Für die vorliegende Untersuchung wurde ein gut definiertes Patientenkollektiv von GEP-NET’s mit 5-Jahres-follow-up erstellt, das in Anbetracht des seltenen Vorkommens der untersuchten Tumorentitäten von beträchtlicher Größe ist. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die Expression von nukleärem Survivin einen neuen Prognosefaktor bei gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren darstellt. Innerhalb der Gruppe der WHO-Klasse-II-Tumore können durch den immunhistochemischen Nachweis von nukleärem Survivin erstmalig Subgruppen mit guter (negativer Survivin-Nachweis) oder weniger günstiger (positiver Survivin-Nachweis) Prognose identifiziert werden. Darüber hinaus legen die vorliegenden Daten nahe, dass die subzelluläre Lokalisation von Survivin für die Feinabstimmung seiner Funktion entscheidend ist, da nur die Expression von nukleärem Survivin mit der Prognose korreliert und einen bedeutenden pathogenetischen Faktor für die Tumorprogression darstellt. Desweiteren zeigt diese Arbeit, dass der alleinige Nachweis von Ki-67 bei den GEP-NET der WHO- Klasse II für eine prognostische Einschätzung unzureichend ist. Aus den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit wird ersichtlich, dass der immunhistochemische Nachweis von (nukleärem) Survivin bei GEP-NET routinemäßig erfolgen sollte, zumal es sich um eine überall verfügbare und klinisch leicht praktikable Methode handelt. Der routinemäßige Nachweis von Survivin schon bei Diagnosestellung kann somit künftig zu einer Individualisierung der Therapie beitragen. Alle Daten der vorliegenden Untersuchung wurden retrospektiv erhoben. Zur Validierung der Ergebnisse sollten sich prospektive Studien anschließen. Zur weiteren Aufklärung der Funktion von Survivin sind Untersuchungen an Zelllinien erforderlich.
In this study a well-defined series of 89 GEP-NET patients with complete 5 -year-follow-up was examined. Regarding the fact, that GEP-NETs represent a rare tumor entity the size of the studied patient population is remarkable. This study provides evidence for nuclear survivin expression as a novel prognostic marker for survival in GEP-NETs. For the first time the determination of nuclear survivin expression can identify subgroups of patients suffering from WDEC with good (survivin-) or less favorable (survivin+) prognosis. Furthermore, the data suggests that the subcellular localization of survivin appears to be crucial for the fine tuning of its function and that nuclear survivin may act as a critical pathogenetic factor in tumor progression. Furthermore, this study demonstrates that ki-67 antigene expression is of no significant prognostic relevance in patients with WDECs. The results suggest that the immunohistochemical determination of nuclear survivin should be performed routinously, because it is a common technique that is available everywhere and could be used to individualize therapeutic strategies in this tumor entity in the future. This study was performed retrospectively. Prospective analysis should follow to validate the results. The examination of cell lines would be interesting for a better understanding of the functions of survivin.