dc.contributor.author
Daetz-Heisler, Janka
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:10:18Z
dc.date.available
2011-09-21T08:05:16.366Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/682
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4884
dc.description.abstract
Euterentzündungen und dauerhaft erhöhte Milchzellzahlen stellen eine der
bedeutendsten Abgangsursachen für Rinder in Milchviehbetrieben dar. Ein
Großteil dieser Tiere wird der Schlachtung zugeführt. Auf dem Schlachthof ist
es praktisch nicht möglich, Milchkühe zuverlässig als euterkrank zu erkennen.
Dabei ist noch weitgehend unbekannt, ob im Gewebe von Tieren mit klinischer
oder subklinischer Mastitis eine erhöhte und eventuell sogar
lebensmittelhygienisch bedenkliche Keimkonzentration vorliegt gegenüber dem
Gewebe von Milchkühen, die zum Zeitpunkt der Schlachtung keine Anzeichen einer
Infektion und einen unauffälligen Euterstatus aufweisen. Ziel dieser Arbeit
war es zu prüfen, ob das Gewebe von Milchkühen, die mit klinischer Mastitis,
subklinischer Mastitis oder erhöhten Milchzellzahlen geschlachtet werden,
einen erhöhten Keimgehalt in für den Verbraucher bedenklicher Konzentration
aufweist. Dazu wurden 54 zur Schlachtung vorgesehene Rinder vor dem Transport
zum Schlachthof im Milchviehbetrieb klinisch untersucht, Viertelgemelksproben
entnommen und ein kurzer Vorbericht erhoben. Nach der Schlachtung wurden
Proben von Eutergewebe, Ileofemorallymphknoten und Muskulatur entnommen und
ebenso wie die Milchproben mikrobiologisch untersucht. Bei 27 Milchkühen
handelte es sich um Tiere mit klinischer Mastitis, 21 Tiere wiesen eine
erhöhte Milchzellzahl auf, ohne dass eine klinische Euterentzündung vorlag,
und 6 Rinder waren eutergesunde Kontrolltiere. Die Ergebnisse der
mikrobiologischen Untersuchung wurden anschließend zusammen mit den im
Herkunftsbetrieb erhobenen Daten ausgewertet. Bei den Rindern mit klinischer
Euterentzündung wurde eine signifikant höhere Keimzahl im Eutergewebe
nachgewiesen als bei den Tieren mit erhöhten Milchzellzahlen ohne klinische
Mastitis und den Kontrolltieren. Erhöhte Keimzahlen in Lymphknoten- und
Muskelgewebsproben bei Tieren mit klinischer Mastitis gegenüber den Tieren der
beiden anderen Gruppen konnten dagegen statistisch nicht abgesichert werden.
Nur bei einem Rind, welches eine klinische Mastitis aufwies, konnten die im
Euter nachgewiesenen Keime auch aus dem Muskelgewebe isoliert werden. Beide
Gewebe enthielten ebenso wie der Lymphknoten A.pyogenes und
Enterobacteriaceae. Bei 11 Tieren lag eine Übereinstimmung der Keimflora von
Euter- und Lymphknotenprobe vor. Betroffen waren 10 Milchkühe mit klinischer
Mastitis und ein Kontrolltier. Bei den nachgewiesenen Keimen handelte es sich
um S.uberis, A.pyogenes, Enterobacteriaceae und St.aureus. Das Spektrum der
aus Milch- und Gewebeproben isolierten Keime umfasste hauptsächlich typische
Mastitiserreger, darunter auch einige mit humanpathogenem Potential
unterschiedlichen Schweregrades, wie Enterokokken, St.aureus, Bacillus spp.
und Enterobacteriaceae. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die
Praxis, euterkranke Rinder der Schlachtung zuzuführen, in der Regel kein
erhöhtes Gefährdungspotential für den Verbraucher darstellt. Blut-Euter-
Schranke und nachgeschaltete Lymphknoten scheinen ein effektives System
darzustellen, um Mastitiserreger aus dem Euter an einer Streuung in die
Muskulatur zu hindern. Es ist anzunehmen, dass die Vorschriften zum
Inverkehrbringen von Milch (lebendes Tier) den Tierhalter u.U. dazu bringen
können, sich von einem Tier zu trennen. In Konsequenz können jedoch genau
diese Mechanismen dazu führen, das ein Konflikt mit den Vorgaben der
Lebensmittelketteninformation entsteht, nach denen ein Tier mit einem (derzeit
unklaren) Gefahren-/Risikopotential nicht für den menschlichen Verzehr
geschlachtet werden darf. Der Nachweis teilweise hoher Keimkonzentrationen im
Euter, auch eutergesunder Tiere, wirft darüber hinaus die Frage auf, ob das
Euter von Milchkühen nicht generell als untauglich für den menschlichen
Verzehr beurteilt werden sollte. Eine derartige Forderung wird vor allem durch
den Umstand untermauert, dass in vielen Euterproben auch Keime mit
humanpathogenem Potential nachgewiesen werden konnten.
