„Telemedizin ist der Gebrauch von Informations- und Telekommunikationstechnologien zur Bereitstellung und Unterstützung medizinischer Versorgung, wenn die Teilnehmer räumlich getrennt sind.“ [Field, 1996] Die ersten telemedizinischen Anwendungen gehen auf das Jahr 1897 zurück, als zum ersten Mal das Telefon dafür benutzt wurde, eine Diagnose mündlich abzuklären [Spencer et al., 1990]. Während des letzten Jahrhunderts hat die Telemedizin mehrere Entwicklungsphasen durchlaufen, die jeweils eng mit den Fortschritten der Kommunikationstechnologie verbunden sind. Heute sind telemedizinische Anwendungen via Bluetooth und UMTS nicht nur möglich, sondern in einigen Ländern auch alltäglich. Die vorliegende Arbeit analysiert das gesamte Forschungsaufkommen zum Thema Telemedizin. Neben der Datenbankrecherche werden szientometrische Verfahren angewandt, mit deren Hilfe die Daten evaluiert und anschließend analysiert werden. Im Zeitraum 1976-2006 wurden bei „ISI-Web of Science“ insgesamt 3.290 Publikationen zu dieser Thematik veröffentlicht. Ca. 95 % davon waren in englischer Sprache und ca. 75 % in Form von „articles“ publiziert. Die USA zeigen mit ca. 1.300 Veröffentlichungen das höchste Forschungsaufkommen. An zweiter Stelle folgt Großbritannien mit 453 Publikationen und an dritter Stelle steht Kanada mit 210 Publikationen. Stellt man die Anzahl der Publikationen zur Telemedizin ins Verhältnis zu den jeweiligen Populationen, dann zeigt sich, dass die USA mit einem Quotienten von ca. 4,3 Veröffentlichungen pro 1.000.000 Einwohner einen niedrigeren Output aufweisen als Großbritannien mit ca. 7,8 Publikationen pro 1.000.000 Einwohner. Führt man die gleiche Berechnung nun für Australien, Norwegen und Finnland durch, ergibt sich interessanterweise ein vergleichsweise hoher Quotient von ca. 10 Pub./1Mio. für Australien, 12,4 Pub./1Mio. für Norwegen und 9,2 Pub./1 Mio. für Finnland. Es kann festgehalten werden, dass in Flächenstaaten wie Australien und Skandinavien, bedingt durch spezielle Kommunikations- und Versorgungsanforderungen an die Medizin, das Forschungsaufkommen und das Interesse an Telemedizin besonders groß sind. Die Zitationsanalyse ergibt, dass die Artikel aus dem Jahr 1992 mit einer Zitationsrate von durchschnittlich 18,5 Zitierungen pro Artikel am häufigsten zitiert wurden. In den Folgejahren fällt die Rate stetig ab. Bei der Analyse der „Zitationen nach Zitationsjahren“ erreicht das Jahr 2006 den Höchstwert von insgesamt 2.782 Zitierungen, das bedeutet, dass im Jahr 2006 alle Artikel zum Thema Telemedizin am häufigsten zitiert wurden. Die Analyse der „Zitationen nach Erscheinungsjahr“ ergibt, dass das Jahr 2000 das resonanzstärkste Jahr gewesen ist. Die Publikationen aus diesem Jahr können insgesamt 2.642 Zitierungen auf sich vereinen. Um einen Trend zu identifizieren, wurde die Verteilung der Zu- und Abnahme der Zitationen nach Zitationsjahr für „telemedicine“ erhoben. Die Analyse ergibt ein permanentes Wachstum an Zitationen, das seit über zehn Jahren anhält. Dieses Ergebnis kann als ein Indikator für eine stetige Zunahme des Interesses und der Forschung auf diesem Gebiet gedeutet werden. Telemedizin verfolgt das Ziel, alle für die Behandlung eines Patienten relevanten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen. Es sollen zum einen unnötige Wege und Belastungen für den Patienten vermieden und zum anderen durch die Bereitstellung der hochwertigen Informationen die Behandlungsqualität gesteigert werden. Dabei ist die Telemedizin keine neue medizinische Fachdisziplin, sondern eine Technologie, die für alle Fachgebiete gleichermaßen zum Einsatz kommen kann. Die Probleme und Vorbehalte gegenüber der Telemedizin sind sicherlich noch groß, mit zunehmender Akzeptanz durch Überwindung der noch bestehenden Hemmnisse wird die Telemedizin allerdings immer mehr Einzug in den medizinischen Alltag halten. Es ist daher absehbar, dass die Telemedizin in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen und auf längere Sicht tief greifende Veränderungen in den Abläufen der Patientenversorgung bewirken wird. Unter Betrachtung aller im Kapitel 3 aufgezeigten Ergebnisse und unter Berücksichtigung der im Kapitel 4.1 erwähnten methodischen Einschränkungen kommt die vorliegende Arbeit abschließend zu dem Ergebnis, dass das Interesse einzelner Fachdisziplinen an der Thematik Telemedizin im Laufe der letzten Jahrzehnte stetig gestiegen ist. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
