dc.contributor.author
Korn, Christoph W.
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:42:36Z
dc.date.available
2013-05-21T13:13:01.031Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6337
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10536
dc.description.abstract
People constantly receive self-relevant information. For example, social
interaction partners give feedback on character traits (e.g., by telling you
that you are polite, tidy, or superficial) and media provide statistical
information about the likelihood of experiencing future life events (e.g., by
stating the likelihood of living past the age of 80 or getting caner).
However, the potential behavioral and neural components of self-relevant
information processing are underexplored. In this thesis, I aim at providing
the empirical basis for a neurocognitive model of self-relevant information
processing. I draw on behavioral research on the self-concept, the social
self, and self-related positivity biases as well as on neuroscientific
research on the neural processes related to self-judgments, reward, and
mentalizing. Study 1 used behavioral measures and functional magnetic
resonance imaging (fMRI) to test how social feedback on character traits
changed participants’ self-ratings. This social feedback was given by peers
within the context of a face-to-face interaction. Study 2 extended the
approach of study 1 to a cultural comparison between participants of German
and Chinese background. Study 3 investigated potential implications of self-
relevant information processing for psychiatry by testing how depressive
patients updated their personal estimates of the likelihood of future life
events when receiving statistical information about these events. Healthy
participants processed self-relevant information in a positively biased way,
i.e., they updated their self-ratings and their estimates of the future more
after receiving desirable than after receiving undesirable information. In
contrast, positively biased updating about future life events was absent in
depressive patients. Culture modulated social conformity, i.e., Chinese
participants relied more on social feedback than German participants. Self-
relevant information processing comprised a reward component that correlated
with neural activity in the ventral striatum and the anterior cingulate
cortex/medial prefrontal cortex (ACC/MPFC) and a social comparison component
that correlated with neural activity in the mentalizing network including the
MPFC, the temporo-parietal junction (TPJ), the superior temporal sulcus (STS),
the temporal pole (TP), the inferior frontal gyrus (IFG), and the pre-
supplementary motor area (preSMA). Self-related MPFC activity differed between
German and Chinese participants. In conclusion, this dissertation advances the
understanding of self-relevant information processing by combining behavioral
research on the self-concept, the social self, and self-related positivity
biases with neuroscientific research on reward and mentalizing. The proposed
neurocognitve model integrates research on the cultural diversity of human
societies, offers a framework for a better understanding of psychiatric
disorders, and lends itself to a future adaptation to computational modeling
approaches.
de
dc.description.abstract
Menschen erhalten oft Informationen, die für sie selbst relevant sind. So
geben soziale Interaktionspartner häufig Rückmeldungen zu
Charaktereigenschaften, zum Beispiel wie höflich, wie ordentlich oder wie
oberflächlich jemand ist. In den Medien werden außerdem tagtäglich
statistische Informationen über die Eintrittswahrscheinlichkeit von
zukünftigen Lebensereignissen veröffentlicht, zum Beispiel die
Wahrscheinlichkeit älter als 80 Jahre zu werden oder an Krebs zu erkranken.
Die potenziellen Komponenten der Verarbeitung von solchen selbstrelevanten
Informationen sind jedoch sowohl auf der Verhaltensebene als auch auf der
neuronalen Ebene nicht ausreichend erforscht. Ziel dieser Dissertation ist,
eine empirische Basis für ein neurokognitives Model der Verarbeitung von
selbstrelevanten Informationen zu schaffen. Ich beziehe mich dazu auf
Verhaltensforschung zum Selbstkonzept, zum sozialen Selbst und zu
selbstbezogenen positiven Verzerrungen, sowie auf neurowissenschaftliche
Forschung zu neuronalen Prozessen, die mit Selbsteinschätzungen, Belohnung und
der Inferenz mentaler Zustände (mentalizing) zusammenhängen. In Studie 1 wurde
mit der Hilfe von Verhaltensmaßen und funktioneller Magnetresonanztomographie
(fMRT) untersucht, wie soziale Rückmeldungen zu Charaktereigenschaften die
Selbsteinschätzungen der Versuchsteilnehmer veränderten. Diese sozialen
Rückmeldungen wurden von Gleichaltrigen im Kontext einer direkten sozialen
Interaktion gegeben. In Studie 2 wurde diese Herangehensweise erweitert, indem
kulturelle Unterschiede im Selbstkonzept von deutschen und chinesischen
Versuchsteilnehmer verglichen wurden. In Studie 3 wurden mögliche Konsequenzen
von selbstrelevanter Informationsverarbeitung für die psychiatrische Forschung
untersucht. Depressive Patienten schätzten die Eintrittswahrscheinlichkeit von
zukünftigen Lebensereignissen ein und erhielten statistische Informationen zu
diesen Ereignissen. Gesunde Versuchsteilnehmer zeigten eine positive
Verzerrung bei der Verarbeitung selbstrelevanter Informationen, das heißt sie
veränderten ihre Selbsteinschätzungen und ihre Einschätzungen der Zukunft mehr
wenn sie wünschenswerte als wenn sie nicht wünschenswerte Informationen
erhielten. Im Gegensatz dazu zeigten depressive Patienten keine positive
Verzerrung bei der Verarbeitung von Informationen über zukünftige
Lebensereignisse. Der kulturelle Hintergrund der Versuchsteilnehmer
beeinflusste deren soziale Konformität, das heißt chinesische
Versuchsteilnehmer integrierten soziale Rückmeldungen in einem stärkeren
Ausmaß als deutsche Versuchsteilnehmer. Selbstrelevante
Informationsverarbeitung umfasste eine Belohnungs-komponente sowie eine
soziale Vergleichskomponente. Die Belohnungs-komponente korrelierte mit
neuronaler Aktivität im ventralen Striatum und im anterioren cingulären Cortex
(ACC) beziehungsweise medialen prefrontalen Cortex (MPFC). Die soziale
Vergleichskomponente korrelierte mit neuronaler Aktivität im mentalizing
Netzwerk, welches Aktivität im MPFC, in der temporo-parietalen Junktion (TPJ),
dem superioren temporalen Sulcus (STS), dem inferioren frontalen Gyrus (IFG)
und dem prä-supplementären Motorareal (präSMA) umfasste. Zwischen chinesischen
und deutschen Versuchs-teilnehmern zeigten sich Unterschiede in der MPFC
Aktivität im Zusammenhang mit Selbsteinschätzungen. Die vorliegende
Dissertation verknüpft Verhaltensforschung zum Selbstkonzept, zum sozialen
Selbst und zu selbstbezogenen positiven Verzerrungen mit
neurowissenschaftlicher Forschung zu Belohnung und mentalizing und erweitert
damit das Verständnis selbstrelevanter Informationsverarbeitung. Das hier
vorgeschlagene neurokognitive Model integriert Forschung zur kulturellen
Vielfalt menschlicher Gesellschaften und bietet ein Bezugssystem zum
vertieften Verständnis psychiatrischer Erkrankungen. Darüber hinaus werden
mögliche Erweiterungen des Models durch computationale Modellierungsansätzen
diskutiert.
de
dc.format.extent
V, 216 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
social interaction
dc.subject
positivity bias
dc.subject
medial prefrontal cortex (MPFC)
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Processing of self-relevant information
dc.contributor.contact
christoph.w.korn@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Hauke R. Heekeren
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. Henrik Walter
dc.date.accepted
2013-04-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094239-6
dc.title.translated
Verarbeitung selbstrelevanter Informationen
de
refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094239
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013378
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access