dc.contributor.author
Braumann, Chris
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:35:04Z
dc.date.available
2009-03-24T10:29:26.329Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6968
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11167
dc.description
1\. Zusammenfassung 3 2\. Einleitung 5 3\. Verzeichnis der zur kumulativen
Habilitationsschrift zusammengefassten Anlagen 7 4\. Studienergebnisse 8 4.1.
Antineoplastische Effekte von Taurolidin und Heparin bei der offenen
Behandlung eines disseminierten Kolonkarzinoms. Ein Rattenmodell 8 4.2.
Tumorwachstum nach Behandlung mit Taurolidin und Heparin unter den Bedingungen
eines Pneumoperitoneums mit Kohlendioxid bei der Ratte 17 4.3. Dosissteigerung
bei Bolusinjektion oder Langzeitbehandlung mit Taurolidin auf das
Tumorwachstum. Ein Rattenmodell 24 4.4. Hohe Taurolidindosen inhibieren
fortgeschrittenes Tumorwachstum. Ein Rattenexperiment 32 4.5. Taurolidin
blockiert die Proteinbiosynthese 40 4.6 Taurolidin inhibiert das Wachstum
eines malignen Melanoms. Ein Mausmodell. 47 4.7. Intravenöse Behandlung mit
Taurolidin – Progressprävention bei einem Magenkarzinom-Re-Rezidiv. Eine
Falldarstellung. 55 5\. Diskussion 62 5.1. Molekularbiologische Untersuchungen
62 5.1.1. Angiogenese und Inhibitionsmöglichkeiten 62 5.1.2. Analyse neuer
taurolidinähnlicher Substanzen 63 5.1.3. In silico screening zur Detektierung
von Angiogenesehemmstoffen 63 5.1.4. In vitro Untersuchungen mit neuen
Antiangiogenetika 65 5.2. Tierexperimentelle Forschungen 66 5.3. Klinischer
Einsatz unter Studienbedingungen 71 6\. Abkürzungsverzeichnis 77 7\.
Literaturverzeichnis 78 8\. Eidesstattliche Erklärung 90
dc.description.abstract
Neue antiangiogene Wirkstoffe könnten in Zukunft bei der Therapie von
gastrointestinalen Karzinomen von elementarer Bedeutung sein. Taurolidin ist
eine antineoplastische Substanz, welche an über 30 Tumorzelllinien in vitro
eine Wachstumshemmung bewirkt. Es hemmt zusätzlich die Freisetzung
tumorproliferativer Interleukine (TNFalpha und IL-1beta) aus Makrophagen. Der
Mechanismus, der zur Inhibition des Tumorwachstums führt, war zu Beginn der
Experimente noch nicht bekannt und daher das Ziel eigener
molekularbiologischer, tierexperimenteller und klinischer Forschungen. In
ersten in vitro Experimenten wurde an Zellen eines malignen Melanoms eine
vergleichbar hohe Apoptoserate gegenüber einer üblichen Interleukin- oder
Interferontherapie gemessen. Ex vivo Untersuchungen an Zellverbänden von
Melanompatienten zeigten sogar eine höhere Empfindlichkeit gegenüber
Taurolidin. In molekularbiologischen Studien wurde unter Verwendung klinisch
relevanter Dosierungen der spezifische Feinmechanismus untersucht. Taurolidin
führte zur Reduktion intrazellulärer Proteinspiegel von Zellzyklusregulatoren
und Transkriptionsfaktoren. Der Signalosom/Proteasom Komplex, welcher
intrazelluläre Interaktionen reguliert, sowie der Transkriptionsprozess wurden
hierbei jedoch unwesentlich beeinträchtigt. Unsere Experimente wiesen darauf
hin, dass der Translationsvorgang durch Taurolidin in humanen und
Rattenkolonkarzinomzellen gehemmt wird. Hierbei wird die Präinitiationsphase
gehemmt, welches auf eine Inhibition der ribosomalen Komplexbildung
(Dichtegradientenbestimmung) schließen lässt. Damit wird die
Proteinbiosynthese blockiert, was die pleiotrophe Wirksamkeit erklären könnte.
