dc.contributor.author
Diller, Natasha
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:30:17Z
dc.date.available
2011-09-05T07:22:32.738Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/6170
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10369
dc.description.abstract
Einleitung: Die Verbesserung der Zahngesundheit und Reduktion von Karies zählt
laut WHO zu den größten Herausforderungen, die im Bereich Public Health zu
bestreiten sind. In Deutschland konnte die Zahngesundheit der Kinder- und
Jugendlichen durch die Einführung von Fluoriden in den letzten 30 Jahren
deutlich verbessert werden. Jedoch profitieren nicht alle Altersgruppen
gleichermaßen von der positiven Entwicklung. Insbesondere im Klein- und
Schulkindalter sind die Entwicklungen noch nicht befriedigend.
Bevölkerungsrepräsentative Studien, welche sich insbesondere mit der
Fluoridausscheidung im Säuglings- und Kleinkindalter beschäftigen, hat es in
Deutschland bisher nicht gegeben. Zielstellung: Ziel der Arbeit war es, die
durchschnittliche Fluoridexposition der Kinder- und Jugendlichen anhand einer
für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland repräsentativen Studie zu
veranschlagen. Mögliche Einflussfaktoren auf die Fluoridausscheidung im Urin
sollten herausgearbeitet und diskutiert werden. Weiterhin sollte überprüft
werden, ob die aktuellen Empfehlungen weiterhin Bestand haben. Material und
Methoden: Anhand der Daten des Kinder- und Jugendsurveys (KiGGS) des Robert
Koch-Institutes, welche von 2003-2006 erhoben wurden, und den in der Studie
gewonnen Urinproben wurde der Fluoridgehalt im Urin im Labor des Robert Koch-
Institutes potentiometrisch gemessen und die individuelle Fluoridausscheidung
für 4.921 Probanden zwischen 0-6 Jahren bezogen auf den Kreatiningehalt im
Urin und das Körpergewicht berechnet. Mit Hilfe statistischer Methoden konnten
Einflussfaktoren auf die Fluoridausscheidung der Probanden, wie
sozidemografische Faktoren, Ernährung, Zahnpflegegewohnheiten und Supplemente
analysiert werden. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass Mädchen etwas höhere Werte
der Fluoridausscheidung aufwiesen als Jungen, Säuglinge und Kleinkinder hatten
die niedrigsten Fluoridwerte, insbesondere, wenn sie voll gestillt waren.
Probanden aus dem Osten wiesen etwas höhere Fluoridwerte auf, die Größe der
Gemeinde bzw. Stadt aus der die Probanden stammten, spielte jedoch keine
Rolle. Es ergab sich ebenfalls kein signifikanter Unterschied der
Fluoridausscheidung zwischen Migranten und Nicht-Migranten, obwohl diese sehr
unterschiedlich in Ihrem Verhalten agieren. Der Sozialstatus hingegen
beeinflusste die individuelle Fluoridausscheidung, so waren die höchsten Werte
bei den Probanden der mittleren sozialen Schicht und die niedrigsten Werte
sowohl in der hohen als auch der niedrigen sozialen Schicht zu finden. Bei der
systemischen Prophylaxe fanden sich die höchsten Werte der individuellen
Fluoridausscheidung (μg/d) bei den Probanden, welche reine Fluoridpräparate
erhielten. Wenn die Fluoridausscheidung beim Kombinationspräparat am
niedrigsten war, so erklärt sich dies wohl durch eine überdurchschnittliche
Retention bei den schnell wachsenden Säuglingen, die diese Kombination
erhalten. Auch aus der regelmäßigen und langfristigen systemischen Prophylaxe
resultierten höhere Werte der Fluoridausscheidung. Weitere Aspekte, bei denen
sich eher höhere Werte der individuellen Fluoridausscheidung fanden, sind
durch die Zahnpflegewohnheiten erklärbar: so fanden sich höhere Werte bei den
Probanden, welche Zahnpasta mit Fluorid benutzten und zweimal täglich die
Zähne putzten. Regelmäßige Zahnarztkontrollen waren ebenso mit erhöhten
Fluoridwerten verbunden, jedoch auch Probanden, die besonders selten zum
Zahnarzt gingen, wiesen hohe Fluoridwerte auf. Ernährungsrelevante
Einflussfaktoren, bei denen eine höhere Fluoridausscheidung resultierte, waren
die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz bei den über 3-jährigen, sowie der
Konsum von schwarzem oder grünem Tee. Ein Effekt auf die Fluoridausscheidung
durch Mineralwasser ergab sich erst beim Verzehr von größeren Mengen.
Probanden, die ohne Fleisch und Fisch ernährt wurden, zeigten niedrigere Werte
der Fluoridausscheidung. Auch hier ist davon auszugehen, dass es sich um die
jüngeren Probanden handelt. Es fielen ca. 6% Ausreißer mit extrem hohen Werten
auf, welche in einzelnen Aspekten aus der Betrachtung herausgenommen wurden.
In den multiplen linearen Regressionsmodellen erwiesen sich die folgenden
Einflussgrößen für die individuelle Fluoridausscheidung als statistisch
signifikant: Alter, Region, Konsum von Tee und Wasser, fluoridiertes
Speisesalz, Fluoridsupplemente (Tabletten), Zähneputzen mit fluoridierter
Zahnpasta und Zahnputzhäufigkeit. Das Modell hat insgesamt aber keine große
Power, weil die Fluoridkonzentration im Spoturin eine ungenaue Methode für die
Veranschlagung der Fluoridexposition ist. Wenn die Einflussfaktoren dennoch
statistisch signifikant sind, muss der einzelne Effekt relativ stark sein.