de
dc.description.abstract
Inflammations of the udder and permanently elevated somatic cell counts belong
to the most significant reasons for remonting cows on dairy farms. A major
part of these animals is sent to slaughter. At the abattoir, it is practically
not possible to reliably tell that these cows have an udder disease. It is
still largely unknown whether – in the tissues of animals with clinical or
subclinical mastitis– there is an increased concentration of microorganisms
that may even be on concern with regard to food hygiene vis-à-vis the tissue
of dairy cows that present no signs of an infection and apparently healthy
udders at the time of slaughter. The aim of this study was to examine whether
the tissue of dairy cows that are slaughtered with clinical mastitis,
subclinical mastitis or elevated somatic cell counts displays an elevated
bacterial content at a concentration that would be of concern for consumers.
For this purpose, 54 cows for slaughter were clinically examined in the dairy
farm before being transported to the abattoir; quarter milk samples were taken
and a short case report was made. After slaughter, samples of udder tissue,
iliofemoral lymph nodes and musculature were taken and microbiologically
examined. Milk samples were also examined. Twenty-seven (27) of the cows had
clinical mastitis, 21 had elevated somatic cell counts without any clinical
inflammation of the udder being present and 6 cows were control animals with
apparently healthy udders. The results of the microbiological examination were
then evaluated, together with the data gathered in the farm they originated
from. Cows with clinical udder inflammation had a significantly higher
bacterial count in their udder tissue than animals with elevated somatic cell
counts without clinical mastitis and the control animals. Increased bacterial
counts in lymph nodes and muscle tissue samples in animals with clinical
mastitis vis-à-vis the animals of the two other groups could, on the other
hand, not be statistically proven. Only in one cow with clinical mastitis
could the bacteria found in the udder also be isolated from the muscle tissue.
Both tissues contained A. pyogenes and Enterobacteriaceae, just as the lymph
nodes did. In 11 animals, the bacterial microflora in the udder and lymph node
samples corresponded. This affected 10 dairy cows with clinical mastitis and
one control animal. The bacteria confirmed were S. uberis, A. pyogenes,
Enterobacteriaceae and St. aureus. The spectrum of bacteria isolated from the
milk and tissue samples mainly comprised typical mastitis agents, among them
also some human pathogens with the potential to cause illnesses of varying
degrees of seriousness, such as enterococci, St. aureus, Bacillus spp. and
Enterobacteriaceae. The findings suggest that the practice of slaughtering
cows suffering from mastitis does not generally represent any potential threat
to the consumer. Blood-udder barrier and downstream lymph nodes appear to
represent an effective system that prevents mastitis agents from the udder
spreading to the musculature. It can be assumed that the legal rules regarding
the placing on the market of milk (living animal) could possibly make the
animal owner part with an animal. Consequently, however, it might be precisely
these mechanisms that lead to a conflict with the food chain information
system, according to which an animal may not be slaughtered for human
consumption if it represents an (as yet unclear) potential threat or risk to
consumers. The detection of, in part, higher concentrations of bacteria in the
udder, even those belonging to animals with healthy udders, also raises the
question of whether the udders of dairy cows should generally be viewed as
unfit for human consumption. Such a requirement is, above all, underpinned by
the circumstance that human-pathogenic bacteria were also detected in many
udder samples.
en
dc.format.extent
V, 212 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
bacterial count
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Bakteriologischer Status des Gewebes bei mit Mastitis geschlachteten Kühen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Fries
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Heuwieser
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Goetz Hildebrandt
dc.date.accepted
2011-06-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000024982-8
dc.title.translated
Bacteriological status of the tissue in cows that were slaughtered with
mastitis
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000024982
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009965
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access