dc.contributor.author
Probst, Carolina
dc.date.accessioned
2018-06-07T20:11:22Z
dc.date.available
2008-02-21T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6687
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10886
dc.description
Deckblatt-Impressum
persönlicher Dank
R. Savery "Das Paradies"
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Literaturübersicht
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Danksagung
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
In zoologischen Gärten leben Tierarten, die sich in den verschiedensten
Erdteilen über lange Zeiträume hinweg unabhängig voneinander entwickelt haben,
in hoher Dichte zusammen. Zudem werden Zootiere immer häufiger in
Gemeinschaftsanlagen gehalten, wo verschiedene Spezies in engem direktem und
indirektem Kontakt miteinander leben. Insbesondere Ungulaten werden häufig
vergesellschaftet, wodurch sich aus epidemiologischer Sicht eine interessante
Situation ergibt, deren Folgen bislang nicht untersucht worden sind:
Infektionserreger, die gemeinsam mit ihren natürlichen Wirten evoluiert sind,
können auf andere Spezies übertragen werden, für die sie zum Teil eine
unterschiedliche Pathogenität besitzen. Insbesondere Herpesviren verursachen
bei ihrem natürlichen Wirt eine klinisch inapparente Infektion, während sie
bei anderen Spezies zur schweren Erkrankung führen können. In der vorliegenden
epidemiologischen Studie wurde untersucht, wie hoch die Exposition der drei
Huftierfamilien Boviden, Cerviden und Cameliden gegenüber solchen
Infektionserregern ist. Dafür wurden elf zoologische Gärten mit einer
möglichst hohen Zahl von Gemeinschaftsanlagen bzw. einer möglichst hohen Zahl
von Huftieren ausgewählt: Zoologischer Garten Berlin, Tierpark Berlin-
Friedrichsfelde, Zoo Dortmund, Zoo Dvúr Králové (Tschechische Republik), Zoom-
Erlebniswelt Gelsenkirchen, Tierpark Hagenbeck, Hamburg, Zoo Hannover, Zoo
Karlsruhe, Zoo Leipzig, Tiergarten Nürnberg und der Zoologisch-botanische
Garten Wilhelma, Stuttgart. Die Infektionserreger wurden nach folgenden
Kriterien ausgewählt: (1) Sie sollten zwischen verschiedenen Huftierspezies
übertragbar sein. (2) Sie sollten eine praktische Relevanz besitzen. Um die
praktische Relevanz zu ermitteln, bestand der erste Teil der Arbeit in einer
Auswertung der veterinärmedizinischen Archivbefunde jedes zoologischen Gartens
von 1998 bis 2004. Ihr zufolge lagen die Schwerpunkte der Diagnostik in den
letzten sieben Jahren auf Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (M.pt.),
Coxiella (C.) burnetii und Chlamydophila (C.) psittaci. Chlamydien und
Coxiellen (bzw. gegen diese Erreger gerichtete spezifische Antikörper) wurden
am häufigsten nachgewiesen. Im zweiten Teil der Arbeit wurden 926 Huftiere
mittels Virusneutralisationstest bzw. ELISA auf Antikörper gegen acht
interspezifisch übertragbare Infektionserreger untersucht. Gegen alle acht
Erreger konnten spezifische Antikörper nachgewiesen werden. Bezogen auf die
Gesamtzahl der untersuchten Tiere ergaben sich folgende Seroprävalenzen: 1,5%
(14/926) für Bovines Herpesvirus 1 (BHV-1); 0,2% (2/926) für Caprines
Herpesvirus 1 (CHV-1); 0,2% (2/926) für Cervides Herpesvirus 1 (HVC-1); 21,2%
(180/850) für Bösartige Katarrhalfieber Viren (BKFV); 1,4% (13/926) für
Bovines Virusdiarrhoe Virus (BVDV); 19,6% (165/843) für C. psittaci; 0,1%
(1/754) für C. burnetii; 2,8% (19/667) für M.pt. Die Ergebnisse der Arbeit
belegen Folgendes: Die Prävalenz von Antikörpern gegen Alphaherpesviren
(BHV-1, CHV-1, HVC-1) und BVDV liegt jeweils unter 3% (n=926). Daraus lässt
sich schließen, dass Zooungulaten zurzeit gegenüber diesen Erregern nicht in
bedeutendem Maße exponiert sind. Zooungulaten sind in allen Zoos gegenüber
BKFV exponiert. Die Prävalenz von Antikörpern gegen BKFV liegt bei 21% (n=850)
und ist innerhalb der Unterfamilie Caprinae mit 54% (n=219) am höchsten. Das
bedeutet, dass Zooungulaten gegenüber BKFV in signifikantem Maße exponiert
sind und insbesondere Schafe und Ziegen eine Infektionsquelle für empfängliche
Huftiere darstellen können. Zooungulaten sind in allen Zoos gegenüber C.
