Die Ellenbogengelenksarthroskopie bietet einen attraktiven minimal-invasiven Zugang zum Ellenbogengelenk. Vorhergehende wissenschaftliche Arbeiten zeigen ein zunehmendes operatives Indikationsspektrum. Ziel dieser Studie ist es anhand einer retrospektiven Analyse den klinischen Therapieerfolg einzelner Indikationsstellungen bzw. vorliegender Pathologien unter Verwendung verschiedener Scores und klinischer Untersuchungsergebnisse zu objektivieren und zu analysieren. Methodik: Die klinischen Daten und die erhobenen postoperativen Scores der arthroskopisch versorgten Patienten wurde ergänzt durch die im Rahmen einer Multizenter- Studie erfassten retrospektiven Daten in der Versorgung der Osteochondrosis dissecans (arthroskopisch/ mini-open Herdauffüllung mittels Trufit/OATS). Die Operationen wurden in einem Zeitraum von 2003 bis 2012 in zwei verschiedenen Kliniken durchgeführt. Die deskriptive Auswertung erfolgte mittels SPSS und Excel mit Dokumentation der Händigkeit bzw. betroffenen Seite, stattgehabter Voroperationen, Traumagenese, Berufsanamnese und Beschwerdedauer. Zur Objektivierung und Einschätzung des Therapieerfolges wurden neben der klinischen Untersuchung verschiedene validierte Scores wie MEPS, reziprok DASH, OXFORD, SEV und PRTEE erhoben, um das Outcome nach Ellenbogenarthroskopie gemessen an Funktionalität und der Patientenzufriedenheit postoperativ zu erfassen. Ergebnisse: Insgesamt konnte bei 100 Patienten (45 Frauen, 55 Männer) eine klinische Nachuntersuchung mit einem durchschnittlichen Follow up von 30 ± 20,37 Monaten durchgeführt werden. Die durchschnittliche präoperative Beschwerdedauer betrug 21 ± 28,38 Monate. Bei 47% lag eine traumatische Genese zugrunde. 24% der Patienten sind am betreffenden Arm voroperiert. Je Patient wurde eine Hauptdiagnose ermittelt. Danach ergaben sich vier führende Pathologien: Osteochondrosis dissecans (38%), Ellenbogengelenkssteife (23%), Arthrose (17%), Freier Gelenkkörper (9%). Insgesamt zeigten sich gute bis sehr gute postoperative Untersuchungsergebnisse objektiviert anhand der erhobenen Scores (MW: reziprok DASH 85 Pkt., MEPS 91 Pkt., Oxford 88 Pkt., SEV 79 Pkt.). Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Pathologien zeigen Ellenbogengelenkssteife und Arthrose nach arthroskopischer Arthrolyse eine signifikante postoperative Funktionsverbesserung hinsichtlich des Bewegungsumfanges (Ellenbogengelenkssteife: MW ROM präoperativ 96° und postoperativ 127°; Arthrose: MW ROM präoperativ 95° und postoperativ 117°), sowie gute mittlere Scoreergebnisse. Freier Gelenkkörper (FGK) und Osteochondrosis dissecans (OD) zeigen das beste Outcome gemessen am Scoreergebnis. Der Unterschied zwischen OD und degenerativen Pathologien (Ellenbogengelenkssteife und Arthrose) ist dabei in allen Scores signifikant (p ≤ 0,05). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unterstreichen den zunehmend hohen therapeutischen Stellenwert der Ellenbogengelenksarthroskopie. Insbesondere FGK und OD zeigen ein sehr gutes Outcome und profitieren von einem arthroskopischen Vorgehen.
Aim of this study is to evaluate the outcome of patients who underwent elbow arthroscopy for the treatment of various conditions. Methods The study was performed by two hospitals. 100 patients were treated arthroscopically from 2003 to 2012. The retrospective evaluation implied a physical examination and a patient interview by using well accepted elbow scores (MEPS, reciprocal DASH, Oxford Score, SEV, PRTEE) to assess patient outcomes. Demographic data including handedness, physical handicap, previous operations, pain etiology, occupation and duration of symptoms were recorded. Results 100 patients (45 female and 55 male) were reviewed. Mean follow-up was 30 ± 20,37 months. Mean duration of symptoms was 21 ± 28,38 months. There was a posttraumatic origin in 47%. 24% of the patients were already treated surgically. There are four principal diagnosis: osteochondritis dissecans (38%), stiffness (23%), arthritis (17%), loose bodies (9%). High overall score achievements were demonstrated by a mean reciprocal DASH of 85, a mean MEPS of 91, a mean OXFORD score of 88, and a mean SEV score of 79. Patients who had elbow stiffness or arthritis had a significant improvement in ROM (stiffness: mean ROM 96° versus 127°, arthritis: mean ROM 95° versus 117°) and a good outcome score. Patients who had loose bodies and OD had excellent outcome scores. There is a significant difference in all scores between OD and the stiffness and arthritis group (p ≤ 0,05). Conclusions This study shows the highly effectiveness of arthroscopic treatment especially for loose bodies and OD.