dc.contributor.author
Brunken, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:21:29Z
dc.date.available
2016-10-19T11:32:20.716Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6811
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11010
dc.description.abstract
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Widerstandsfähigkeit von Soay- und
Texel Lämmern gegenüber Infektionen mit Magen-Darm-Strongyliden (MDS) bei
einer natürlichen Infektion unter gleichen Haltungsbedingungen anhand der
Parameter: Körpergewicht, FAMACHA© Anaemia guide, EpG, Hämatokritwert,
Speziesbestimmung von Drittlarven nach Larvenkultur aus rassespezifisch
gepoolten Proben, Bestimmung von speziesspezifischen Antikörpern im Serum
gegen T. circumcincta und H. contortus und der Anzahl der Helminthen in der
Sektion zu vergleichen und die Prävalenz der im Tierpark Arche Warder e.V. in
Schleswig-Holstein vorkommenden GIN zu bestimmen. Hierzu wurden im Jahr 2009
14 Texel- (9 weiblich/5 männlich) und 11 Soay Lämmer (4 weiblich/7 männlich)
und im Jahr 2010 12 Texel- (9 weiblich/3 männlich) und 17 Soay Lämmer (6
weiblich/11 männlich) nach dem Ablammen gemeinsam im Stall und anschließend
auf einer Versuchsweide bis zum Ende der Weidesaison (November) gehalten. Die
Untersuchung der Lämmer erfolgte im Stall und nach dem Weidegang (Juni
2009/Juli 2010) zunächst im dreiwöchigen bzw. nach Anstieg der EpG >300 im
zweiwöchigen Abstand. Bei jeder Probennahme wurden die Lämmer gewogen,
allgemein untersucht, eine EDTA- und Serum-Blutprobe aus der V. jugularis
externa und eine Kotprobe rektal entnommen und kranke Tiere behandelt. Im
Anschluss an die Probennahme wurden je Lamm die EpG/OpG mit dem modifizierten
McMaster-Zählverfahren (untere Nachweisgrenze 2009: 100, 2010: 50) und der
Hämatokritwert mit der Mikrohämatokritmethode ermittelt. Im Jahr 2010 wurden
je Rasse gepoolte Kotproben zur Larvenkultur vermischt, 7 Tage lang inkubiert
und daraus Drittlarven mittels modifizierten Larvenauswanderungsverfahren nach
Baermann-Wetzel gewonnen. Im Labor des Instituts für Parasitologie und
Tropenveterinärmedizin der FU Berlin wurden die Drittlarven zur
Speziesbestimmung mittels qualitativer gattungsspezifischer PCR untersucht.
Ein bereits im Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der FU
Berlin etablierter ELISA zur Detektion von spezifischen Antikörpern gegen T.
circumcincta Ganzwurmantigen in Ziegen wurde als Grundlage für die Etablierung
eines ELISA zur Detektion von spezifischen Antikörpern gegen T. circumcincta
Ganzwurmantigen in Schafen genutzt. Zur Detektion von spezifischen Antikörpern
gegen das 24 kDa exkretorisch-sekretorische Protein von H. contortus (HcES24)
wurde das HCES24 Protein für den Einsatz im ELISA rekombinant hergestellt. Am
Ende eines jeden Untersuchungsjahres wurden 3 Lämmer zufällig ausgewählt,
euthanasiert und der Magen-Darm-Trakt in der Sektion auf adulte Helminthen
untersucht. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit Programm
Microsoft® Excel®2008 for Mac Version 12.2.0 (090605) und R Version 2.12.2
((2011-02-25), ©2011 The R Foundation for Statistical Computing). Für beide
Untersuchungsjahre unterschieden sich das mittlere Körpergewicht (Texel Schafe
(T): 32,47 kg, Soay Schafe (S): 13,93 kg) und der mittlere Hämatokritwert (S:
33,6 %, T: 30,1 %) zwischen den Rassen höchst signifikant (t-Test, p-Wert:
=0,001***), wobei nur für Soay Schafe ein signifikanter
geschlechtsspezifischer Unterschied des mittleren Körpergewichts festgestellt
werden konnte (mittleres KGW weiblich: ca. 13,29 kg/männlich: ca. 14,29 kg;
t-Test, p-Wert: 0,04*). Die Hämatokritwertabweichung hatte einen signifikanten
Einfluß auf die Gewichtsveränderung (LMM; p-Wert: 0,0377*): Je höher die
Hämatokritwertabweichung desto höher die Gewichtsveränderung. Die mittlere
Hämatokritwertabweichung war im Jahr 2009 tendenziell für beide Rassen
negativer als im Jahr 2010 (2009: S:-0,21, T:-0,82, 2010: S: +0,3, T:-0,01)