psittaci exponiert. Die Prävalenz von Antikörpern gegen C. psittaci liegt bei
20% (n=843) und ist innerhalb der Familie der Cameliden mit 32% (n=74) am
höchsten. Das bedeutet, dass Zooungulaten gegenüber C. psittaci in
signifikantem Maße exponiert sind und insbesondere Cameliden eine
Infektionsquelle für empfängliche Huftiere darstellen können. Die Prävalenz
von Antikörpern gegen C. burnetii und M.pt. liegt unter 3% (n=754 resp. 667).
Aus diesem Ergebnis lässt sich jedoch nicht schlussfolgern, wie hoch die
Expositionswahrscheinlichkeit der Zooungulaten gegenüber diesen Erregern ist,
da die diagnostischen Möglichkeiten für den Nachweis einer Infektion bei
Wildtieren noch sehr begrenzt sind. Insbesondere bei M.pt. ist aufgrund der
spät auftretenden humoralen Immunantwort mit einer gewissen Anzahl
infizierter, seronegativer Tiere zu rechnen. Zusätzlich zur taxonomischen
Klassifizierung der Tiere (Familie, Unterfamilie, Spezies), ihres Alters,
Geschlechts und ihrer Herkunft wurden folgende Einflussfaktoren auf die
Expositionswahrscheinlichkeit von Zooungulaten gegenüber Infektionserreger
diskutiert: Haltungsform (Einzelarthaltung, verschiedene Formen der
Gemeinschaftshaltung, Streichelzoo), Gehegegröße, zur Verfügung stehende
Fläche pro Tier sowie die Jahreszeit. Entscheidenden Einfluss auf die
Seroprävalenz von BKFV hatten die Faktoren Haltungsform und Populationsdichte:
Der höchste Anteil an seropositiven Tieren wurde mit 61% (n=66) in
Streichelzoos und mit 50% (n=109) in Anlagen mit einer hohen Populationsdichte
(unter 45 m²/Tier) nachgewiesen. Der Anteil C. psittaci seropositiver Tiere
zeigte in den verschiedenen Haltungsformen keine Unterschiede. Anhand der
Untersuchungsergebnisse kann folgende Schlussfolgerung gezogen werden:
Infektionserreger werden nicht nur über Art- sondern auch über Gehegegrenzen
hinweg übertragen. Deshalb ist die Gefahr der interspezifischen Übertragung in
einer Gemeinschaftsanlage nicht höher als zwischen Tieren unterschiedlicher
Anlagen innerhalb einer Einrichtung. Demnach sollte jeder zoologische Garten
als eine einzige epidemiologische Einheit betrachtet und entsprechend
behandelt werden.
de
dc.description.abstract
The concept of mixed species exhibits increasingly becomes important in
European zoos. Nowadays, they are a common type of exhibitry, especially for
ungulates. In zoological gardens and precisely in mixed exhibits, different
types of species live in close direct and indirect contact with each other.
There are a series of infectious agents that can be transmitted between them.
Depending on the infected species, these infectious agents might possess a
different degree of pathogenicity. Especially herpesviruses are often
apathogenic for the natural host but may cause serious disease in other
species. In the present study, the rate of exposure of bovids, cervids, and
camelids against such infectious agents was analysed. Therefore, eleven
zoological institutions with a preferably high number of mixed species
exhibits and a high number of ungulates were choosed: Berlin Zoo, Berlin
Tierpark Friedrichsfelde, Dortmund Zoo, Dvúr Králové Zoo (Czech Republic),
Gelsenkirchen Zoo, Hagenbeck Tierpark, Hamburg, Hannover Zoo, Karlsruhe Zoo,
Leipzig Zoo, Tiergarten Nürnberg and the Wilhelma Zoological-botanical Garden,
Stuttgart. The infectious agents were selected for the following criteria: (1)
They should be transmissible between different ungulate species. (2) They
should be relevant for zoo ungulates. In order to find out the relevance of
infectious agents for zoo ungulates, the first part of the study included a
retrospective overview of the archived veterinary data from 1998 to 2004 of
all zoological gardens. It was found out that in the last six years the main
emphasis was placed on the diagnosis of Mycobacterium avium ssp.
