dc.contributor.author
Bonzel, Eugen Alexander Maria
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:10:37Z
dc.date.available
2008-08-14T07:25:13.747Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/688
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4890
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Barrierefunktion der Haut von
Frühgeborenen und ihren postnatalen Reifungs- und Adaptationsprozessen. Die
Haut des Feten ähnelt zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels
strukturell bereits derjenigen des reifen Neugeborenen. Lediglich das Stratum
corneum hat weniger Zellschichten, Dermis und subkutanes Fettgewebe sind
dünner, die elastischen Fasern und die ekkrinen Schweißdrüsen sind unreif. Ist
die Entwicklung der Haut bei Geburt noch nicht vollständig abgeschlossen, ist
eine unreife Hautbarriere die Folge. Daher können Frühgeborene unter hohem
transepidermalem Wasserverlust, starker Hautpermeabilität für chemische Noxen
und erhöhter Verletzlichkeit durch mechanische Traumata leiden. Der
transepidermale Wasserverlust schadet dem Organismus durch Dehydratation und
Wärmeentzug. Bei sehr früh geborenen Kindern kann in den ersten Lebenstagen
der Wasserverlust durch die Haut das Dreißigfache der kutanen Wasserabgabe von
reifen Neugeborenen betragen und höher sein als die Wasserausscheidung durch
den Urin. Sowohl der hohe Wasserverlust als auch der Wärmeentzug durch
Verdunstung kann durch Inkubatortherapie mit maximaler Luftfeuchtigkeit, durch
Abdeckung der Kinder mit Plastikfolie oder durch die Anwendung hydrophober
Externa verringert werden. Die durchgeführten Untersuchungen dienten der
Beobachtung der Barrierefunktion der Haut von Frühgeborenen mit mindestens 30
Schwangerschaftswochen Gestationsalter im Verlauf der ersten sieben
Lebenswochen mittels hautphysiologischer Messverfahren sowie der Analyse des
Einflusses von Gestationsalter, Geburtsgewicht, Geschlecht, Geburtsmodus,
Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Körpertemperatur und Körpergewicht auf den
Zustand der Hautbarriere. Zur Anwendung kamen bereits etablierte nicht-
invasive Methoden zur Bestimmung von transepidermalem Wasserverlust (TEWL),
Hydratation des Stratum corneum (SCH), Hautoberflächen-pH und Sebum casual
level (Sebum-CL). Die Messungen wurden bis zum 7. Lebenstag einmal täglich und
in der Folge bis zur 7. Lebenswoche einmal wöchentlich an der Stirn, am
Abdomen, am Oberschenkel und am Gesäß durchgeführt. Zur internen
Qualitätskontrolle wurden 12 reife Neugeborene im Rahmen einer Vorstudie
untersucht. In die Hauptstudie wurden 48 Frühgeborenen mit Gestationsalter von
30 bis 37 vollendeten Schwangerschaftswochen eingeschlossen. Der TEWL war
während der ersten 7 Lebenswochen annähernd stabil. Lediglich am Gesäß nahmen
ab der 4. Lebenswoche die TEWL-Werte zu. Kinder mit niedrigem Gestationsalter
und Geburtsgewicht hatten an der Stirn niedrigere TEWL-Werte als reifere und
schwerere Kinder. Derselbe Zusammenhang wurde in der Korrelationsanalyse
zwischen dem TEWL an der Stirn und dem Körpergewicht am Untersuchungstag
gefunden. Die SCH war während der ersten 7 Lebenswochen bis auf einen leicht
ansteigenden Verlauf an Stirn und Bauch ebenfalls annähernd stabil. Kinder mit
niedrigem Gestationsalter und Geburtsgewicht hatten höhere SCH-Werte als
reifere und schwerere Kinder. Der Hautoberflächen-pH nahm an der Stirn, am
Bauch und am Oberschenkel während der ersten 7 Lebenswochen kontinuierlich ab.
Am Gesäß hingegen war ab dem 2. Lebenstag ein nicht signifikanter Anstieg des
pH zu beobachten. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zeigte sich
zwischen Geburtsmodus und den pH-Werten an der Stirn, dort hatten durch Sectio
caesarea entbundene Kinder höhere pH-Werte als vaginal entbundene. Bei mittels
Sectio entbundenen Kindern wurden statistisch signifikant höhere Sebum-CL-
Werte als bei vaginal entbundenen gemessen. Diese Arbeit ergab keinen Anhalt
für eine hautphysiologisch messbare Unreife der Hautbarriere bei Frühgeborenen
mit Gestationsalter zwischen 30 und 37 vollendeten Schwangerschaftswochen. Am
Gesäß wurde eine im Verlauf der Untersuchung zunehmende Barrierestörung
festgestellt. Diese fiel initial durch erhöhte pH-Werte auf und manifestierte
sich ab der 4. Lebenswoche durch Anstieg des TEWL. Für weitere
hautphysiologische Untersuchungen bei Frühgeborenen ist zu empfehlen, das
Instrumentarium auf TEWL-Messungen zur Beobachtung der Hautbarrierefunktion
und Hautoberflächen-pH-Messungen zur Beobachtung des Hautmilieus zu
beschränken. Aufgrund der in dieser Arbeit erhobenen Daten schlagen wir für
Frühgeborene mit Gestationsalter >30 vollendeten SSW als oberen Grenzwert für
unauffällige TEWL- Werte innerhalb der ersten beiden Lebensmonate 20g/m²h und
ab der 3. Lebenswoche pH 6 als oberen Grenzwert für unauffällige pH-Werte der
Hautoberfläche vor. Der Zusammenhang zwischen Hautoberflächen-pH bzw. Sebum CL
und dem Geburtsmodus sollte durch weitere Studien geklärt werden. Zur
klinischen Nutzung von TEWL- und pH-Werten erscheint es notwendig, dass diese
Messverfahren mit optischen Hautbewertungs-Scores, mikrobiologischen
Untersuchungen sowie Morbidität und Mortalität kombiniert werden.
de
dc.description.abstract
If the newborn baby's skin is not mature at birth, the barrier function of the
skin may be highly impaired. Therefore premature newborns may suffer from high
transepidermal water loss, high permeability of the skin to chemical toxins
and increased vulnerability to mechanical trauma. We examined the barrier
function of premature neonates with minimum gestational age of 30 weeks using
non-invasive techniques: Transepidermal water loss, Stratum corneum hydration,
skin surface pH and sebumetry. Our examination showed no relevant immaturity
of the skin barrier in preterm neonates with minimum gestational age of 30
weeks. An increasing dysfunction of the skin barrier was found in the diaper
area of the back, initially with increased skin surface pH and later on with
raise of TEWL.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Hautphysiologie im Neugeborenenalter
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. U. Blume-Peytavi
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. R. Wauer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. L. Gortner
dc.date.accepted
2008-09-19
dc.date.embargoEnd
2008-09-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000004982-3
dc.title.subtitle
Die Barrierefunktion der Haut von Frühgeborenen in den ersten sieben
Lebenswochen
dc.title.translated
Skin physiology in neonates
en
dc.title.translatedsubtitle
The barrier function of the skin of premature neonates in the first seven
weeks of life
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000004982
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004261
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access