und Texel Schafe hatten eine negativere mittlere Hämatokritwertabweichung als
Soay Schafe im Jahr 2009. Die FAMACHA© Anaemia guide Kategorie war bei beiden
Rassen im Jahr 2010 höher als im Jahr 2009 (LMM: p-Wert: 0,000415***) und
Texel Schafe hatten eine tendenziell höhere FAMACHA© Anaemia guide Kategorie
als Soay Schafe in beiden Untersuchungsjahren. In beiden Untersuchungsjahren
konnten vor Weideaustrieb keine MDS–Eier und Lungenwurmlarven, vereinzelt aber
S. papillosus- und Kokzidien-Eier in den Kotproben der Schafrassen
nachgewiesen werden. Die Prävalenz für gastrointestinale Parasiteneier in der
Kotuntersuchung betrug für beide Schafrassen und Untersuchungsjahre ca. 59 %
(MDS-Eier), ca. 37 % (S. papillosus-Eier), ca. 82 % (Kokzidien-Oozysten), ca.
4 % (Moniezia spp.-Eier) und ca. 3,1 % (Nematodirus spp.-Eier). Die MDS-
Eiausscheidung der Texel Schafe war im Jahr 2009 signifikant höher (LMM:
p-Wert: 0,01*) und häufiger (GLMM: p-Wert: 0,0012**) als bei den Soay Schafen.
Soay Schafe schieden im Jahr 2010 tendenziell nicht signifikant (p-Wert:
0,426) mehr und nicht signifikant öfter (p-Wert: 0,523) MDS-Eier mit dem Kot
aus als Texel Schafe. Die Höhe der MDS-Eiausscheidung war im Jahr 2009 für
Texel Schafe höchst signifikant (p-Wert: <0,001***) höher als im Jahr 2010,
während für Soay Schafe die Höhe der MDS-Eiausscheidung in 2010 signifikant
(p-Wert: 0,034*) höher war als im Jahr 2009. Texel Schafe schieden häufiger S.
papillosus-Eier mit dem Kot aus als Soay Schafe (GLMM: p-Wert: 0,00512**). Im
Jahr 2010 war die S. papillosus–Eiausscheidung niedriger als im Jahr 2009
(LMM: p-Wert: 0,0023**). Hinsichtlich der Kokzidien-Oozysten-Ausscheidung
konnte keinem der untersuchten Parameter ein signifikanter Einfluss
zugesprochen werden. Bei der Untersuchung mittels gattungsspezifischer PCR
konnte für beide Schafrassen am häufigsten ein Befall mit Tr. colubriformis:
(Relative Häufigkeit: S:1/T:0,8) gefolgt von H. contortus: (S:0,8/T:0,8) und
T. circumcincta: (S:0,8/T:0,4) nachgewiesen werden. Während bei der Sektion im
Jahr 2010 im Labmagen Teladorsagia spp. gefolgt von H. contortus dominierten,
waren im Dünndarm vor allem Trichostrongylus spp. und Nematodirus spp. zu
finden. Insgesamt weisen die Ergebnisse der Kotuntersuchung, der
gattungsspezifischen PCR und der Sektion beider Untersuchungsjahre auf eine
Mischinfektion der Tiere im Tierpark Arche Warder e.V. mit den Spezies
Trichostrongylus spp., Nematodirus spp., Teladorsagia spp., H. contortus,
Moniezia spp., Eimeria spp. und S. papillosus hin. Die Durchführung der ELISA
wurde abgebrochen, da mit den zur Verfügung stehenden Negativseren keine nach
Messung der OD492 nm ausreichende Distribution zwischen H. contortus-
Antikörper bzw. T. circumcincta-Antikörper negativen und positiven Seren
festgestellt werden konnte. Das 24 kDa exkretorisch-sekretorische Protein von
H. contortus konnte jedoch erfolgreich rekombinant hergestellt werden. Bei der
Interpretation der Ergebnisse wurden die (aufgrund der im Widerspruch zur
Versuchsplanung durchgeführten Entwurmung der Schafe im Mai 2010) voneinander
abweichenden Infektionsverläufe der beiden Untersuchungsjahre getrennt
berücksichtigt. Die nur für das Jahr 2009 nachgewiesene signifikant höhere
MDS-Eiausscheidung der Texel Schafe kann somit ein Hinweis für die stärkere
Widerstandsfähigkeit der Soay Schafe gegenüber MDS-Infektionen sein. Dennoch
kann die eingangs aufgestellte Hypothese, Soay Schafe wären widerstandsfähiger
gegenüber einer MDS-Infektion als Texel Schafe, nicht allein durch diese
Studie gestützt werden. Weitere vergleichende und eine Reinfektion mit MDS
einschließende Studien zwischen diesen Schafrassen sind nötig, um genauere
Aussagen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber MDS-Infektionen
machen zu können und die bereits durch diese Studie gewonnenen interessanten
Ergebnisse im Jahr 2009 zu ergänzen.
