dc.contributor.author
Onken, Silke
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:49:48Z
dc.date.available
2017-09-04T08:45:31.997Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6451
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10650
dc.description.abstract
Einleitung Schizophrenie ist eine häufige psychiatrische Erkrankung, die oft
zu einer dauerhaften Behinderung führt. Während sich die produktive
Symptomatik zumeist gut medikamentös beeinflussen lässt, leiden viele
Patienten chronisch unter Negativsymptomen und kognitiven Defiziten. Diese
sind bis heute nicht vollständig verstanden und therapeutisch nur
eingeschränkt erreichbar. Die Gruppe der schizoaffektiven Störungen unterliegt
bis heute wechselhaften Definitionen und Klassifikationen. Während Studien bei
der Schizophrenie bereits relativ stabile Befunde zu Genetik, Verlauf und
Prognose liefern, ist die schizoaffektive Störung noch unscharf und
inkonsistent beschrieben. In der vorliegenden Studie wurden insbesondere zwei
Bereiche untersucht: Psychopathologie - vor allem die Ausprägung der
Negativsymptomatik - in Zusammenhang mit kognitiven Funktionen bei schizophren
und schizoaffektiv erkrankten Patienten sowie Unterschiede zwischen diesen
beiden Gruppen hinsichtlich Psychopathologie und kognitiver Fähigkeiten.
Methodik In die Studie wurden 99 Patienten mit der Diagnose „Schizophrenie“
und 18 Patienten mit der Diagnose „Schizoaffektive Störung“ nach den Kriterien
des ICD-10 eingeschlossen. Die Einschlusskriterien bestanden aus regelmäßiger
ambulanter Behandlung mit stabilem psychopathologischen Befund und
konsistenter Medikation seit mindestens 6 Monaten. Neben fachärztlicher
Erhebung des psychopathologischen Befundes mittels etablierter Skalen wurde
eine kognitive Testbatterie zur Erfassung verschiedener kognitiver Domänen
durchgeführt. Die Daten eines gesunden Kontrollkollektivs von 32 Probanden
wurden aus einer anderen Studie übernommen. Ergebnisse Es zeigten sich
deutliche Unterschiede in der Ausprägung der Psychopathologie zwischen den
beiden Gruppen. Die schizophrenen Patienten besaßen im Mittel eine stärker
ausgeprägte Symptomatik in den Skalen zur Erfassung von Negativsymptomatik.
Auch in den Skalen zur Erfassung von Funktionsniveau und Lebensqualität war
die Gruppe der schizophren Erkrankten signifikant schlechter als die der
schizoaffektiven Patienten. Keine Unterschiede zeigten sich hingegen zwischen
den beiden Gruppen in der kognitiven Testung. Die Patientengruppen erzielten
in zahlreichen neuropsychologischen Tests im Vergleich zur Kontrollgruppe
jedoch deutlich schlechtere Resultate. Negativsymptomatik stand in der
vorliegenden Studie in Zusammenhang mit den Ergebnissen in mehreren kognitiven
Tests, vor allem schienen die Bereiche Exekutivfunktionen und Aufmerksamkeit
betroffen zu sein. Schlussfolgerung In der vorliegenden Arbeit konnten die
Befunde anderer Studien zu Unterschieden in der neurokognitiven
Leistungsfähigkeit zwischen schizoaffektiv und schizophren erkrankten
Patienten nicht repliziert werden. Daher kann mit diesen Daten die Annahme der
schizoaffektiven Erkrankung als eigene Entität nicht gestützt werden. Die
signifikanten Unterschiede in der Psychopathologie weisen jedoch darauf hin,
dass eine Zuordnung der schizoaffektiven Störung unter die Diagnose
„Schizophrenie“ nicht sinnvoll ist. Ein zweiter Fokus der Arbeit lag auf dem
Zusammenhang zwischen Negativsymptomatik und neurokognitiven Leistungen.
Dieser Zusammenhang, einhergehend mit einem schlechteren Funktionsniveau und
Einbußen in der Lebensqualität, wirft die Frage nach der Kausalität dieser
Befunde auf.
de
dc.description.abstract
Introduction Schizophrenia is a common psychiatric disorder that often leads
to permanent disability. While productive symptoms can usually be well
controlled by medication, many patients suffer from negative symptoms and
cognitive deficits. These are still not fully understood, and there is limited
empirical evidence of therapeutic attempts. The group of schizoaffective
disorder is still subject to changing definitions and classifications. In the
present study, two main topics were the focus of the investigation: firstly
the psychopathology - especially the expression of negative symptoms -
associated with cognitive function, and secondly differences between the
groups of schizophrenic and schizoaffective patients in psychopathology and
cognitive abilities. Methodology In the present study, 99 patients diagnosed
with "schizophrenia" and 18 patients diagnosed with "schizoaffective disorder"
were included. Inclusion criteria implied regular outpatient treatment with
stable psychopathological findings and consistent medication for at least six
months. In addition to the detailed medical survey of psychopathological
findings using established scales, an extensive cognitive battery of test was
conducted to investigate various cognitive domains. Results The two patient
groups did not differ significantly in their cognitive results. However, there
were significant differences in the expression of psychopathology. Patients
diagnosed with schizophrenia showed more pronounced symptoms in scales for
negative symptoms. Also, scales for the assessment of level of functioning and
quality of life, showed a significantly worse outcome for schizophrenic
patients. The patient groups achieved significantly poorer results compared to
the control groups in numerous neuropsychological tests. Pronounced negative
symptoms were directly related with the results in a number of cognitive
tests; especially the areas of executive functioning and attention seemed to
be affected. Conclusion In the present work, the findings of other reports on
differences in neurocognitive performance between schizoaffective and
schizophrenic patients could not be replicated. Therefore, these results
cannot confirm schizoaffective disorder as a separate entity. The significant
differences in the severity of psychopathology between patient groups
demonstrate, however, that schizoaffective disorder cannot be described as
schizophrenia. A second focus of the study laid in the relation between
negative symptoms and neurocognitive performance. This relationship, going
along with a worse level of functioning and loss in quality of life, raises
the question of causality of these findings.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
cognitive functions
dc.subject
schizoaffective disorder
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Kognitive Funktionen und Psychopathologie bei Patienten mit Schizophrenie und
Schizoaffektiver Störung
dc.contributor.contact
s.onken@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2017-09-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105166-8
dc.title.translated
Cognitive functions and psychopathology in patients with schizophrenia and
schizoaffective disorder
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105166
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000021888
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access