Prävalenz von Dekubitus (ICD-10: L89) misst das Ausmaß dieser Erkrankung in definierten Bevölkerungsgruppen. Bisher veröffentlichte internationale Studien in Pflegeheimen und Kliniken geben Prävalenzen von unter 5% bis über 40% an. Für die Bundesrepublik Deutschland lagen bis 2001 derartige Daten zu Dekubitus aus bundesweiten und unabhängigen Studien nicht vor. Um gemessene Ergebnisse vergleichbar zu machen, müssen Risikogruppen, Wundcharakteristika und der Einfluss der Nichtteilnahme an der Studie berücksichtigt werden. Ziel der Forschungsarbeit ist der Vergleich von deutschen Pflegeheimen und Kliniken im Hinblick auf das Ausmaß des Phänomens Dekubitus, unter besonderer Berücksichtigung methodologischer Probleme. In den Jahren 2001 bis 2003 wurden bundesweit in 158 Einrichtungen Stichtagserhebungen mittels Fragebogen durchgeführt. Das Durchschnittsalter bei 4.827 Pflegeheimbewohnern lag bei 81,8 (sd. 12,2), das der 19.661 Krankenhauspatienten bei 63,9 (sd. 19,3) Jahren. In den Pflegeheimen bestand bei etwa zwei Dritteln und in den Krankenhäusern bei etwa 40 % aller teilnehmenden Personen ein Dekubitusrisiko. In den untersuchten Pflegeheimen war die Dekubitusprävalenz bei Risikopersonen deutlich niedriger als in den untersuchten Krankenhäusern. In den Krankenhäusern hatten die Hälfte der Dekubituspersonen mehr als ein Dekubitalulzera, in den Pflegeheimen etwa 30 %. Am häufigsten entstanden diese innerhalb der Einrichtungen und an Sakralbereich und an den Fersen. Etwa die Hälfte der gefundene Dekubitalulzera waren Grad 2 oder höher. Beim Entstehungsort, Lokalisation und Schweregrad waren die gefundenen Unterschiede zwischen Pflegeheimen und Kliniken gering, bezogen auf die Dauer zeigte sich jedoch, dass Dekubitalulzera in Pflegeheimen deutlich länger bestehen. Der Einfluss der Nichtteilnehmer aus den untersuchten Stichproben auf die Prävalenzen konnte durch eine entwickelte Formel errechnet und berücksichtigt werden. Durch die vorliegende Forschungsarbeit liegen verlässliche und vergleichbare Zahlen zu Dekubitus in deutschen Pflegeheimen und Krankenhäusern vor. Die Ergebnisse der untersuchten methodologischen Fragestellungen werden in den Empfehlungen für die klinische Forschung zusammengefasst.
Prevalence of pressure ulcer (ICD-10: L89) assess the extent of the problem of this phenomena within a population,. So far published international studies range from less than 5 % to more than 40 % in nursing homes and hospital. Until 2001 there were no such data available for Germany. Besides prevalence, it is necessary to give information about risk group size, wound characteristics and the influence of non response bias to be able to compare data between nursing homes and hospitals. Therefore, the overall aim of the study is to provide current and accurate and comparable data regarding the problem of pressure ulcers in German nursing homes and hospitals From 2001 to 2003 samples were taken from 158 health care organizations throughout Germany. Mean age of 4827 nursing home residents was 81,8 (sd 12,2); of 19661 hospital patients it was 63,9 (sd. 19,3). In nursing homes 2/3 of all residents were considered at risk for developing a pressure ulcer in comparison to hospitals, where 40% of all patients were are risk. Pressure ulcer prevalence was statistically significant and clinically relevant lower in nursing homes than in hospitals. More than half of the pressure ulcer hospital patient had more than one wound, as this was the case only in 30% of all nursing home residents with pressure ulcer. Most common location of the wound was the lower back area and heels. About half of the ulcer were severe. Regarding origin, location and severity there was little difference within each kind of institution. Duration of the existing ulcers was longer in nursing homes than in hospitals. By using a newly developed formula non response bias could be considered and results could be compared between nursing homes and hospitals. This thesis provide accurate independent data about the pressure ulcers in German nursing homes and hospitals and gives recommendation on methodological issues in performing pressure ulcer prevalence surveys.