This interdisciplinary study aims to provide further insights into the intricate question of whether and how private for-profit actors, i.e. business, can make a contribution to sustainable development and more precisely what drives or motivates them to do so. While this question has been addressed quite extensively in business as well as public policy literature alike for the context of Western, industrialized countries, the thesis takes on a different perspective by considering the situation in an emerging economy - South Africa - with weakly developed regulatory capacities. It is claimed that especially in developing countries, governments are faced with the double burden of managing highly complex sustainability challenges, while at the same time lacking the capacity to effectively control corporate actors. In order to approach these complex dynamics, the study undertakes several empirical concentrations. First, it focuses on sustainable water management as an integral component of sustainable development. Water resources worldwide are under severe pressure due to pollution, abstraction and climate change impacts. Access to water services is still not universally available. Both aspects constitute a veritable concern in the South African setting as well. A second focus is introduced by analyzing the dynamics in the mining sector. This industry not only has massive impacts on water quality, but also significant repercussions with view to water infrastructure development. Mining is considered an inherently ‘unsustainable’ business, while mining firms often become deeply involved with governance processes at the local level. The following research questions have been identified to elicit the underlying dynamics. In the first place, the model seeks to conceptualize the type of potential business contributions to addressing the water challenge, while paying attention to potential long-term trajectories with view to sustainable development. Secondly, the independent variables are conceptualized as those factors that motivate corporate actors to make a contribution to sustainable water management. The methodology employed to address these questions and validate the preliminary model is based on a qualitative, case-oriented and empirically-rich research approach. Looking at the results, it is remarkable that by and large the immediate contributions to addressing the water challenge of companies do not vary considerably across the four cases. Firms are involved with planning and monitoring activities, technological innovations, infrastructure development and financing, but also capacity-building and awareness-raising activities. There were no case- specific patterns in terms of the mode of interaction; rather there is a correlation between certain contributions and the respective mode of interaction employed. While long-term dynamics in the individual case studies are difficult to gauge, preliminary assessments indicate considerable uncertainties, potential shortcomings with regards to integration with other policy field as well as potentially negative feedback on government capacity. The role of government actors, ranging from mandatory (i.e. regulation monitoring and enforcement) to more facilitation-oriented approaches, as well as resource-based considerations, i.e. firm internal factors emerged as the most decisive drivers. The latter include the relevance of the resource water, available financial resources as well as the overall disposition of firm to address sustainability challenges. Detailed within-case analyses furthermore display interactions among several drivers, such as social, competitive and normative drivers, which often exert an enhancing effect. Next to strong government intervention, also certain weakness of (especially local) government actors constitutes a veritable driver in some cases. In terms of the policy implications that can be drawn from the research conducted, a combination of different drivers and building on the respective inherent disposition of companies appears to be advisable for eliciting a corporate contribution to addressing water challenges. The necessity for governments to play a strong role, to interact with a wide range of actors and to diligently combine different policy tools remains a valid demand, especially with view to beneficial long-term implications.