühere Untersuchungen. So beschreiben Denollet und
Kollegen eine erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität bei
Typ-D-Probanden, bei denen man vermuten könnte, dass diesen Ergebnissen unter
anderem eine erniedrigte Herzratenvariabilität zugrunde liegt. Wünschenswert
wären weitere Follow-up-Untersuchungen mit einem größeren Patientenkollektiv
und längerfristigeren HRV-Messungen, um unsere Ergebnisse zu überprüfen und um
weiter zu untersuchen, ob die erniedrigte Herzratenvariabilität auch über
einen längeren Zeitraum nachzuweisen ist und es sich somit nicht nur um
kurzfristige Schwankungen der Herzfrequenz handelt. Therapeutisch könnte die
Stärkung der vagalen Aktivität zum Beispiel durch Stressbewältigungskurse zur
Reduktion der von Denollet und Kollegen 2006 beschriebenen erhöhten
kardiovaskulären Morbidität und Mortalität dieser Patientengruppe im Fokus
liegen. Zukünftige Studien sollten der Frage nachgehen, welche der
untersuchten Parameter, Typ-D-Persönlichkeit oder Depression, einen größeren
Einfluss auf die erniedrigte Herzratenvariabilität haben und somit mit der
erhöhten Morbidität und Mortalität dieser Risikogruppen assoziiert sind.
de
dc.description.abstract
The coronary heart disease (CHD) is one of the leading mortality causes in the
industrial world. The influence of psychological factors is proven on
development, process and mortality of CHD and myokardial infarction. 60 % of
patients with CHD are developing depressive symptoms or a depression which are
correlated with decreased heart rate variability (hrv), a marker of the
vegetative nerval system. An increased hrv represents a healthy or good
vegetative nerval system, a decreased hrv the opposite. Dennollet and his
colleagues characterised a new personality type in the 1990s. This personality
type is called type-d-personality. A person with type-d-personality is
dysphoric, irritable and socially inhibited. Patients with type-d-personality
are in increased risk to develop a CHD. We tried to investigate if patients
with type-d-personality have a decreased hrv in comparison with patients
without type-d-personality. In another hypothesis we combined the
type-d-personality with depressive symptoms. By trend we could see that
patients with type-d-personality have a decreased hrv, a delayed recovery
after stress and that patients with the combination of type-d-personality and
depressive symptoms have a decreased hrv in comparison to patients without any
of these or only with one factor (depressive non-type-d-patients, non-
depressive non-type-d-patients or non-depressive type-d-patients). Future
studies can try to find out which factor (depressive symptoms or
type-d-personality) has a wider influence on the increased morbidity and
mortality in patients with type-d-personality and depressive symptoms.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
coronary heart disease
dc.subject
heart rate variability
dc.subject
type-d-personality
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Zusammenhänge zwischen Herzratenvariabilität und Typ-D-Persönlichkeit bei
Patienten mit koronarer Herzkrankheit
dc.contributor.contact
Kaja.Westphal@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Weber
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. W. Söllner
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. C. Albus
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094180-4
dc.title.translated
Relation between heart rate variability and type-d-personality in patients
with coronary heart disease
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094180
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013348
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access