In unserer retrospektiven Auswertung von 1.239 Zwillingsgeburten nach maternalen Charakteristika an einem perinatalen Zentrum Level 1 in der Charité Universitätsmedizin Berlin, am Campus Virchow-Klinikum konnte gezeigt werden, dass in dem Untersuchungszeitraum die Anzahl der Zwillingsgeburten, sowohl die der spontan entstandenen als auch die nach Sterilitätsbehandlung zugenommen haben. Jedoch wurde eine deutlich vermehrte Zunahme bei den sterilitätsbehandelten Müttern festgestellt. Auch konnte gezeigt werden, dass das maternale Durchschnittsalter bei den sterilitätsbehandelten Müttern signifikant höher und die mittlere SSW bei Geburt signifikant niedriger lag. Zusätzlich konnte eine stetige Zunahme des maternalen Durchschnittsalters im beobachteten Zeitraum analysiert werden, mit einem stärkeren Anstieg des maternalen Alters von 3,2 Jahren bei den Zwillingsschwangeren mit Sterilitätsbehandlung. Im Vergleich nahm das maternale Durchschnittsalter der Zwillingsmütter mit spontan entstandenen Zwillingen nur um 1,7 Jahre zu. Ebenfalls konnte ermittelt werden, dass der Anteil an Zwillingsschwangeren nach Sterilitätsbehandlung, die entbunden wurden, mit 35 % über ein Drittel aller Zwillingsschwangerschaften in dem hier untersuchten Kollektiv ausmachte und diese Tendenz steigend ist. Während des gesamten Untersuchungszeitraumes kam es zu keinem maternalen Sterbefall im Gesamtkollektiv. In unserer Arbeit konnten zwischen den beiden Gruppen „Sterilitätsbehandlung“ und „spontan“ in folgenden Kategorien keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden: BMI vor Konzeption, Gewichtsdifferenz Beginn/Ende der Schwangerschaft, Gestationsdiabetes, SIH, Präeklampsie, HELLP-Syndrom, primäre Sektio, eilige Sektio, Notsektio, 1. Kind spontan/ 2. Kind sekundäre Sektio und Dammriss. Allerdings konnte gezeigt werden, dass es bei den sterilitätsbehandelten Zwillingsmüttern in folgenden Kategorien zu einem signifikant höheren Vorkommen gekommen ist: Anteil ≥ 35-Jährigen, maternale Größe, Chorionverhältnisse DC-DA, präpartale Blutungen, vorzeitige Zervixreifung, Fruchtblasenprolaps, vorzeitiger Blasensprung, DC: Frühgeburtlichkeit < 37 vollendete SSW, DC: Frühgeburtlichkeit < 32 vollendete SSW, Sektiorate insgesamt, sekundäre Sektio, postpartale Blutungen, Anämie im Wochenbett und Hypothyreose. Zusammenfassend konnten wir in unserer Arbeit feststellen, dass es bei Müttern, die durch eine Sterilitätsbehandlung mit Zwillingen schwanger wurden, zu signifikant höheren prä- und perinatalen maternalen Komplikationen gekommen ist als bei Müttern mit spontan entstandenen Zwillingen.
Mothers of twins after FT appear to be significantly older, have higher prematurity- and C-section-rates as well as higher obstetrical morbidity compared to those spontaneously conceived.