Die Mechanismen könnten sogar für Pro- und Eukaryonten ähnlich sein, da die
endogene Proteinexpression bei Bakterien (E. coli) ebenfalls verhindert wurde.
Unsere Daten ließen die Schlussfolgerung zu, dass Taurolidin einen
maßgeblichen Schritt in einer frühen Translationsphase hemmt. Dadurch werden
proangiogene Wachstumsfaktoren wie VEGF und TNFα nicht mehr synthetisiert.
Fortführende tierexperimentelle Untersuchungen wiesen nach, dass einmalige
intraperitoneale Applikationen das intra- und extraperitoneale Tumorwachstum
bei der Ratte hemmen. Unabhängig von der Operationsmethode (Insufflation mit
Kohlendioxid oder Laparotomie) führte der direkte Kontakt des Taurolidin mit
Tumorzellen zu einem stärkeren antineoplastischen Effekt als eine einmalige
intravenöse Behandlung. Längere Behandlungszeiträume und Dosissteigerungen
führten zu ausgeprägteren Tumorreduktionen bei der Ratte. Hierbei wurden
Änderungen der Respirationstiefe beobachtet, welche durch langsamere
Applikation vermieden werden konnten. Die Hämatopoese wurde nicht
beeinträchtigt. Daher wurde in weiteren Tierstudien der Einfluss intravenöser
und intraperitonealer Dosissteigerungen auf das Wachstum fortgeschrittener
Kolonkarzinome untersucht. Es fand sich eine antineoplastische
Dosisabhängigkeit. Zum Ausschluss von Zellschädigungen der
Hauptstoffwechselorgane Leber und Niere wurden pathohistochemische
Untersuchungen durchgeführt. Die Hochdosistherapie führte zu keinen
nachweisbaren Veränderungen mikroskopischer Organstrukturen. Folgend wurde in
einer klinischen, prospektiv randomisierten Multizenterstudie der Effekt einer
intraoperativen, intraperitonealen Instillation von 0,5 % Taurolidin versus
einer 0,25 % PVP-Jod-Spülung nach kurativen Resektionen von Kolon-, Magen- und
Pankreaskarzinomen untersucht. Der Anstieg des zellstimulierenden Interleukin-
1β wurde gegenüber PVP-Jod deutlich reduziert. Es wurden keine relevanten
Nebenwirkungen festgestellt. Die Ergebnisse zeigten, dass die intraperitoneale
Applikation von Taurolidin bei der Prävention von Lokalrezidiven und
Metastasen in der onkologischen Chirurgie sinnvoll sein könnte – diese ist
jedoch kostenintensiver. Daher wurde eine prospektiv randomisierte
Multizenterstudie begonnen, welche beim kurablen kolorektalen Karzinom die
Rate von Metastasen und Lokalrezidiven nach intraoperativer Instillation mit
Taurolidin (2 %) versus einer üblichen Bauchspülung (0,9 % NaCl) vergleichen
soll. Eine intravenöse Kombinationstherapie von bisher schlecht behandelbaren
Tumorentitäten ist ebenfalls denkbar. Eine intravenöse Behandlung mit 2 %igem
Taurolidin wird derzeit an unserer Klinik im Rahmen einer Phase III-Studie
beim Magen-/Pankreaskarzinomrezidiv durchgeführt. Die gewichtskorrelierte,
zentralvenöse Injektion führte zu keinen relevanten, klinischen oder
laborchemischen Nebenwirkungen (300 mg/kg Kilogramm/Tag). Bei
Magenkarzinomrezidiven konnte bei 3/24 Patienten eine Tumorverkleinerung, ein
„stable disease“ (konstantes CT-morphologisches Bild) und eine vollständige
Remission beobachtet werden. Neben einer Monotherapie könnte einer
Kombinationstherapie mit anderen antineoplastisch wirksamen Medikamenten eine
entscheidende Rolle zukommen, um mögliche Synergieeffekte mit bewährten
Chemotherapeutika zu nutzen und Nebenwirkungen zu reduzieren.
