Bisher konnte gezeigt werden, dass intensive Kaltreize (z.B. Eisbaden) zu einer Beeinflussung des Radikalmetabolismus führen. In der Studie wurde geprüft, in welchem Ausmaß die verschiedenen Reizqualitäten und Reizdosen während eines Sanabades für eine Änderung des Radikalstoffwechsels verantwortlich sind. Methode: An der Untersuchung nahmen 13 regelmäßige Saunagänger und 9 regelmäßige Winterschwimmer teil. Die Blutentnahmen erfolgten vor den thermischen Reizen, unmittelbar nach Kaltreiz (bei der Sauna im Tauchbecken im dritten Saunagang) und nach einer Erholungsphase von ca. 30 min nach Kaltreiz (in der Saunagruppe zusätzliche Blutentnahme sofort nach Warmreiz im dritten Saunagang). Bestimmt wurden: GSH/GSSG, Harnsäure, MDA, HNE. Ascorbinsäure wurde zusätzlich bei den Eisbadern bestimmt. Ergebnisse: In beiden Gruppen stiegen das oxidierte Glutathion und das Verhältnis von oxidiertem Glutathion in Relation zum Gesamtglutathion unmittelbar nach Kaltreiz, die Harnsäure verringerte sich unmittelbar nach Kaltreiz. Die milde Hyperthermie der Sauna hatte keinen Einfluss auf das Glutathionsystem. Die Veränderungen im Glutathionsystem und der Ascorbinsäure waren bei den Winterschwimmern auch noch 30 Minuten nach dem Eisbaden nachweisbar. Die oxidative Belastung war bei der Sauna kurzfristig, nach der Erholungsphase wurden die Ausgangswerte wieder erreicht. Veränderungen von MDA und HNE waren sowohl bei den Eisbadern als auch bei den Saunagängern nicht nachweisbar. Schlussfolgerung: Sauna und Winterschwimmen führen zu einer milden oxidativen Belastung. Aufgrund von Adaptionsmechanismen bei regelmäßiger Anwendung der Sauna bzw. Winterschwimmen kommt es zur erhöhten antioxidativen Kapazität und zur verbesserten Abwehr oxidativer Belastungen. Dies unterstreicht ihren Wert als präventiv- medizinische Maßnahmen und hinsichtlich des Saunierens die Wichtigkeit der Schlussabkühlung. Schädliche Einflüsse, resultierend aus einer regelmäßigen oxidativen Belastung, treten bei gesunden Menschen und regelrechter Anwendung der Sauna bzw. des Winterschwimmens nicht auf.
Background and purpose- Some studies have shown that cold water exposure (outdoor winter swimming) causes oxidative stress. We examined whether thermic exposition in general (cold or heat) leads to similar changes. Methods- 22 healthy subjects- 13 regular sauna users, 9 regular winter swimmers-were evaluated before, immediately and 30 min after cold water exposure and after exposure to heat (sauna users). Glutathione, uric acid, malondialdehyde and 4-hydroxynonenal were measured. Vitamin C was measured only during winter swimmimg. Results- In both groups the erythrocytic level of oxidized glutathione and the ratio of oxidized glutathione/total glutathione increased after cold exposure. The level of uric acid concentration decreased following cold exposure. Exposure to heat (sauna) had no such effect. The changes in glutathione level and ascorbic acid concentration (drastic decrease during ice-bathing) are still visible 30 minutes for winter swimmers but not for sauna users who were exposured to cold (dipping basin). In both groups changes in the malondialdehyde- and 4-hydroxynonenal- concentration could not be detected. Conclusions- This changes in glutathione levels and uric acid suggest that the cold water immersion of sauna and winter swimming produces oxidative stress. Repeated oxidative stress in sauna and winter swimmers results in improved antioxidative adaptation and is postulated as a mechanism for increased resistance to common cold. This underlines the roll of the sauna as a preventive measure and the importance of final cooling. Harmful influences, resulting from a oxidative load, do not arise in healthy humans and proper application of the sauna and/or the winter swimming.