Insgesamt dürfte die Population der Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren
unter den derzeitigen Prophylaxebedingungen eher noch wenig Fluorid zugeführt
bekommen. Die Vorgehensweise (Spoturin) erlaubt es leider nicht zu
veranschlagen, welcher Anteil der Kinder zuviel Fluorid erhält.
Schlussfolgerungen: Die individuelle Fluoridausscheidung ist von vielen
Einflüssen und Faktoren, insbesondere des Verhaltens, abhängig. Säuglinge
weisen sehr niedrige Werte der Fluoridausscheidung auf. Für Kleinkinder waren
ernährungsbedingte Faktoren sowie die Zahnpflegeprodukte als Einflussfaktoren
der Fluoridausscheidung von Bedeutung, hier sollte eine genaue Fluoridanamnese
erfolgen um eine Überdosierung zu vermeiden. Bei den 3-jährigen Probanden
hatten die Zahnpflegegewohnheiten einen Einfluss auf die Fluoridausscheidung.
Das häufige Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine relevante
Fluoridquelle. Mittel der systemischen Prophylaxe spielen bei den über
3-jährigen eher eine untergeordnete Rolle. Insgesamt werden eher höhere Werte
in bestimmten soziodemografischen Zusammenhängen durch das Verhalten
beeinflusst. Abschließend konnte die Fluoridausscheidung aber nur durch einen
geringen Teil der Variablen erklärt werden. In dieser Arbeit wurde die
gemeinhin akzeptierte täglich empfohlen Aufnahme von 0,05-0,07 mg Fluorid pro
Kilogramm Körpergewicht mit durchschnittlich 0,035 mg Fluorid pro Kilogramm
Körpergewicht pro Tag nicht erreicht.
de
dc.description.abstract
Background: The use of fluorides is an established method to prevent dental
caries. However it is important to supervise the fluoride intake. Low fluoride
intake increases the risk of dental caries, again excessive fluoride intake
causes dental fluorosis. Aims: The aim of the present work was to determine
the fluoride exposure of german children aged 0-6 years in Germany and to
detect influencing effects on the fluoride excretion like sociodemographic
factors, nutrition, supplements and customs of dental care. Materials and
methods: 4.921 spot-urine samples collected from 2003 to 2006 were examined.
Using a potentiometric method we determined the level of fluoride and
creatinine and calculated the individual fluoride excretion referring to the
creatinine level in the urine. Statistical analyses were used to find
correlations and to determine influencing factors on the individual fluoride
excretion. Results: We found significant higher fluoride excretion in females,
in age group 3-6 years, in children from the eastern part of Germany
(including Berlin) and in children with middle social state. We also found
higher fluorid levels in the urine of children taking a fluoride supplement,
especially if they were taken regularly. Considering nutrition we found the
lowest fluoride levels in breastfed infants and the highest levels in children
consuming black tea, more than 500 ml of mineral water or soft drinks per day,
using fluoridated salt and if they were consuming fish and meat. Looking at
customs of dental care we found a higher fluoride excretion in children using
toothpaste containing fluoride, especially in the age group 0-2 years. We also
found a higher fluoride excretion in children who brushed their teeth twice
ore more than twice a day and went often (once in three months) or rarely
(less than once a year) to consult a dentist. Using two linear regression
models we found that the sociodemographic effects on the fluoride excretion
became less definite when the factors of personal behaviour like nutrition,
customs of dental care and use of supplement were considered at the same time.
Younger children had a lower fluoride excretion but we found higher levels
when children from 0-12 months consumed black tea or mineral water. We also
could determine higher fluoride levels in older children consuming mineral
water, using fluoridated toothpaste regularly and when fluoride supplements
were given. There was no difference found in fluoride excretion regarding
social status, region, migrant status, consumption of mineral water and
fluoridated salt. Discussion: In the recent literature a level of 0,05-0,07 mg
fluoride/kg body weight/day is accepted as the optimum level of daily fluoride
intake. We found that the level of fluoride excretion is highly dependent on
the customs of dental care, especially the use of fluoridated toothpaste,
regular use of fluoride supplements and consumption of mineral water and black
tea. We found an average fluoride intake level of 0,035 mg fluoride/kg body
weight/day for the age group 0-6 years. In total we can assume that the daily
average fluoride intake in this study would not excess the recommended optimum
level, but a precise recording of fluoride intake is important in every
individual case to prevent the risk of dental fluorosis.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
urinary samples
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Fluoridexposition 0-6-jähriger Kinder in Deutschland
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. A. Kuhlmey
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. C. Dame
dc.contributor.inspector
PD Dr. K. Bitter
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. K. E. Bergmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. W. Künzel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. G. Hetzer
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023272-4
dc.title.subtitle
Analysen der Urinproben von Teilnehmern am Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
(KiGGS); Einfluss von soziodemografischen Faktoren, Ernährung, Supplementen
und Zahnpflegegewohnheiten
dc.title.translated
Fluoride exposure of children aged 0-6 years in Germany
en
dc.title.translatedsubtitle
Analyses of urinary samples taken of participants of the Kinder- und
Jugendgesundheitssurvey (KiGGS); Effect of sociodemographic factors,
nutrition, supplements and customs of dental care
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023272
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009712
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access