Die Präeklampsie ist eine der Hauptursachen für fetale und maternale Morbidität und Mortalität und eine der größten Herausforderungen für das klinische Managment in der Geburtshilfe. Die einzig kausale Therapie ist die Entbindung, was mit Frühgeburtlichkeit und daraus resultierenden Gefahren für das Kind verbunden sein kann. Bei Präeklampsie kommt es zum Auftreten von AT1-Autoantikörpern sowie erhöhten zirkulierenden Serumspiegeln des antiangiogenen Faktors sFlt-1.Die bestehende Homologie mit Epitopen des AT1-Rezeptors und Viruspartikeln des Kapselproteins von Parvovirus B19 implizieren einen möglichen Zusammenhang in der Pathogenese. In der vorliegenden Arbeit wurde in einer Fall-Kontroll-Studie der Frage nachgegangen, ob mittels AT1-Autoantikörpern sowie sFlt-1 eine Unterscheidung zwischen beiden Gruppen getroffen werden kann. Es wurden Seren von 30 präeklamptischen und 30 gesunden Schwangeren analysiert. Ebenso wurde der Frage nach einer möglichen pathogenetischen Verknüpfung von Parvovirus B19 und AT1-Autoantikörpern nachgegangen. AT1-Autoantikörpern wurden bei 70% der präeklamptischen Patientinnen nachgewiesen. Gesunde Schwangere zeigten in 80% Antikörpernegativität. Die sFlt-1-Werte lagen im Vergleich zu den Gesunden bei allen Patientinnen mit Präeklampsie höher. Die Unterscheidungsrate in den beiden Gruppen war in früheren SSW höher und lag dort bei 96%. Ein Zusammenhang von AT1-Autoantikörpern und sFlt-1 konnte nicht festgestellt werden. Monoklonale Immunglobuline gegen das Kapselprotein VP2 des Parvovirus B19 agierten im Biosassay funktionell wie AT1-Autoantikörper. Der untersuchte Immunglobulinstatus von Parvovirus B19 verhielt sich in beiden Gruppen gleich. Bei denjenigen Schwangeren, ungeachtet ob präeklamptisch oder gesund, deren Parvovirus B19-Status eine länger als sechs bis neun Monate zurückliegende Infektion mit unkompliziertem Virusabbau (IgG VP1, IgG NS1 negativ) anzeigt, waren in 82% AT1-Autoantikörper nachweisbar. Kürzlich stattgehabt Infektionsverläufe zeigten in der Präeklampsiegruppe in 28% AT1-Autoantikörperpositivität. Unsere Ergebnisse zeigen eine Nichtspezifität der AT1-Autoantikörper für Präeklampsie. Es gelang die Unterscheidung von Erkrankten und Gesunden mittels AT1-Autoantikörpern und sFlt-1, wobei sFlt-1 der aussagekräftigere Biomarker war. Zwischen dem Auftreten von AT1-Autoantikörpern bei Präeklampsie und einer stattgehabten Parvovirus B19-Infektion konnten kein Zusammehang gezeigt werden, jedoch implizieren unsere Ergebnisse eine Möglichkeit des Simultannachweises von AT1-Autoantikörpern bei Patientinnen mit abgelaufener Infektione. Der Zusammenhang von Parvovirus B19 und Präeklampsie muss weiter untersucht werden.
Preeclampsia only occurs during pregnancy. It causes high maternal morbidity and mortality as well as serious problems for the newborn due to preterm birth because delivery remains the only cure. Activating autoantibodies against the angiotensin II type 1 (AT1) receptor (AT1-AA) circulate in preeclamptic women. They may be involved in the pathogenesis of preeclampsia. Protein alignment suggests that the binding site for AT1-AAs is highly homologous to the capsid protein VP2 of parvovirus B19. We performed a prospective, nested, case- control study of 30 gestational age–matched women with preeclampsia and 30 normotensive pregnant women. We measured AT1-AA, soluble fms-like tyrosine kinase 1 (sFlt-1), and serum immunoglobulin G against parvovirus B19 proteins. AT1-AAs were present in 70% of preeclamptic patients and absent in 80% of controls. Prediction by AT1-AA was improved in late-onset preeclampsia. The discrimination for sFlt-1 was 96%. We did not find an interaction between sFlt-1 and AT1-AA. A human monoclonal immunoglobulin G antibody against parvovirus B19 VP2-protein showed a positive reaction in the AT1-AA bioassay, which could be blocked by an AT1receptor blocker, as well as by the epitope amino acid sequence. Immunoglobulin G against parvovirus B19 proteins was similarly distributed between preeclamptic patients and controls and had no significant importance. We detected significantly more AT1-AA in women with an immune response corresponding with parvovirus B19 infection corresponding with a distant viral infection associated with virus elimination. We concluded that AT1-AAs were common in patients with preeclampsia , although sFlt-1 was a superior biomarker.