Mehrere retrospektive Studien an jungen niereninsuffizienten Erwachsenen mit seit der Kindheit bestehender terminaler Niereninsuffizienz haben eine deutlich erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Vergleich zur gleichaltrigen Normalbevölkerung zeigen können. Wir führten eine retrospektive Analyse der Überlebenszeit und der Todesursachen von 280 in der kindernephrologischen Abteilung der Charité behandelten Kindern durch. Es zeigte sich eine hohe Gesamtmortalität (24 %) vor allem zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr. Bei insgesamt ansteigendem Todesalter (auf bis zu 25 Jahre im Median) innerhalb der letzten 30 Jahre im Rahmen des immer weiter voranschreitenden medizinischen und technischen Fortschritts erreichten dennoch nur wenige Patienten das Alter von 30 Jahren. Die häufigste Todesursache waren kardiovaskuläre Erkrankungen (35%), die sich gleichermaßen in allen Altersstufen fanden, ohne steigende Tendenz mit zunehmendem Lebensalter. Um die Einflussgrößen der Entstehung der kardiovaskulären Veränderungen bei Patienten mit seit der Kindheit bestehender terminaler Niereninsuffizienz besser einzuschätzen, untersuchten wir im Rahmen der Studie 40 Patienten (mittleres Alter 23,6 Jahre), welche im Mittel mit 11,5 Lebensjahren niereninsuffizient geworden waren, auf das Vorliegen von koronaren Verkalkungen mittels EBCT. Diese Patienten zeigten im Vergleich zu einer gesunden gleichaltrigen Kontrollgruppe signifikant erhöhte Blutdruckwerte sowie erhöhte Laborwerte für PTH, Triglyzeride, HDL –Cholesterin, konjugierte Diene im VLDL- und im LDL- Bereich, oxidierte LDL, CRP und Homocystein. Korrelationen zwischen den erhöhten Laborwerten und den koronaren Verkalkungen fanden wir nicht. Innerhalb der Patientengruppe (9 Dialysepatienten, 31 transplantierte Patienten) zeigte die Gruppe der Dialysepatienten eine signifikant längere Gesamtbehandlungszeit und wies eine höhere eingenommenen Gesamtmenge an kalziumhaltigen Phosphatbindern und Vitamin D-Präparaten im Vergleich zu den transplantierten Patienten auf. Koronare Verkalkungen (Agatston Score >100) im EBCT fanden wir nur bei 4 Patienten. Diese waren aktuell in Dialysebehandlung und gehörten zu den älteren Patienten. Wir erklärten uns die relativ geringe Zahl der Patienten mit koronaren Verkalkungen (10%) vor allem durch den relativ hohen Anteil an jüngeren Patienten (50% waren 18-22 Jahre alt), sowie durch die deutlich geringeren Mengen an verschriebenen kalziumhaltigen Phosphatbindern und Vitamin D Präparaten im Vergleich zu anderen Studien. Zusammengefasst zeigte diese retrospektive Studie an jungen Erwachsenen, dass die Therapie der renalen Osteodystrophie bei Kindern mit chronischer Niereninsuffizienz in der gegenwärtigen Form mit einem hohen Risiko für das Auftreten von koronaren Verkalkungen assoziiert ist. Wegen der deutlichen Beeinträchtigung der Langzeitprognose durch kardiovaskuläre Komplikationen sind deswegen neue therapeutische Strategien dringend gefragt, die es erlauben, das kindliche Skelett vor den Folgen der renalen Osteodystrophie zu schützen, ohne das kardiovaskuläre System zu schädigen.
Retrospective studies at young adults with childhood-onset end stage renal disease showed a increased mortality and above all cardiovascular mortality and morbidity in the comparison to the normal population. Our retrospective analysis of 280 patients, who had been in the Charite Berlin due to a kidney disease in treatment, resulted in likewise a high total mortality. These patients had usually died at the age of 10 to 20 years. A rising age at the time of death could be registered by progress in the medicine and technology within the last 30 years. Many patients died however before reaching the 30. year of life. The cause of death in the first place were cardiovascular disease. This presented itself in all age groups equally. We examined 40 patients with ESRD since the childhood (middle age 23.6 years) for cardiovascular changes. Took place a clinical investigation, a blood decrease for the determination of the blood fat values, the CRP and Homocystein. These were compared with a healthy control group. The patients received a EBCT investigation for the determination coronary calcium score. For each patient the cumulatively taken medicine quantity was computed. In summary a significant calcification showed up in the coronary arteries with 4 patients. These patients were clearly older compared with the other patients without calcification, 2 times a longer dialysis treatment, 4 times longer duration of the disease and more at calcium containing phosphatebinders and vitamin D had clearly received. Compared with studies from Hanover and Heidelberg there was clearly less patient with calcification. Here the relativ younger collective, the Strategy of the treatment of the different centers and the use of aluminum containing phosphate binders played a role. Summarized this retrospective study showed at young adults that the therapy of the renal Osteodystrophie is associated with children with chronic kidney insufficiency in the present form with a high risk for the occurrence of coronary calcifications. Because of the clear impairment of the long-term prognosis by cardiovascular complications therefore new therapeutic strategies urgently in demand, which permit it to protect the childlike skeleton before the consequences of the renal Osteodystrophie, are to be damaged without the cardiovascular system.