Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung der Wirksamkeit der Strahlentherapie bei entzündlich - degenerativen Gelenkerkrankungen wie der Periarthrosis humeroscapularis, der Epicondylopathia humeri sowie dem schmerzhaftem Fersensporn. Verschiedene Methoden zur Evaluation des Therapieergebnisses wurden im klinischen Alltag kritisch überprüft. Des Weiteren sollten Einflussfaktoren für das Therapieergebnis identifiziert werden. Anhand eines Kollektivs von insgesamt 87 Patienten (31 Patienten mit PHS, 24 mit EPH und 32 mit FS) aus der Klinik für Strahlentherapie, Radioonkologie und Nuklearmedizin des Vivantes Klinikum Neukölln wurde das Therapieergebnis beurteilt. Es konnte gezeigt werden, dass die niedrig dosierte Strahlentherapie mit Einzeldosen von 0,5 - 1,0 Gy, abhängig vom Krankheitsbild, bei 79,3% der Patienten einen analgetischen Effekt erzielt, nach zwei Therapieserien sogar bei 83,9% der Patienten. Dabei betrug der Anteil der Patienten, bei denen eine vollständige oder wesentliche Schmerzremission beobachtet wurde, nach erster Serie 57,4%, nach zwei Serien sogar 71,2%. In der follow-up-Untersuchung konnte ein analgetischer Langzeiteffekt bei 86,9% der Patienten nachgewiesen werden. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Als praktikable Messinstrumente erwiesen sich dabei vor allem das Schmerzscoring der GCG-BD sowie die Visuelle Analogskala, welche in etwa vergleichbare Ergebnisse zeigten. Als prognostisch günstig erwies sich eine Schmerzanamnese von unter 6 Monaten. Ein hoher initialer Summenscore scheint ebenfalls prognostisch günstig, auch wenn dies in dieser Untersuchung nach zwei Therapieserien nicht signifikant belegbar war. Entgegen der empirischen Beobachtung hatte eine Schmerzprogression während der Therapiephase keinen Einfluss auf das Therapieergebnis. Somit ist die niedrig dosierte Strahlentherapie bei den betrachteten Krankheitsbildern als wirksame Therapieoption zu betrachten. Sie sollte nach exakter Diagnosestellung innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn, und somit nicht als "ultima ratio", erfolgen.
The effectiveness of radiation treatment for inflammatory join diseases like Periarthrosis humeroscapularis (PHS), Epicondylopathia humeri or Painful Heel Spur (HS) have been investigated in this study. From January to October 2004, 87 patients (31 with PHS, 24 with EPH and 32 with HS) were treated in one (n=60) or two (n=27) radiation series with photons or electrons (LINAC, Varian®). A reduction of pain has been observed during both radiation series. After the first series pain reduction was achieved in 79,3%, after two series in 83,9%. Complete or sufficient pain relief was observed in 57,4% after one and in 71,2% after two series. An analgetic long-term effect after 1 year was observed in 86,9% of patients. Side effects have not been observed. The pain scoring of the GCG-BD and the VAS were practical instruments to evaluate the therapy results. Prognostic factor was short pain duration ≤ 6 months. A high overall pain score also seems to be a prognostic factor. Increasing pain during the radiation had no effect on the therapy results. Radiotherapy is an effective treatment for patients with inflammatory join diseases. It should be started within 6 months after first pain symptoms and so it should not longer be seen as a “ultima ratio”.