Das Fluoridverordnungsverhalten von Berliner Kinderärzten war Gegenstand dieser Untersuchung. Dieses wurde mit Hilfe einer anonymen Fragebogenaktion an 33 Teilnehmern ermittelt. Das Hauptaugenmerk richtete sich dabei auf die Verordnungszeiträume, die Verordnungsmenge und die Empfehlungen der Kombination verschiedener Fluoridquellen im Hinblick auf das Risiko von Nebeneffekten. Alle Studienteilnehmer verordneten Fluoride in Tablettenform in einem teilweise sehr unterschiedlichen Zeitfenster, wobei die meisten am 30. Lebenstag und im 6. Lebensjahr Fluoridtabletten verschrieben. Die befragten Kinderärzte bevorzugten alle die altersabhängige Dosierung, davon nutzten 15% ebenfalls eine gewichtsabhängige Verordnung. Uneinheitliche Angaben wurden zur Empfehlung von fluoridiertem Speisesalz und zur Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta gemacht. So empfahlen 45% fluoridiertes Salz zusätzlich und 42% als Tablettenersatz. Fluoridhaltige Zahnpasta empfahlen 61% zusätzlich; wann damit begonnen werden sollte, schwankte zwischen einem halben Lebensjahr bis zum 6. Lebensjahr, wobei die meisten das 3. Lebensjahr nannten. Die verwendeten Dosierungsschemata finden sich in den teilweise differierenden Empfehlungen der Fachgesellschaften wieder. Einige Kinderärzte gaben an, die Dosierung selbstständig zu verringern, was sich mit niedrigeren Werten der DGZMK deckt. Insgesamt konnte nachgewiesen werden, dass die Fluoridverordnung in Tablettenform nach wie vor eine große Rolle spielt. Die kontroversen Diskussionen über die zu empfehlenden Fluoridquellen und deren Dosierung spiegeln sich in der uneinheitlichen Verordnungsweise durch die Berliner Kinderärzte wider und zeigen den dringenden Handlungsbedarf übereinstimmender fachübergreifender Empfehlungen unter Berücksichtigung der heute nachgewiesenen, teilweise äußerst bedenklichen negativen Effekte von sowohl systemischen als auch lokal wirksamen Fluoriden.
The subject of this study was to find out about paediatricians' approach towards fluoride within the municipal area of Berlin, Germany. For this purpose, an anonymous questionnaire consisting of 14 questions had been mailed; it was answered by a total number of 33 paediatricians. Basically, the survey indicates that they all prescribe fluorine in tablet form, but they differ about initiation and duration. About 30% prescribe fluorine between the age of 30 days and 6 years. All of the paediatricians prefer age-dependent determination, some 15% also consider weight-dependent prescription. Answers towards fluorinated salt and fluorinated tooth-paste vary in a wider range: 45% of the respondents recommend fluorinated salt only when further fluoride sources are present whereas 42% suggest fluorinated salt even as a surrogate for fluoride tablets and other sources. About 61% of the participants consider the application of fluorinated toothpaste, but they advance different views about the initial age. Some of them suggest starting at the age of 6 months when babies usually grow their first teeth, others suggest initiating tooth brushing with fluorinated toothpaste at the age of 6 years; the majority of the paediatricians recommend starting at the age of 3 years. All in all the study has verified that paediatricians still seem to recommend fluoride tablets. The controversial discussion between different scientific academies towards the recommendation of alternative fluoride sources and its dosage is illustrated by the disparate prescription practice of Berlin's paediatricians.