dc.contributor.author
Houben, Guido
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:19:22Z
dc.date.available
2003-02-19T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6775
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10974
dc.description
Titelblatt u. Inhalt
1\. Einleitung
2\. Kulturtheorie
3\. Ethnizität
4\. Kulturpolitik
5\. Überleitung
6\. Akteure und Organisation
7\. Konzepte
8\. Instrumente
[if !supportLists]9. [endif] Fazit
[if !supportLists]10. [endif] Literaturverzeichnis
[if !supportLists]11. [endif] Anhang
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten,
welche ethnische Ausrichtung die staatliche Kulturpolitik im Vielvölkerstaat
Russland unter Präsident Boris Jelzin eingenommen hat. Kurz gefragt: War die
Kulturpolitik Russlands russisch-ethnonationalistisch? In der Sowjetunion
wurde immer wieder der Vorwurf erhoben, die russische Bevölkerungsmehrheit
unterdrücke die anderen Volksgruppen. Angesichts dessen ist heute die Frage,
wie sich Kulturpolitik als Politikfeld geistiger Werte in Russland entwickelt
hat, ebenso interessant wie aktuell. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt,
dass das Land von ethnisch definierten Konflikten gezeichnet ist, welche zum
Teil blutig ausgetragen werden, zum Teil durch Verhandlungen gelöst werden
können. Das hier verfolgte Forschungsinteresse lässt sich dagegen dem
klassischen W-Fragen-Schema folgend zusammenfassen als die Entwicklung der im
Bereich Kultur betriebenen Politik (was?) staatlicher Akteure (wer?) auf
föderaler Ebene (wo?) unter dem Gesichtspunkt ethnischer Voreingenommenheit
(wie?) in der Ära El`cin (wann?) Der Aufbau der Arbeit erfolgt in zwei Teilen
à drei Kapitel, einem systematischen und einem analytischen Teil, denen eine
Einleitung respektive eine Überleitung vorangestellt ist. Im systematischen
Teil werden die theoretischen Begrifflichkeiten ausgeführt, die im
analytischen Teil zur Anwendung gelangen. Während die Einleitung
metatheoretische und methodische Annahmen offenlegt, dient die Überleitung
dazu, die Rahmenbedingungen Russlands mit den im ersten Teil erörterten
theoretischen Begrifflichkeiten in Einklang zu bringen. Drei konzeptionelle
Wesenszüge kennzeichneten demnach die föderale Kunstförderung aus
nationalitätenpolitischer Sicht: der affirmative Kulturbegriff, das Bekenntnis
zur Multikulturalität und gleichzeitig jedoch die Konzentration auf russische
Klassiker, wie nachfolgend ausgeführt wird. Zum einen tritt der der
russländischen Kulturpolitik zu Grunde liegende affirmative Kulturbegriff zu
Tage, der für eine Konzentration auf die Tradierung vergangener Hochkultur
verantwortlich ist. Es scheint, dass viele KulturpolitikerInnen, zumal wenn
sie überwiegend mit dem Kulturelement Kunst befasst waren, Schwierigkeiten
hatten ihr Gebiet in das politische Gesamtkonzept eines anthropologischen,
soziokulturellen oder ethnologischen Kulturverständnisses einzubetten. Zwar
bekannten sich die überwiegend russischen bzw. assimilierten staatlichen
Akteure in ihrer Mehrheit verbal durchaus zur Multikulturalität Russlands, wie
als zweiter konzeptioneller Wesenszug deutlich wird. Damit wurde anerkannt,
dass bestimmte soziale Gruppen sich als Ethnien empfinden, d.h. als sich auf
der Basis einer bestimmten Kultur konstituierende solidarische Gemeinschaften
(unabhängig davon, ob dieses Gefühl eine primordialistische Basis hat oder
aber konstruiert wurde). Als dritter Aspekt wird jedoch deutlich, dass trotz
aller Betonung des Multikulturellen hauptsächlich russische Klassiker
berücksichtigt wurden. Dies manifestierte sich vor allem in der direkten
materiellen Redistribution, gewissermaßen als "affirmative Aktion" zu Gunsten
der Vergangenheit. Dabei wurden überwiegend nach institutionalisierten
Spielregeln der Kunst entstandene, also kanonisierte russische bzw.
sowjetische Kunstformen gefördert und zwar hauptsächlich in Moskau und St.
Petersburg. In der Gesetzgebung sowie der Verteilung immaterieller und
indirekter materieller Güter dagegen lagen die Akzente anders.
de
dc.description.abstract
This thesis deals with the question, what kind of ethnic orientation cultural
policy developed in multiethnic Russia under President Yeltsin. In short: Was
the federal cultural policy ethno-nationalistic towards the ethnic Russians?
During the time of the Soviet Union a common reproach said that the ethnic
Russian majority would suppress the other ethnic groups. In this light, the
question how cultural policy has developed as a policy field of values is as
interesting as current, especially if one keeps in mind the numerous
ethnically defined conflicts in the country. The research interest, following
the classic question-scheme, concentrated on the development of cultural
policy (what?) of state actors (who?) on the federal level (where?) in regard
to ethnic bias (how?) during the Yeltsin-era (when?). The thesis is divided
into two parts (a systematic and an analytic one) of three chapters each, with
an introduction and a transition to the parts, respectively. The systematic
part explores the theoretical foundations, which will be applied in the
analytic part. Whereas the introduction reveals meta-theoretical and
methodological assumptions, the transition relates Russia's framing conditions
to the theoretical tools of the first part. Summarizing the results, three
conceptional strings mark the federal cultural policy in nationalistic terms:
the affirmative concept of culture, the manifestation of a multicultural
policy approach, and at the same time the concentration on Russian classic
culture. The affirmative concept of culture focuses on the dissemination of
high culture of the past. Many politicians especially those engaged in the
arts seemed to have difficulties to embed cultural policy in an
anthropological, socio-cultural or ethnological framework of culture. The
state actors (who overwhelmingly belonged to ethnic Russians or had been
assimilated) spoke most of the time of Russia as a multicultural country. Thus
they acknowledged that some social groups define themselves as ethnic groups,
i.e. as solidaric communities sharing a specific culture (independent of the
fact, whether this definition is based on primordial or constructivist
thinking). Despite the multicultural manifestations, a third established fact
is the focus on the canon of Russian classics. This became especially clear
for the direct material redistribution, in a sense as "affirmative action" in
favor of the past. Thereby federal authorities supported mainly broadly
accepted, institutionalized Russian and Soviet art forms in the two capitals
Moscow and St. Petersburg. The situation differed, however, in legislative
terms and in regard to the distribution of immaterial and indirect material
resources.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft::320 Politikwissenschaft
dc.title
Kulturpolitik und Ethnizität in Russland
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Klaus Segbers
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Wolfgang Eichwede
dc.date.accepted
2003-01-09
dc.date.embargoEnd
2003-05-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003000890
dc.title.subtitle
Föderale Kunstförderung im Vielvölkerstaat in der Ära Jelzin
dc.title.translated
Cultural Policy and Ethnicity in Russia
en
dc.title.translatedsubtitle
Federal Support for the Arts in Yeltsin's Multinational State
en
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000956
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2003/89/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000956
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access