Die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) zeichnet sich unter anderem durch eine Aktivierung des Interferonsystems aus. Es existieren Hinweise, dass bei Patienten mit Psoriasis eine gesteigerte zelluläre Sensitivität gegenüber der Wirkung von Interferon besteht. Um diese Hypothese zu überprüfen, ist ein geeigneter Bioassay erforderlich, mit Hilfe dessen die Sensitivität gegenüber Interferon quantitativ erfasst werden kann. Die Etablierung eines solchen Assays ist das Thema der vorliegenden Arbeit. Die Sekretion des Interferon- induzierten Proteins 10 (IP-10) wurde als Maß der Interferon-Stimulation verwendet. Wir konnten feststellen, dass die gemessene individuelle IFN Sensitivität eines Probanden unabhängig vom Anteil der CD14+ in den PBMC, dem Serum IP10 Spiegel und der maximalen IP10 Sekretion ist. Allerdings variieren die EC50 Werte der IFN induzierten IP10 Sekretion aufgrund einer schwankenden Präaktivierung der PBMC in vivo intra-individuell stark. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass die relative Sensitivität gegenüber Typ1 und Typ2 IFN sowohl intra als auch interindividuell nur geringen intra-individuellen Schwankungen unterliegt, mithin einen stabilen individuell stabilen Interferon-Sensitivitätsindex darstellt. Diese Vermutung muss allerdings durch Messung weiterer Probanden überprüft werden. Anschließend kann der IP10 ELISA eingesetzt werden, um die IFN Sensitivität der PBMC von Psoriasispatienten mit denen von Normalpersonen zu vergleichen. Schließlich wäre eine Veränderung der IFN Sensitivität im Therapieverlauf denkbar, und mithilfe des hier entwickelten IP10 ELISA zu testen.
Psoriasis has been found to be characterized by the activation of the interferon system. There is a significant indication that psoriasis patients experience increased cellular sensitivity to interferons. To validate this hypothesis we have sought to establish a bioassay to quantify patient sensitivity to interferon. We defined the interferon-inducible protein 10kDa (1P-10) to be our read-out protein. Our results showed that the interferon sensitivity of healthy probands is unaffected by the CD14+ fraction of the PBMC, the level of 1P-10 in the serum and the maximum 1P-10 secretion. However, the intraindividual variation of the IFN-induced EC50 of the 1P-10 secretion alters strongly due to a variable pre-activation of the PBMC in vivo. We were able to show that the relative sensitivity to Typ1 and Typ2 IFN varies less in an intraindividual as well as an interindividual comparison and therefore it could be used as an individually stable hallmark of the IFN sensitivity. This assumption needs to be verified in larger trials, after which the 1P-10 ELISA should be used to compare psoriasis patients with healthy probands. Finally, a possible change of the sensitivity to IFN during a therapy could be investigated with this assay.