de
dc.description.abstract
Taurolidine (TRD) is an agent with antiseptic and antineoplastic effects
clinically first administered in 1975. It is a soluble product of the amino
acid Taurin and is hydrolytically separated to its active metabolites
Taurultam and Methyltaurultam. Its contact with bacteria leads to loss of
their pathogenesis. TRD inhibits the release of TNFα and IL-1β as well as
angiogenesis, which is of great importance for solid tumor growth. The
mechanisms of TRD antineoplastic effects were investigated. TRD has an
antineoplastic effect on more than 30 cell lineages in vitro. We have
thoroughly examined its molecular mechanisms of action. Experiments showed a
reduction of the intracellular protein level of transcription factors and cell
cycle regulators. Effects on the COP9 signalosome, a multimeric regulatory
protein complex involved in signal transduction and ubiquitin-dependent
proteolysis could be excluded. The Transcription process was not blocked by
the highest TRD concentrations. The translation was intensively assessed by
sucrose density gradient centrifugation. It was shown that TRD acts as an
inhibitor of an early phase in translation. It blocks protein biosynthesis in
mammalian cells as well as in bacteria, which mig ht explain most of its
pleiotropia effects, including induction of apoptosis. Antineoplastic effects
of TRD were confirmed in several experimental studies on animal models. A
single intraperitoneal (IP) dose caused a reduction of intra- and
extraperitoneal metastases in rats. Direct contact with tumor cells had a much
higher antineoplastic effect than the single intravenous (IV) application
after laparoscopy or laparotomy. Further experiments showed that longer IV
administration with higher doses could inhibit IP tumor growth and
subcutaneous metastatic disease without relevant toxic effects in rats. The IP
and IV administration of TRD reduced total tumor weight and number of
metastatic lesions of disseminated malignant melanoma in a dose dependent way
in mice. Our encouraging findings will be further examined in clinical
studies. The effect of intraoperative IP instillation of TRD versus PVD-iodine
in colorectal, gastric and pancreatic cancer was examined in a multicenter
prospective randomized clinical trial. Lavage with TRD delayed the increase of
IL-1β compared to the control group without relevant adverse effects. As a
result the IP administration TRD could be of benefit as a treatment for the
prevention of metastasis in surgical oncology. Therefore, a new prospective
randomized multicenter trial was set up in November 2005. Aim of this study
was to examine the influence of intraoperative instillation and abdominal
lavage with 2% TRD versus irrigation with 0.9% NaCl (control group) on
metastases and local tumor recurrence (n=2000). A significant advantage of TRD
is the absence of adverse effects on haemopoiesis. TRD 2 % is being currently
applied intravenously as part of a Phase III clinical study, in order to
assess safety and toxicity of the agent in patients with advanced or recurrent
gastric and pancreatic cancer. The bodyweight correlated TRD doses of 300
mg/kg KG/Day had nor clinical neither biochemical adverse effects. In some
patients with recurrence of gastric cancer we observed a slow progression of
the disease with a good quality of life. In one patient no evidence of his
previous gastric cancer re-recurrence was detected. Summarizing, the
combination of antineoplastic effects of TRD with a low toxicity render the
substance a promising therapeutic option for several malignancies, where
traditional therapeutic modalities fail. TRD could be administered either as
monotherapy or as part of a protocol with other chemotherapeutics in the
future.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Antineoplastische und antiangiogene Effekte von Taurolidin - vom
molekularbiologischen Experiment zum klinischen Einsatz
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. C.-D. Heidecke/Greifswald
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. E. A. M. Neugebauer/Köln
dc.date.accepted
2008-12-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009167-4
dc.title.translated
Antineoplastic and antiangiogenic effects of taurolidine - molecular
experiments and clinical use
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009167
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005314
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open access