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob private, gewinnorientierte (Wirtschafts-) Akteure einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leisten können und im Besonderen unter welchen Bedingungen sie dies tun. Während diese Frage schon oft in der Wirtschafts- und Policy Literatur für westliche Industrieländer diskutiert worden ist, fokussiert sich diese Arbeit auf die Zusammenhänge in Schwellenländern – am Beispiel Südafrikas – mit eher schwach ausgeprägten regulativen Kapazitäten. Entwicklungs- und auch Schwellenländer sehen sich im Bezug auf nachhaltige Entwicklung oft einer doppelten Belastung gegenüber. Zum einen haben sie mit vielfältigen Herausforderungen, von Armutsbekämpfung, über fehlendes Wirtschaftswachstum bis hin zum Umweltverschmutzung zu kämpfen. Zum anderen fehlt Ihnen die Kapazität, Unternehmen adäquat zu sanktionieren sowie ggf. effektive Partnerschaften mit den Akteuren einzugehen, die unter Umständen einen Beitrag zur Lösung einiger Herausforderungen leisten können. Um sich diesen komplexen Fragestellungen zu nähern, nimmt die vorliegende Studie folgende Fokussierungen vor. Zum einen konzentriert sie sich auf nachhaltiges Wassermanagement, als integralem Bestandteil nachhaltiger Entwicklung. Wasserressourcen stehen weltweit unter einen hohen Belastungsdruck infolge von Verschmutzung, Übernutzung und auch dem Klimawandel. Der Zugang zu Wasserdienstleistungen kann bisher noch nicht weltweit gewährleistet werden. Beide Aspekte stellen auch in Südafrika große Herausforderungen dar. Des Weiteren setzt sich die Arbeit mit den relevanten Prozessen in der südafrikanischen Bergbauindustrie auseinander. Dieser Industriesektor ist oft nicht nur für massive Wasserverschmutzung und – verbrauch verantwortlich, sondern hat auch unmittelbare Auswirkung auf Wasserversorgungs-Infrastruktur und ist oft in Verwaltungsprozesse auf lokaler Ebene involviert. Die folgenden Forschungsfragen wurden abgeleitet, um die zugrundeliegenden Dynamiken abzubilden. Im ersten Schritt bildet das Modell die verschiedenen Arten des unternehmerischen Beitrags zu nachhaltigem Wassermanagement ab; ebenso werden die verschiedenen Interaktionsformen bei der Erbringung der Beiträge, sowie mögliche langfristige Entwicklungsszenarien untersucht (abhängige Variable). Zweitens werden die unabhängigen Variablen als diejenigen Faktoren eingeführt, die das Firmenverhalten motivieren und beeinflussen. Der methodische Ansatz zur Analyse dieser Fragestellung und somit zur Validierung des vorgeschlagenen Modells basiert auf einem qualitativen, Fallstudien-basierten Forschungsdesign. Betrachtet man die Ergebnisse, so ist zunächst auffällig, dass sich die einzelnen Fallstudien in den geleisteten Beiträgen zwar ein wenig, jedoch nicht signifikant unterscheiden. Firmen beteiligen sich durch Planungsaktivitäten, das Erstellen und auch Bereitstellen von Wassermonitoring-Daten, technologische Innovationen, die Entwicklung und Finanzierung von Wasserinfrastruktur, sowie Kapazitätsaufbau und –transfer und Beiträge zu Lernprozessen im Wassermanagement. Ebenso ergibt sich kein dezidiertes Muster hinsichtlich der Interaktionsformen in den einzelnen Fallstudien. Langfristige Entwicklungsszenarien in den Fallstudien sind nur schwer abzuleiten, erste Abschätzungen weisen jedoch auf mögliche Unsicherheiten bezüglich des Beitrages zu Nachhaltigkeit, Schwachstellen bei der Integration mit anderen Politikfeldern sowie mögliches negatives Feedback auf staatliche Akteure hin. Staatliche Akteure, in der Rolle als Regelsetzer oder auch als Vermittler, spielen als treibende Kräfte für das Firmenverhalten eine große Rolle in allen Fallstudien. Hierbei ist nicht immer ein starkes Eingreifen des Staates entscheidend, sondern auch eventuelle Schwäche bei der Bereitstellung von Dienstleistungen. Darüber hinaus stellten sich in allen Fällen Faktoren, die mit firmeninternen Ressourcen in Zusammenhang stehen, also verfügbare finanzielle Mittel, Relevanz der Ressource Wasser, sowie die allgemeine Disposition der jeweiligen Firma im Bezug auf Nachhaltigkeitsfragen. Darüber hinaus ergab die Einzelfallstudie ein Zusammenspiel dieser beiden Faktoren untereinander sowie mit anderen untersuchten Faktoren, wie z.B. gesellschaftlichen Faktoren (NGOs, Bürgergruppen und traditionelle Autoritäten). Bezüglich der Implikationen mit Hinblick auf die Ausgangfragestellung, die sich aus diesen Ergebnissen ableiten lassen, erscheint die Kombination mehrerer entscheidender Faktoren unter Berücksichtigung der jeweiligen firmeninternen Disposition als eine empfehlenswerte Strategie, um einen Beitrag von Unternehmen zu nachhaltigem Wassermanagement zu erwirken. Die wichtige Rolle des Staates und der Aspekt der notwendigen Kapazität, verschiedene Ansätze kombinieren zu können und mit einer Vielzahl von Akteuren zu interagieren, ist gerade mit Hinblick auf langfristige Entwicklungen von zentraler Bedeutung.