Einleitung: Nicht invasiv vom Skalp abgeleitete somatosensibel evozierte Potentiale (SEP) nach elektrischer Stimulation des N. medianus enthalten hochfrequente Oszillationen (HFO; mittlere Frequenz 600 Hz), die der primär kortikalen Antwort (N20) überlagert sind. Subjekte, Material und Methoden: I) Seitenvergleichende Untersuchung: 14 Probanden (Alter 27,2 ± 4 Jahre), Stimulation des N. medianus abwechselnd über beiden Handgelenken als einfache oder Doppelstimulation (Interstimulusintervall (ISI) 20 ms). II) Vergleich senso- motorischer bzw. rein sensorischer Nerv: 11 Probanden (Alter 27,4 ± 4,3 Jahre), abwechselnde Stimulation des N. medianus bzw. N. radialis (Ramus superficialis) als einfache bzw. Doppelstimulation (ISI 20 ms). I + II) Jeweils zwei Blöcke von mindestens 1500 Stimulationen. Ableitung jeweils über dem kontralateralen Skalp. Ergebnisse: I) Signifikante Korrelation der HFO- Amplitude zwischen linker und rechter Hemisphäre (nicht jedoch der N20). Im Mittel höchste Amplitude der N20 über der linken, der HFO über der rechten Hemisphäre. II) Regelhaft Minderung der HFO- Amplitude nach zweitem Impuls der Doppelstimulation im Vergleich zur Einfachstimulation des N. medianus. Nach Doppelstimulation N. radialis keine regelhafte Reduktion der HFO- Amplitude, sondern teilweise vollständige Erholung. Signifikanter Unterschied im Recovery- Verhalten nach Stimulation der beiden Nerven. Interpretation: HFO und N20 haben unterschiedliche Generatoren. Es handelt sich wahrscheinlich nicht um ein polysynaptisches kortikales Netzwerk. Die Generatorzellen haben eine kurze Refraktärzeit (<20 ms). Welche Zellen Generatoren der HFO sind bleibt Gegenstand