dc.contributor.author
Kurth, Sven
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:30:57Z
dc.date.available
2012-11-22T09:35:53.023Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6181
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10380
dc.description.abstract
Entzündliche Erkrankungen des Parodonts sind grundsätzlich eine wesentliche
Ursache für Zahnverluste und spielen heute vor allem im fortgeschrittenen
Alter (≥ 60 Jahre) eine Hauptrolle. In den letzten Jahrzehnten hat sich dabei
die Sichtweise der Parodontitis stark verändert, und Zusammenhänge mit
entzündlichen Systemerkrankungen haben verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Von
besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang Erkrankungen, in deren
Pathogenese chronisch-entzündliche Vorgänge eine Rolle spielen könnten, wie
zahlreiche Krankheiten des rheumatischen Formenkreises und unter anderen auch
die systemische Sklerose (SSc). Die bisher vorliegenden Daten zu einem
möglichen Zusammenhang zwischen der SSc und der Parodontitis sind spärlich und
zudem widersprüchlich; daher wurde in der vorliegenden Untersuchung die
Beziehung geprüft. Ziel der Untersuchung war einerseits ein Beitrag zu einem
besseren Ver-ständnis der zugrunde liegenden Pathomechanismen und andererseits
die Entwicklung sinnvoller praktischer Konsequenzen für das
Krankheitsmanagement der SSc. In einer Querschnittsstudie an der Charité-
Universitätsmedizin Berlin wurden 58 Patienten mit SSc mit einer bezüglich
Alter, Geschlecht und parodontalen Risikofaktoren adjustierten Kon-trollgruppe
(n=52) verglichen. Alle Studienteilnehmer wurden von einem approbierten
Zahnarzt untersucht, und die rheumatologische Untersuchung erfolgte in der
rheumatologischen Facham-bulanz der Medizinischen Klinik. Bezüglich der
Basisdaten und Risikofaktoren unterschieden sich die beiden Untersuchungsgrup-
pen nicht; Ausnahme war lediglich ein etwas niedrigerer BMI bei den Patienten
mit SSc (Mit-telwert 23,5±3,7 vs. 25,3±4,4; p<0,05). Der klinische
Attachmentverlust war dagegen bei den Patienten signifikant um 0,6 mm höher
(4,01±1,04 vs. 3,40±0,89; p<0,01), und auch der Plaque-Index war signifikant
höher (1,19±0,90 vs. 0,44±0,28; p<0,0001). Im Gegensatz dazu war der GI sogar
signifikant niedriger als bei den Kontrollprobanden. Die höhere Prävalenz
einer Parodontitis bei Patienten mit SSc gegenüber Kontrollen bestätigte sich
in der uni- und multivariaten logistischen Regressionsanalyse, und die Odds
Ratio lag weit-gehend unabhängig von der Adjustierung für PI, GI und
Kovariablen jeweils bei ca. 2, d. h. das Risiko einer Parodontitis bei
Patienten mit SSc gegenüber Gesunden ist in etwa verdoppelt. Die Konstellation
klinischer Befunde bei SSc spricht dafür, dass die Pathogenese des Attach-
mentverlustes bei diesen Patienten Unterschiede von der der chronischen
Parodontitis bei Patien-ten ohne fibrosierende Erkrankung aufweist, die in
zukünftigen Untersuchungen näher charakte-risiert werden müssten. Die nach den
eigenen Untersuchungen und der Literatur derzeit wahr-scheinlichste Erklärung
für die – an sich sehr wahrscheinlich vorhandene – Beziehung zwischen SSc und
Parodontitis ist eine (Mit-) Auslösung der SSc über entregulierte
Reparationsvorgänge bei Personen mit einer genetischen Suszeptibilität. Dieser
Ansatz ist aber momentan spekulativ und muss durch weitere Untersuchungen
geprüft werden. Als praktische Konsequenz ergibt sich, dass die
interdisziplinäre Betreuung von Patienten mit SSc von Beginn an auch die
sorgfältige und engmaschige Untersuchung und Behandlung durch speziell
geschulte und in der Behandlung der SSc erfahrene Zahnärzte umfassen sollte.
Auch wäre es sinnvoll, bei der Diagnosestellung einer SSc sowie bei Personen
mit genetischen Risiken eine eingehende spezielle Anamnese von Erkrankungen
des Zahnhalteapparats zu erheben und erforderlichenfalls eine intensive
Primär- und Sekundärprophylaxe bzw. Therapie parodontaler Läsionen
einzuleiten.
de
dc.description.abstract
Periodontal diseases are a leading cause for tooth loss across age and gender
groups and social strata. Recently, the understanding of periodontitis
underwent a fundamental change, and interrelationships with systemic health
and disease have gained attention. However, current understanding of the
underlying pathways is sketchy. Obviously, diseases in whose etiopathogenesis
chronic inflammatory processes are implied – such as rheumatic diseases in
general and Systemic Sclerosis (SSc) in particular – are of special interest
as far as possible connections with periodontitis are concerned. Presently
available data concerning interrelationships between SSc and periodontitis are
sparse and contradictory; there-fore, a possible connection was evaluated in
the present study in order to improve the under-standing of underlying
pathways and develop practical recommendations for SSc disease man-agement. A
cohort of 58 patients with SSc from the Rheumatological Department of the
Berlin University Hospital Charité was compared with an age-, sex- and risk
factor-matched control group (N=52) in a cross-sectional analysis with regard
to rheumatological and dental/periodontal findings. Baseline data showed no
appreciable difference with the exception of a slightly lower BMI in the SSc
patients (mean 23.5±3.7 vs. 25.3±4.4, p<0.05). The percentage of current
smokers and alcohol consumption were also slightly lower, implying an at most
lower risk for periodontal disease in patients. In contrast, the clinical
attachment loss was significantly more pronounced (4.01±1.04 vs. 3.40±0.89,
p<0.01), and the PI was also much higher (1.19±0.90 vs. 0.44±0.28, p<0.0001)
whereas the pocket depth showed no difference and the GI was even lower than
in controls. The higher prevalence of periodontitis was confirmed in uni- and
multivariate logistic regression with an odds ratio of approximately 2 largely
irrespective of adjustment for confounding variables. These findings appear to
reflect a specific form of attachment loss in patients with SSc with probable
differences to the pathogenesis of ‘ordinary’ chronic periodontitis that ought
to be elu-cidated in future trials. The most likely – albeit speculative –
explanation for the relationship between SSc and periodontitis is a triggering
of SSc development pathways by chronic inflammation via deregulated repair
processes in genetically susceptible individuals, but this also needs
confirmation by future study. Meanwhile, SSc disease management should tightly
involve dental and periodontal care by trained dentists.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
systemic sclerosis
dc.subject
periodontal disease
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Zahn- und Parodontalstatus bei Patientinnen und Patienten mit systemischer
Sklerose (Sklerodermie)
dc.contributor.contact
info@kurth-zahnarzt.de
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. N. Pischon
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Chr. Dörfer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. dent. T. Kocher
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039477-9
dc.title.translated
Periodontal disease in patients with systemic sclerosis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039477
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012237
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access