de
dc.description.abstract
The objective of the present study was to compare Soay- and Texel lamb
regarding potential resilience/resistance against the natural infection with
gastrointestinal nematodes by determining the parameters: live weight,
FAMACHA© Anaemia guide, faecal egg count, blood packed cell volume, species
determination of third-stage larvae after larval culture of pooled faecal
samples, determination of species-specific antibodies of sera against T.
circumcincta and H. contortus and the number of adult helminths in section and
to determine the prevalence of gastrointestinal nematodes in the Tierpark
Arche Warder e.V. in Schleswig-Holstein. For this study 14 Texel (9 female/5
male) and 11 Soay lambs (4 female/7 male) in 2009 and 12 Texel (9 female/5
male) and 17 Soay lambs (6 female/11 male) in 2010 were kept together in the
same stable after lambing and on the same pasture until the end of the pasture
season (November). The first investigation of lambs was carried out in stable
and then subsequently from June 2009/July 2010 initially in a three-weekly
interval and after an faecal egg count value >300 in a two-weekly interval on
pasture. At every sampling occasion the lambs were clinically examined,
weighted, blood (EDTA/serum) and faecal samples were taken and sick animals
were treated. Additionally individual faecal and oocyst egg counts were
determined using a modified McMaster technique (detection limit 2009:100,
2010:50) and the packed cell volume obtained using the standard
microhematocrit-method. In 2010 faecal samples of all animals of the same
breed were pooled, mixed for larval culture, incubated 7 days and third stage
larvae were extracted by modified larval migration (Baermann-Wetzel)
technique. In the laboratory (Institute of Parasitology and Tropical
Veterinary Medicine, FU Berlin) third stage larvae were used for species
determination by qualitative genus-specific PCR. An already established ELISA
for the detection of specific antibodies against T. circumcincta total (crude)
worm antigen in goats of the institute was used as basis for the establishment
of an ELISA for the detection of specific antibodies against T. circumcincta
total (crude) worm antigen in sheep. For the detection of specific antibodies
against the 24 kDa excretorysecretory protein of H. contortus (HcES24), the
HcES24 protein was produced recombinant for the use in ELISA. At the end of
the investigation three lambs were selected randomly, were euthanasied and the
gastrointestinal tract was investigated for presence of adult helminths. The
statistical analysis was carried out with program Microsoft® Excel® 2008 for
Mac Version 12.2.0 (090605) and R Version 2.12.2 ((2011-02-25), ©2011 The R
Foundation for Statistical Computing). Mean body weight (Texel sheep: 32.47
kg, Soay sheep: 13.93 kg; t-test, pvalue: =0.001***) and mean hematocrit value
(Soay sheep: 33.6 %, Texel sheep: 30.1 %; ttest, p-value: =0.001***) of both
breeds and for both investigation years were significantly different, and only
in Soay sheep a significant gender-specific difference of the mean body weight
was found (mean female body weight: ca. 13.29 kg, mean male body weight: ca.
