Von 1989 bis 1992 erhielten in der Gefäßchirurgischen Abteilung des Berliner Klinikums Westend 45 Patienten einen femorokruralen bzw. genualen Bypass. Über einen maximalen Zeitraum von 40 Monaten wurden diese Patienten in einer retrospektiven Studie beobachtet. Bei allen Patienten wurde intraoperativ der periphere Abflusswiderstand bestimmt. Zum Vergleich wurde an Hand von präoperativen Angiographie-Bildern der Rutherford-Index bestimmt. Der postoperative Verlauf wurde für jeden einzelnen Patienten analysiert und auf einem standardisierten Untersuchungsbogen festgehalten. Dabei war der Verschlusszeitpunkt des Implantats entscheidend. Die Darstellung erfolgte nach der Methode der Life-table-Analyse in tabellarischer und graphischer Form. Von den insgesamt 22 (48,9%) Verschlüssen handelte es sich bei der in dieser Arbeit gewählten Definition 17 (37,8%) um Frühverschlüsse, darunter waren 3 (6,7%) Sofortverschlüsse. Die 5 weiteren Verschlüsse traten innerhalb der ersten 13 Monate auf, bis zum 36. Monat der Untersuchung kam es zu keinen weiteren Verschlüssen. Von 45 untersuchten Patienten erhielten 30 eine femorokrurale, 15 eine genuale Gefäß-Rekonstruktion. Dabei konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der Kumulativen Patency zwischen diesen beiden Gruppen festgestellt werden. Um über den zu implantierenden Bypass eine Prognose abgeben zu können, wurden zwei Verfahren vorgestellt, mit denen die peripheren Abflussverhältnisse in dem betroffenen Gefäßgebiet abgeschätzt werden sollen: der Rutherford-Index und die periphere Abflusswiderstandsmessung. Beide wurden vor dem Hintergrund der Verlaufsbeobachtung der 45 Patienten miteinander verglichen. Dabei zeigt sich eine Überlegenheit der Abflusswiderstandsmessung gegenüber dem Rutherford- Index. Vor allem im Bereich der Sofort- und Frühverschlüsse konnte der Abflusswiderstand als ein zuverlässigeres Kriterium für die Bypassprognose bestätigt werden. Patienten mit frühen Verschlüssen zeigten signifikant höhere Abflusswiderstandswerte als Patienten mit offenen Bypässen. Im Vergleich dazu konnte für den Rutherford-Index keine vergleichbare Korrelation festgestellt werden. Aufgrund des kleinen Patientenkollektivs können sicher keine allgemeingültigen Aussagen getroffen werden. Die dargestellten Ergebnisse unterstützen jedoch die Vorstellung, dass aufgrund der Bestimmung des peripheren Abflusswiderstandes, die Entscheidung zur Anwendung additiver, abflussverbessernder Maßnahmen getroffen werden kann. Der Rutherford-Index alleine scheint dazu nicht geeignet zu sein. Somit stellt der intraoperativ gemessene, periphere Abflusswiderstand ein praktikables, kostengünstiges Hilfsmittel zur Erstellung der Bypassprognose dar.
In a retrospective study of 45 patients following femorocrural or genual bypass reconstructions, the intra-operative determined peripheral outflow- resistance was compared to the Rutherford-index, which was calculated from pre-operative performed angiography. When possible, patients were controlled regularly over a period of 40 month according to a standardized protocol. Time to occlusion of the bypass was taken as crucial factor for the arterial surgery?s outcome. Using Kaplan-Meier Life-Table analysis, the patency of patients with differing Rutherford-Indices was compared. Out of 22/45 (48.9%) occlusions, 17/45 (37.8%) occurred in the early phase p.o., that was defined as 1 month, including 3/45 (6.7%) that occluded immediately after surgery. The remaining 5 occlusions were observed during a period of 13 month p.o. and no occlusion happened later up to 36 month. No significant difference in the patency rates between femorocrural (n=30) and genual (n=15) reconstructions could be observed. Furthermore, two different approaches to predict the peripheral outflow resistance and consequently the outcome of the operative therapy, has been compared: the intra-operative outflow resistance measurement and the Rutherford-Index. It could be shown, that the intra-operative outflow resistance measurement is beneficial in predicting early occlusions, because patients suffering from early occlusions displayed significantly higher outflow resistance values compared to patients that showed open bypasses over the investigated period of time. No correlation could be observed between the patency and the Rutherford-Index. The results presented here support the use of the intra-operative performable outflow resistance measurement as prognostic marker for the patency. The Rutherford-Index alone is not sufficient.