dc.contributor.author
Duchaczek, Beate geb. Wawrzyniak
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:42:04Z
dc.date.available
2011-11-02T12:03:32.393Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7038
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11237
dc.description.abstract
Ziel dieser Studie war die Untersuchung von Frequenz, Charakteristika sowie
Prädiktoren der periiktalen, d.h. Anfalls-bezogenen, und der interiktalen,
d.h. der im Anfalls-freien Intervall auftretenden, Kopfschmerzen. Es wurden
Patienten mit einer Epilepsie aus einer Spezialambulanz einem semi-
strukturierten Fragebogen unterzogen. Die wichtigsten Ergebnisse der
vorliegenden Studie sind im Folgenden aufgeführt: (1) Ein Drittel aller
Patienten litt unter periiktalen Kopfschmerzen, dies ist mit den Daten aus
anderen retrospektiven Studien vergleichbar. Bei der Mehrzahl der Patienten
traten diese Kopfschmerzen postiktal auf. Periiktale Kopfschmerzen waren meist
von Spannungskopfschmerz-artigem Charakter, bei über einem Viertel der
Patienten war der Kopfschmerz Migräne-artig. Bei vier dieser Patienten bestand
eine interiktale Migräne ohne Aura, die epileptischen Anfälle entwickelten
sich aus einer Migräne-Attacke heraus. Dies entspricht den weitergefassten
Kriterien einer Migralepsie. (2) Unabhängige Prädiktoren für periiktale
Kopfschmerzen waren das Alter bei Beginn der Epilepsie und eine
antiepileptische Polytherapie. Beide Prädiktoren deuten auf eine schwerere
Form der Epilepsie als Risikofaktor für PKS hin. In der weiteren Analyse
blieben die Prädiktoren jedoch unabhängig von einer chronischen Epilepsie
bestehen. Interiktale Kopfschmerzen konnten als möglicher Prädiktor der PKS
ausgeschlossen werden. (3) Des Weiteren sind periiktale Kopfschmerzen
signifikant häufiger mit primär wie auch sekundär generalisierten Anfällen
assoziiert. Dies ist verständlich, da es bei diesen Anfallstypen zu einer
besonders ausgeprägten Steigerung der kortikalen Durchblutung kommt, die das
meningo-trigeminale Schmerzsystem stimulieren kann. (4) Interiktale
Kopfschmerzen wurden von jedem dritten befragten Patient berichtet. Im
Vergleich zur Gesamtbevölkerung fand sich kein erhöhtes Risiko bei Patienten
mit Epilepsie für das Auftreten von Kopfschmerzen allgemein und von Migräne
speziell. Dieses Ergebnis widerspricht dem weit verbreiteten Konzept der
Komorbidität von Migräne und Epilepsie. Einziger unabhängiger Prädiktor für
interiktale Kopfschmerzen ist das weibliche Geschlecht, diese Variable ist
nicht spezifisch für Patienten mit Epilepsie. (5) In der vorliegenden Studie
konnte eine etwas höhere Prävalenz der interiktalen Migräne bei Patienten mit
einer IGE im Vergleich zu allen Patienten mit Epilepsie und zur
Allgemeinbevölkerung demonstriert werden. Ein signifikanter Zusammenhang
zwischen dem Epilepsie-Syndrom und einer interiktalen Migräne konnte jedoch
nicht gezeigt werden. (6) Wir konnten zeigen, dass die periiktalen
Kopfschmerzen von den meisten Patienten inadäquat behandelt werden. Über die
Hälfte der Patienten mit periiktalen bzw. schweren periiktalen Kopfschmerzen
nahm keine Analgetika ein. Die Patienten, die ihren Kopfschmerz behandelt
haben, führten meist eine Selbstmedikation durch. Eine Erklärung hierfür kann
die Überschattung der Kopfschmerzen durch den epileptischen Anfall sein. Vor
allem bei tonisch-klonischen Anfällen können die zum Teil heftigen motorischen
Entäußerungen und der dabei auftretende Bewusstseinsverlust die Kopfschmerzen
in den Hintergrund drängen. Im Vergleich zu den interiktalen wurden die
periiktalen Kopfschmerzen signifikant weniger häufig behandelt, obwohl die
Schmerzintensität der periiktalen Kopfschmerzen signifikant höher war. So wird
bei interiktalen Kopfschmerzen dreimal (alle Kopfschmerzen) bis viermal
(schwere Kopfschmerzen) so häufig ein Arzt hinsichtlich einer analgetischen
Medikation konsultiert. Der behandelnde Arzt sollte Patienten mit Epilepsie
nach periiktalen und interiktalen Kopfschmerzen fragen. Durch das Anbieten
einer adäquaten analgetischen Therapie wie beispielsweise von Migräne-
spezifischen Medikamenten bei Migräne-artigen PKS könnte den betroffenen
Patienten Linderung verschafft werden.
de
dc.description.abstract
Objective: Interictal headache (IIH), and in particular migraine, is
considered a relevant comorbidity in epilepsy, available data are ambiguous.
Periictal headache (PIH) displays a frequent ancillary burden to seizures, but
identification of unequivocal predictors is still elusive. We aimed to assess
frequency, characteristics, and predictors of IIH and PIH in patients with
epilepsy. Methods: All patients (≥18 years) with epilepsy or unprovoked
seizures seen in a tertiary epilepsy outpatient clinic underwent a semi-
structured interview regarding occurrence and characteristics of IIH and PIH.
Clinical variables in patients with and without IIH and PIH and seizure types
with and without PIH were compared. Results: Out of 201 patients, 56.2%
reported headache, IIH occurred in 34.3%, and 10.9% of the study population
suffered from migraine. PIH was reported by 35.3%, occurring preictally in 16
and postictally in 61 cases. PIH character was migrainous in 26.8% and
tension-type headache-like in 62%, mean severity was 6.12.2 cm. PIH was
treated analgetically by less than 40% of patients, only 11% sought specific
medical advice. Predictors were low age at epilepsy onset (OR 0.963, 95% CI
0.945-0.981, p<0.0001), antiepileptic drug (AED) polytherapy (OR 1.943, 95% CI
1.046-3.612, p=0.036), and generalised tonic-clonic seizures (p<0.0001).
Conclusions: In patients with epilepsy, IIH, and particularly migraine, is
less common than expected challenging the widely held concept of comorbidity
of the two conditions. PIH is frequent, severe, and undertreated. Predictors
include low age at epilepsy onset, AED polytherapy, and tonic-clonic
generalised seizures. Physicians should ask for PIH and offer specific
analgesic treatment.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Periiktaler und interiktaler Kopfschmerz bei Patienten mit Epilepsie
dc.contributor.contact
wawbea@web.de
dc.contributor.inspector
Herr Prof. Dr. med. W. Christe
dc.contributor.inspector
Herr Prof. Dr. med. J. Wissel
dc.contributor.inspector
Frau Prof. Dr. med. J. Haas
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. Holtkamp
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. von Brevern
dc.contributor.furtherReferee
Priv. -Doz. Dr. Y. Weber
dc.date.accepted
2011-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000024986-1
dc.title.translated
Periictal and interictal headache in patients with epilepsy
en
dc.title.translatedsubtitle
Frequency, characteristics, and predictive features
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000024986
refubium.mycore.derivateId
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dcterms.accessRights.dnb
free
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open access