14.29 kg; t-test, p-value: 0.04*). The hematocrit deviance had a significant
effect on the body weight change (LMM; p-Wert: 0.0377*): The higher hematocrit
deviance the higher body weight change. The mean hematocrit deviance for both
breeds were by trend more negative in 2009 than in 2010 (2009: S:-0.21,
T:-0.82, 2010: S: +0.3, T:-0.01) and Texel sheep had a more negative mean
hematocrit value than Soay sheep in 2009. For both breeds FAMACHA© Anaemia
guide category was higher in 2010 than in 2009 (LMM: p-value: 0.000415***) and
Texel sheep had by trend a higher FAMACHA© Anaemia guide category than Soay
sheep in both investigation years. In 2009 and 2010 no MDS-eggs and lung worm
larvae, but sporadically S. papillosus- and Coccidia-oocysts were found in
faecal samples of both sheep breeds prior to turnout. The prevalence of
gastrointestinal nematode eggs in the faecal samples for both breeds and years
were ca. 59 % (MDS), ca. 37 % (S. papillosus), ca. 82 % (Coccidia spp.), ca. 4
% (Moniezia spp.) and ca. 3.1 % (Nematodirus spp.). In 2009, intensitiy (LMM:
p-value: 0.01*) and frequency (GLMM: p-value: 0.0012**) of MDS egg excretion
of Texel sheep were significantly increased compared to those of Soay sheep.
In 2010 Soay sheep had by trend a higher (p-value: 0.426) and more frequently
(pvalue: 0,523) MDS egg excretion than Texel sheep. The intensity of MDS egg
excretion of Texel sheep was high significantly (p-value: <0,001***) higher in
2009 compared to those of 2010, while the intensity of MDS egg excretion of
Soay sheep was significantly higher in 2010 (p-value: 0.034*) compared to
those of 2009. Texel sheep had a higher S. papillosus egg excretion frequency
than Soay sheep (GLMM: pvalue: 0.00512**). In 2010 S. papillosus egg excretion
intensity was lower than 2009 (LMM: p-value: 0.0023**). Concerning the
Coccidia oocyst excretion no significant influence of any parameter was found.
The qualitative genus-specific PCR revealed that animals of both breeds were
most frequently infected with Tr. colubriformis: (S:1/T:0.8) followed by H.
contortus: (S:0.8/T:0.8) and T. circumcincta: (S:0.8/T:0.4). In 2010
Teladorsagia spp. dominated, followed by H. contortus in the abomasum and in
the small intestine most frequently Trichostrongylus spp., followed by
Nematodirus spp. were found in sectioned animals. The results of coproscopical
analyses, PCR and section in 2009 and 2010 also indicated a mixed infection in
sheep of both breeds with Trichostrongylus spp., Nematodirus spp.,
Teladorsagia spp., H. contortus, Moniezia spp., Eimeria spp. and S. papillosus
in Tierpark Arche Warder e.V. The procedure of ELISA had been cancelled,
because there could not be determined an adequate distribution between the
provided H. contortus- and T. circumcincta-antibody negative and positive
sera. However the recombinant production of 24 kDa excretorysecretory protein
of H. contortus was successfull. Regarding interpretation of the results both
investigation years were considered separately due to the deviation in the
infection process of following the accidental deworming of sheep in May 2010
(which was inconsistent with the experimental plan). The significantly higher
excretion of MDS-eggs in Texel sheep could be seen as a potential evidence for
the increased resilience/resistance of Soay sheep against MDS-infection.
However, the initial hypothesis, Soay sheep would be more resilient/resistant
against MDS-infection than Texel sheep, could not be clearly corroborated.
Accordingly, additional studies including comparison and reinfection between
these breeds are necessary provide better insight regarding potential
resilience/resistance against gastrointestinal nematode infection of one of
the investigated breeds and to verify the interesting results of 2009 in this
study.
en
dc.format.extent
XXIII, 162 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Haemonchus contortus
dc.subject
Teladorsagia circumcincta
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Vergleichende Untersuchungen zur natürlichen Infektion mit Haemonchus
contortus und Teladorsagia circumcincta sowie zu ausgewählten immunologischen
und klinischen Parametern zwischen einer Hochleistungsschafrasse (Texel
Schafe) und einer ursprünglichen, alten Haustierschafrasse (Soay Schafe)
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. vet. Janina Demeler, PhD
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. Matthias Gauly
dc.date.accepted
2016-07-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103123-6
dc.title.translated
Comparing investigations of the natural infection with Haemonchus contortus
and Teladorsagia circumcincta including immunological and clinical parameters
in a high performance sheep breed (Texel sheep) and an old domestic sheep
breed (Soay sheep)
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103123
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020079
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access