Die Diagnose chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) stellt trotz fortgeschrittener Diagnosemöglichkeiten und -techniken noch immer eine Herausforderung in der Medizin dar. Eine große Schwierigkeit bei der Akquisition von qualitativ hochwertigen MR-Aufnahmen des Gastrointestinaltraktes sind vor allem Bewegungsartefakte durch Respiration und die natürliche Darmperistaltik. Für diese Artefakte sind insbesondere T1-gewichtete Sequenzen anfällig. Ziel der Arbeit war neben einer vergleichenden Evaluation einzelner MRT-Sequenzen in der MR-Darmdiagnostik - im Hinblick auf ihre Bildqualität - auch die Entwicklung eines Vorschlages zu einem standardisierten Sequenzprotokoll für die MR-Diagnostik, welches nicht zuletzt auch den Zeitaufwand der Untersuchungen erheblich reduzieren könnte. Das Augenmerk in der hier durchgeführten Studie lag auf der Verwendung einer schnellen und fettgesättigten T1-gewichteten 3D-SPGR-Sequenz, der sog. LAVA (Liver-Acquisition-with-Volume-Acceleration), welche ursprünglich für die Leber- diagnostik entwickelt wurde und aufgrund ihrer technischen Eigenschaften auch eine Verbesserung der Bildqualität in der MR-Darmdiagnostik zu versprechen scheint. Verwendet wurden zum einen MRT-Aufnahmen eines (zur Imitation der Darmperistaltik) sich gleichförmig bewegenden Darm-Modells, sowie zum anderen MRT-Abdomen- Aufnahmen von 36 Patienten, welche von vier radiologischen Fachärzten sowie von zwei Ärzten in radiologischer Weiterbildung aus verschiedenen Kliniken in Deutschland evaluiert wurden. Bei den verwendeten Sequenzen handelte es sich um die FIESTA- / TrueFISP-Sequenz, die T2-SSFSE, T2-FRFSE, T1-FS-GRE sowie der LAVA. FIESTA und T2-SSFSE wurden im Gesamtvergleich signifikant besser bewertet. Im paarweisen Vergleich konnte innerhalb der T1-gewichteten Sequenzen die LAVA gegenüber der T1-FS-GRE signifikant bessere Bewertungen erzielen. Bei den T2- gewichteten Sequenzen war die T2-SSFSE der T2-FRFSE signifikant überlegen. Die Ergebnisse der Studie legen somit in der Diagnostik der CED die Verwendung eines Sequenzprotokolls nahe, welches die FIESTA-, die T2-SSFSE- und die LAVA- Sequenz beinhaltet.
The diagnosis of inflammatory bowel disease (IBD) remains a challenge in the field of medicine despite recent progress in diagnosis and diagnostic technique. Motion artefacts caused by respiration and bowel movements continue to be a challenge in the acquisition of high quality MR imaging of the intestine. T1-weighted images are especially sensitive to these artefacts. With this study, we will compare and evaluate new MR sequences in order to improve and create a standardised MRI-protocol in the diagnosis of IBD. One main focus of this study is a new gadolinium enhanced T1-weighted, 3D fast spoiled GRE sequence with fat suppression, called LAVA (Liver-Acquisition- with-Volume-Acceleration). Originally created for MR liver imaging, this new sequence also promises to be an improvement in the MR bowel imagining and in the diagnosis of IBD. Six radiologists retrospectively analysed MR images created with a uniform moving bowel model, making a standardised comparison possible, and the MRI images of thirty-six patients with IBD. The used sequences were FIESTA/TrueFISP, T2-SSFSE/HASTE, T2-FRFSE, T1-FS-GRE and LAVA. This study provides strong evidence that FIESTA/TrueFISP and T2-SSFSE/HASTE are superior to the other sequences, but in direct comparison with T1-weighted sequences, LAVA is significantly better than T1-FS-GRE. In direct comparison with T2-weighted sequences, T2-SSFSE/HASTE is significantly superior to T2-FRFSE. Hence we recommend in the diagnosis of IBD a sequence protocol composed of FIESTA/TrueFISP, T2-SSFSE/HASTE and LAVA.