"Telemedicine is the use of information and telecommunication technology to offer and support medical care if the participants are physically separated from each other." [Field, 1996] The first telemedical treatments were performed in the year 1897, when the telephone was used for the first time to make a verbal diagnosis [Spencer et al., 1990]. During the last century, the telemedicine has gone through numerous stages of development, which are closely connected with the advancements in the communication technology. Today, telemedical treatment via Bluetooth and UMTS are not only possible but also common in some countries. The present report analyzes the entire scientific research of telemedicine. Apart from the investigation of the database, scientometric methods were implemented which help to analyze and evaluate the data. In the period from 1976-2006 a total of 3,290 publications concerning this topic were published by the "ISI-Web of Science. Approximately 95% thereof were written in English language and approximately 75% were published as an article. The USA had the highest level of research with approximately 1,300 publications. Great Britain followed in second place with 453 publications and Canada came in third place with 210 publications. If you compare the amount of publications concerning telemedicine to the population, then it can be seen that the USA has a lower output with a quotient of approximately 4.3 publications per 1,000,000 residents than Great Britain with approximately 7.8 publications per 1,000,000 residents. If the same calculation is made in Australia, Norway and Finland, an interestingly higher quotient of approximately 10 publications per 1 Million Australian residents, 12.4 publications per 1 Million Norwegians, and 9.2 publications per 1 million for Finland. It can be said that in regions with a low, wide spread population such as Australia and Scandinavia, due to the special communication and treatment demands on medicine, the research and interest in the telemedicine is especially large. The citation analysis shows that the articles from the year 1992 were quoted with an average rate of 18.5 citations per article. In the following years, the rate declined. In the analysis of the "Citation according to citation years", the year 2006 reached the highest value of a total of 2,782 citations which means that in the year 2006, all articles concerning the topic of telemedicine were most commonly cited. The analysis the "citation according to appearance year" shows that the year 2000 was the year with the strongest resonance. The publications from this year reached a total of 2,642 citations. In order to identify a trend, the citations according to citation year were calculated for the "telemedicine" according to citation year. The analysis shows a permanent growth of citations which have continued for over ten years. This result can be interpreted as an indication of a continuous increase of the interest and the research of this area. Telemedicine follows the goal to provide all relevant information at the right time at the right place for the treatment of a patient. Unnecessary trips and burdens are to be eliminated for the patients and also the providing of high quality information should improve the quality of treatment. Telemedicine is not a new medical discipline but rather a technology which can be implemented for all medical specialties equally. The problems and provisions concerning the telemedicine are surely still large; however with increasing acceptance through overcoming the still present hindrance, the telemedicine will continue to find increasing use in the every-day medicine. It is therefore foreseeable that the telemedicine will win increasing importance in the future and will cause long term changes in the processes of patient care. Considering all results listed in chapter 3 and the methodical limitations mentioned in chapter 4.1, the present report finally comes to the result that the interest in telemedicine have increased continuously in the past decade. It is to be expected that this trend will continue in the coming years.