Einleitung: Die aktinische Keratose (AK) ist als UV-induziertes Plattenepithelkarzinom in situ definiert. Sie stellt heute das häufigste in- situ-Karzinom des Menschen dar und wird als flächenhafte Erkrankung im Sinne der Feldkanzerisierung verstanden. Ein häufiges in der Therapie der feldkanzerisierten Haut eingesetztes Topikum ist das 3.0% Diclofenac in 2.5% Hyaluronsäure, dessen Wirkmechanismus bisher in der aktinisch geschädigten klinischen und subklinischen Haut nur in einer Studie konfokalmikroskopisch untersucht wurde. Ziele: Kernziel dieser Studie war es, den Wirkmechanismus von Diclofenac in der aktinisch veränderten klinischen und subklinischen Haut mit Hilfe der Reflektanz konfokalen Laserscanmikroskopie (RCM) besser zu verstehen. Dabei interessierte uns auch, ob die RCM die Detektion der im Rahmen der Feldkanzerisierung auftretenden subklinischen Haut ermöglicht. Außerdem ermittelten wir die Ansprechraten auf die Therapie. Patienten und Methoden: Die Daten von 18 Patienten wurden von zwei Untersuchern (U1/ U2) in der Studie ausgewertet. Pro Patient wurde eine klinisch charakteristische AK und eine subklinische Läsion untersucht. Die Behandlung mit 3.0% Diclofenac in 2.5% Hyaluronsäure erfolgte zweimal täglich über einen Zeitraum von 90 Tagen mit konfokalmikroskopischen Untersuchungen vor Beginn, nach 45 Tagen Therapie und 30 Tage nach Therapieende. Ergebnisse: Mit der RCM war die Detektion der subklinischen Läsionen möglich. Dabei zeigte die subklinische Haut entsprechende Parameter, die auch in den AKs vorkommen, jedoch mit anderen Häufigkeiten. Während der Therapie wurden in der klinischen und subklinischen Haut Apoptosen und deren Ansammlung in Form von Mikrovesikeln visualisiert. Gleichzeitig wurde eine mehrheitliche Zunahme der Inflammation beobachtet - runde Entzündungszellen und dendritische Zellen traten auf, die nach Therapieende bei einem Großteil der Patienten persistierten. Es war allerdings nicht möglich, aus der Stärke der Entzündungsreaktion unter der Therapie Aussagen über den Therapieerfolg zu treffen. Zur Abheilung kam es in der klinischen Haut bei 44.4%/ 38.9% (U1/ U2) und in der subklinischen bei 50.0%/ 33.3% (U1/ U2) der Studienteilnehmer. Dabei reagierten 94.4% der klinischen und subklinischen Läsionen des jeweiligen Patienten gleichermaßen entweder mit einer Abheilung oder einem Nichtansprechen (U1/ U2). Veränderungen des Aussehens der solaren Elastose und der Anzahl der Patienten mit dilatierten Blutgefäßen wurden in der klinischen und subklinischen Haut bei dem Vergleich vor und nach der Therapie mehrheitlich nicht gefunden. Schlussfolgerung: Die RCM ist ein vielversprechendes Verfahren zur Detektion der feldkanzerisierten Haut und zur Visualisierung des Behandlungseffekts. Die beobachteten Effekte in der subklinischen Haut unter der Therapie unterstreichen die Wichtigkeit einer großflächigen Applikation des Gels.
Introduction: Actinic keratosis (AK) is defined as an ultraviolet-induced in situ squamous cell carcinoma. It is the most common in situ carcinoma found in humans today, and it generally affects a large area of cells, presenting in a field cancerization pattern. One frequently used treatment for affected skin is 3.0% diclofenac in 2.5% hyaluronic acid gel. However, this treatment´s mechanism of action in actinic-damaged clinical and subclinical skin has been examined in only one study to date. Objectives: The primary objective of this study was to understand the mechanism of action of diclofenac in actinic- damaged clinical and subclinical skin using reflectance confocal microscopy (RCM). A secondary objective was to determine whether RCM could detect subclinical skin. In addition, we determined the response rate of the treatment. Patients and methods: In this study, two physicians (P1/ P2) analysed data from 18 patients. Each physician examined one typical clinical AK and one subclinical lesion per patient. The treatment took place twice a day for 90 days with RCM examinations conducted before treatment, on day 45 of the treatment and 30 days after the treatment was finished. Results: We detected subclinical skin through RCM. The subclinical skin presented the same parameters found in AK, but they occurred in different frequencies. We visualised apoptoses and microvesicles (a conglomerate of apoptotic cells) in clinical and subclinical skin during treatment. Simultaneously, we observed increased inflammation with the occurrence of round inflammatory cells and dendritic cells. This inflammation persisted in the majority of patients after treatment. However, we did not find any correlation between the intensity of inflammation during treatment and the success of treatment. Full skin recovery was achieved in clinical skin in 44.4%/ 38.9% (P1/ P2) and in subclinical skin in 50.0%/ 33.3% (P1/ P2) of the participants. In all, 94.4% of the clinical and subclinical lesions responded either with full recovery or nonresponse for the same patient (P1/ P2). There were no differences in the appearance of solar elastosis or in the number of patients with dilated blood vessels before and after treatment. Conclusions: RCM is a promising technique to detect subclinical and clinical AK lesions and to visualize the effectiveness of treatment. The observed effects in the subclinical lesions during treatment show the importance of extensively applying the topical treatment.