RIP2 (Receptor Interacting Protein 2) – ein Tumornekrosefaktor-Rezeptor- Adaptorprotein – spielt eine wichtige Rolle bei der Proliferation und Differenzierung von Myoblasten. Kürzlich konnte sowohl in C2C12-Zellen als auch in primären Mäusemyoblasten gezeigt werden, dass eine Repression der rip2-Genexpression eine wichtige Vorraussetzung für die Initiation der myogenen Differenzierung darstellt. Zur näheren Untersuchung der Expression der anderen bekannten Mitglieder aus der Familie der rip-Gene wurden deren Genexpressionsmuster in zwei Myoblastenzelllinien – C2C12 und C2F3 – nach Induktion der Differenzierung miteinander verglichen. Beide Zelllinien entstammen demselben klonalen Ursprung, weisen jedoch ein unterschiedliches Differenzierungsverhalten auf: Der Differenzierungsprozess von C2F3-Zellen verläuft langsamer und inkompletter als die Differenzierung von C2C12-Zellen. Bei der Analyse der Expression der einzelnen rip-Gene bis zu dem Zeitpunkt vier Tage nach der Induktion der Differenzierung konnte bei den C2F3-Myoblasten für das rip2-Gen keine Repression im Verlaufe der Differenzierung beobachtet werden, was möglicherweise mit dem geringen Differenzierungspotential dieser Zellen in Zusammenhang steht. Außerdem war rip3 zusätzlich im Gegensatz zu den C2C12-Zellen in den C2F3-Myoblasten nicht exprimiert. Um die Expressionsmuster der rip-Gene bei der Myoblastenproliferation und –differenzierung genauer zu charakterisieren, wurde die Expression von rip1 - 4 in zwei Muskeltumorzelllinien – den Rhabdomyosarkomzelllinien RD/12 und RD/18 - überprüft. Es zeigte sich, dass in beiden Rhabdomyosarkomzelllinien im Vergleich zu den C2C12-Zellen die Expression von rip2 nach der Induktion der Differenzierung nicht herunterreguliert wird. Im Vergleich zu normalen Myoblasten wurden weder rip3 noch rip4 in den Tumorzellen exprimiert. Aufbauend auf diese Daten wurde die Funktion von RIP2 in Rhabdomyosarkomzellen näher untersucht: Es zeigte sich, dass nach Inhibition der rip2 Genexpression mittels spezifischer siRNAs sowohl bei den C2C12-Zellen als auch insbesondere bei den Rhabdomyosarkomzellen die Zellproliferation gehemmt und Muskelzelldifferenzierung stark gefördert wurde. Diese Daten lassen den Schluss zu, dass eine aberrante Expression der rip-Gene – speziell rip2 - mit abnormem Wachstums- und Differenzierungsverhalten in Skelettmuskelvorläuferzellen einhergehen kann.
RIP2 is an important regulator of myoblast proliferation and differentiation. It had previoiusly been demonstrated that in the myoblast cell line C2C12 and in primary myoblasts, downregulation of rip2 gene expression is a prerequisite for differentiation. To further study the role of the rip gene family in myogenesis, we compared expression patterns of rip1-4 in two myoblast cell lines – C2C12 and C2F3 – after the induction of differentiation. These two cell lines are derived from the same clonal origin, but differ with respect to their differentiation behaviour: the differentiation process is slower and more incomplete in C2F3 cells. When analyzing cells up to four days after the induction of differentiation, we found no downregulation of rip2 gene expression in C2F3 cells, which might be linked to the low differentiation potential of these cells. In addition, in contrast to C2C12 cells, the rip3 gene was not expressed in C2F3 cells. To further study the role of rip genes in the regulation of myoblast growth and differentiation, the expression patterns of rip1-4 in rhabdomyosarcoma cell lines were analyzed: in contrast to the C2C12 myoblasts, rip2 expression was not downregulated after the induction of differentiation in rhabdomyosarcoma cells. Furthermore, in contrast to normal myoblasts, they did not express the rip3 and rip4 genes. The focus was now on the functional role of RIP2 in rhabdomyosarcoma cells: inhibition of rip2 gene expression in C2C12 and in rhabdomyosarcoma cells using specific siRNAs led to decreased proliferation and promoted the differentiation process of these cells. These data indicate that differential expression of rip genes can be associated with abnormal growth and differentiation behaviour of skeletal myoblasts.