Gegenstand dieser Studie ist die Erhebung der Rate eines Lokalrezidivs, eines Lymphödems und die Untersuchung der Armbeweglichkeit nach primärer Operation eines Mammakarzinoms. Dies konnte an 68 von 105 Patientinnen, die in den Jahren 1994-1999 in der Abteilung für Plastische, Hand- und Mammachirurgie der Schlosspark-Klinik in Berlin Charlottenburg operiert wurden, untersucht oder erfragt werden. Dabei betrug die mediane Nachuntersuchungszeit 66 Monate. Das Alter der Untersuchungsgruppe lag im Median bei 56 Jahren. Etwa 56% der Patientinnen wurde brusterhaltend operiert, 44% erhielten eine modifiziert radikale Mastektomie. In der Gruppe waren mit über 90% vornehmlich pT1- und pT2-Tumore vertreten, da 19 Patientinnen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung bereits verstorben waren. Eine Axilladissektion der Level 1 und 2 mit Entfernung von mehr als 10 Lymphknoten wurde bei fast 90% der Patientinnen durchgeführt. 57% der Patientinnen wurden adjuvant bestrahlt, 19% erhielten eine adjuvante Chemotherapie und 63% eine antihormonelle Therapie. Bei 16 Patientinnen wurde eine Wiederaufbauplastik durchgeführt. 3 von 68 Patientinnen (4,4%) entwickelten in der Nachbeobachtungszeit ein lokales Rezidiv. Bei 3 weiteren Patientinnen traten im Zeitraum der Untersuchung Fernmetastasen auf. Bei 43,5% der Patientinnen war eine Armumfangsdifferenz von mehr als 2cm festzustellen. 29% hatten eine Armschwellung bemerkt. Unter mäßig ausgeprägtem Lymphödem wurden 8 12% Patientinnen zusammengefasst, die entweder eine deutliche Armumfangsdifferenz von mehr als 4 cm hatten oder sich schwer beeinträchtigt fühlten. Starke Lymphödeme oder gar eine Elephantiasis wurde nicht gesehen. 14,7% der Patientinnen hatten eine leichte Einschränkung der Armbeweglichkeit von maximal 35° Abduktion oder Elevation im Vergleich zur Gegenseite. Insgesamt fühlten sich über 80% der Patientinnen in ihrem alltäglichen Leben nicht eingeschränkt, auch wenn bei 63% der Patientinnen nach der Operation formal Nebenwirkungen wie Armlymphödem, verminderte Armbeweglichkeit, Schmerzen oder Gefühlsminderungen festzustellen waren. Angesichts dieser als nicht gering einzuschätzenden postoperativen Morbidität, die nicht nur in dieser Untersuchung auftritt, sondern in höherem Prozentsatz auch in der Literatur zu finden ist, müssen die Alternativen zur ungezielten Axilladissektion wie die Technik zur Entfernung des Wächterlymphknotens als Entscheidungshilfe zur Indikationsstellung eines gezielten Eingriffs in der Axilla weiter entwickelt und verbreitet werden.
This is a retrospective study about arm morbidity after primary surgery for breast cancer. Recurrence rate, rate of lymphedema and other arm problems were assessed among 68 of 105 patients operated in between 1994 and 1999 at the Schlosspark-Klinik in Berlin, Charlottenburg. 43 patients (63%) had at least one arm problem. Specific problems were lymphedema (43,5%), some limitation in range of movement (14,7%) pain (29,4%) and numbness (44,1%). But overall 80% of the women exercised felt no reduction in their everyday life.