paratuberculosis (M.pt.), Coxiella (C.) burnetii and Clamydophila (C.)
psittaci and that Chlamydia and Coxiella (resp. specific antibodies) were
detected the most often. In the second part of the study, a total of 926 blood
samples were tested by means of Virus Neutralisation Test or by ELISA for the
presence of antibodies against selected infectious agents. Specific antibodies
could be detected against all eight agents. The seroprevalences were as
follows: 1,5% (14/926) for Bovine Herpesvirus 1 (BHV-1); 0,2% (2/926) for
Caprine Herpesvirus 1 (CHV-1); 0,2% (2/926) for Cervid Herpesvirus 1 (HVC-1);
21,2% (180/850) for Malignant Catarrhal Fever Virus (BKFV); 1,4% (13/926) for
Bovine Viral Diarrhea Virus (BVDV); 19,6% (165/843) for C. psittaci; 0,1%
(1/754) for C. burnetii; 2,8% (19/667) for M.pt. The results revealed the
following: The prevalence of antibodies against both Alpha Herpesviruses
(BHV-1, CHV-1, HVC-1) and BVDV is less than 3% (n=926). This means that zoo
ungulates are currently not exposed to a significant degree to these
infectious agents. The prevalence of antibodies against MCFV is 21% (n=850)
and is highest in the subfamily caprinae (54%; n=219). This means that zoo
ungulates are exposed to a significant degree to MCFV and that especially
sheep and goats might be a source of MCF infection for susceptible species.
The prevalence of antibodies against C. psittaci is 20% (n=843) and is highest
in the family camelidae (32%; n=74). This means that zoo ungulates are exposed
to a significant degree to C. psittaci and that especially camelids might be a
source of C. psittaci infection for susceptible species. The prevalence of
antibodies against C. burnetii and M.pt. is less than 3% (n=754 resp. 667).
However, due to the limited available diagnostic tools for exotic ungulates we
can not affirm their actual state of infection. Particularly animals infected
with M.pt. remain seronegative until an advanced state of infection.
Therefore, we can not define the risk of exposure of zoo ungulates against C.
burnetii and M.pt. In addition to the taxonomy (family, subfamily, species),
age, sex, and origin of the animals, the influence of the following factors on
the rate of exposure against infectious agents were examined: Type of
husbandry (single species exhibit, different types of mixed species exhibits,
petting zoo), exhibit size, population density, and season. Evidence suggests
that both exhibit type and population density have an important influence on
the seroprevalence against MCFV. The highest seroprevalence was found in
petting exhibits (61%; n=66) and in exhibits with a high population density
(less than 45 m² per animal) (50%; n=109). The seroprevalence against C.
psittaci showed no major differences between the different exhibit types.
Based on the results of this study, the following conclusions have been
reached: Infectious agents that can be transmitted between different
cohabitant species do also spread across different enclosures. The risk of
interspecies transmission between animals of a mixed species exhibit is not
higher than between animals of different exhibits of the same zoological
collection. Therefore each zoological garden should be regarded and treated as
one single epidemiological unit.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Infectious diseases
dc.subject
seroprevalence
dc.subject
cross infection
dc.subject
malignant catarrhal fever
dc.subject
mixed-species-exhibit (BIOSIS)
dc.subject
neutralization tests
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten von Zooungulaten
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Heribert Hofer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Klaus Eulenberger
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Karl Dietrich Weyrauch
dc.date.accepted
2008-01-15
dc.date.embargoEnd
2008-03-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003461-8
dc.title.subtitle
Einzelart- versus Gemeinschaftshaltungen
dc.title.translated
Infectious agents in zoo ungulates
en
dc.title.translatedsubtitle
the first epidemiological study considering different types of husbandry
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000003461
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2008/153/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000003461
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