dc.contributor.author
Heimann, Astrid
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:17:55Z
dc.date.available
2015-02-17T09:27:36.729Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5938
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10137
dc.description.abstract
Einleitung Anorektale Malformationen stellen eine Herausforderung in der
medizinischen Versorgung dar. Das neonatale Management ist ausschlaggebend,
wichtige Entscheidungen sind in den ersten Lebenstagen zu treffen. Die
korrekte Diagnose der Fehlbildungsform muss gestellt, Begleitfehlbildungen
identifiziert werden. Auf Grundlage dieser Kenntnis wird das Kind einer primär
definitiven Korrekturoperation oder einer dreizeitigen Versorgung mit
Kolostomaanlage, korrigierender Operation und Stomarückverlagerung zugeführt.
Bisher war die einzeitige Operation unkomplizierten Fehlbildungsformen bei
Mädchen vorbehalten. Die dreizeitige Versorgung hat jedoch einige Nachteile.
So weisen Kolostomien bei anorektalen Malformationen eine signifikante
Morbidität auf. Dies rechtfertigt eine kritische Beleuchtung der
Therapieoptionen, um auch Knaben mit komplexen Fehlbildungsformen von der
kompakteren, einzeitigen Behandlung profitieren zu lassen. Methodik Es wurden
die Patienten der Charité mit anorektaler Malformation zwischen 2005 und 2013
beleuchtet, davon speziell Knaben mit komplexen Fehlbildungsformen. Wir
verglichen eine Gruppe Knaben, die einer primären Korrekturoperation zugeführt
wurden, mit einer Kontrollgruppe, welche dreizeitig operiert wurde. Bezüglich
Fehlbildungsform, Begleiterkrankungen, Gestationsalter und Geburtsgewicht
waren beide Gruppen statistisch gleichverteilt. Ergebnisse Wir fanden eine
Übereinstimmung der präoperativen Diagnostik bezüglich der Fehlbildungsform
mit der intraoperativen Situation in allen Fällen. Die Kolostomie-
Komplikationsrate war erheblich. Die Anzahl der Wundinfektionen bei der analen
Korrektur war in beiden Gruppen gleich. Die dreizeitige Versorgung bedingt
mehr Krankenhaustage und erhöhte Strahlenexpositionen. Bezüglich des
funktionellen Ergebnisses unterschieden sich beide Gruppen nicht.
Schlußfolgerung Wir sehen anhand der Daten unseres untersuchten Kollektivs die
einzeitige Operation auch bei komplexen anorektalen Malformationen bei Jungen
positiv. Als Voraussetzung für die primär definitive Rekonstruktion ist nach
unserer Ansicht eine eindeutige, exakte präoperative Diagnostik mit sicherer
Klärung der Fehlbildungsform und Vorliegen einer Fistel zum Urogenitalsystem
notwendig. Rekto-urethrale Fistel und Rektumblindsack in Relation zum Os
sacrum müssen in der Miktionszysturethrographie exakt dargestellt werden, der
Rektumblindsack sollte auf Höhe des Os sacrum oder unterhalb desselben
lokalisert sein. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist eine
Korrekturoperation ohne Eröffnung der Bauchhöhle maximal wahrscheinlich.
Fehlbildungen ohne Fistel sollten wegen der Gefahr falsch negativer
Untersuchungsergebnisse – und damit intraoperativer Überraschungen - unter
Kolostomaschutz versorgt werden. Wir definieren eine sorgfältige und exakte
präoperative Diagnostik zur genauen Planung des Operationsablaufes als Basis
für eine sichere und effiziente Behandlung. Schwere Begleitfehlbildungen oder
kardiale Beeinträchtigungen müssen ausgeschlossen sein. Liegen diese vor,
sollte die dreischrittige Versorgung weiterhin als der sicherere Weg
betrachtet werden. Die Studie kann trotz geringer Fallzahlen als Wegweiser für
die weitere Entwicklung bei der Versorgung anorektaler Fehlbildungen dienen
und sollte weiterführende Studien anstoßen, um die einzeitige primär
definitive operative Versorgung auch bei Knaben mit komplexen
Fehlbildungsformen evidenzbasiert zu etablieren.
de
dc.description.abstract
Background The early management of a newborn infant born with an anorectal
malformation (ARM) is crucial; therefore important decisions have to be made
within the first days of life. The correct diagnosis of the underlying ARM has
to be made and associated anomalies should be identified. Than the child will
either undergo a primary procedure in the first days of life without
protective colostomy or a protective colostomy and a definitive repair at a
later date. The desire to avoid stoma creation and reduce the duration of
treatment prompted us as other researchers before to assess a strategy of
primary repair. Methods We had a look at the patients with ARM we treatet in
our hospital between 2005 and 2013 with special view on boys with complex
malformation. To evaluate our experience and outcome and to assess the
morbidity of colostomy in patients with anorectal malformation we compared our
preoperative diagnostic accuracy and complications in eight patients with
complex anorectal malformation to a cohort of twenty consecutive patients
undergoing posterior sagittal anorectoplasty (PSARP) following colostomy. Both
groups were equally distributed. Results In all cases the preoperative
diagnosis of the type of malformation and the level of the rectum were
confirmed at surgery. We found a high morbidity of colostomy formation and
closure in our colostomy group. Radiation exposure during contrast enema is
significant. Hospital days were significantly less in patients subjected to
primary repair. Our data showed an equal outcome regarding continence in the
primary repair group. Conclusion Based on our preliminary experience with one
stage PSARP, we advocate its use in the management of selected infants with
complex ARM. In addition to providing satisfactory results, this approach
results in shorter hospitalization (and therefore costs), and avoids colostomy
associated complications, which can be significant. The decision on the
operative strategy must be based on detailed preoperative examination to
ascertain the location of the rectal pouch and the presence of a recto-urinary
fistula. If the voiding cysturethrography shows the fistula definitely and the
rectal pouch is located at least at the level of the sacrum or below,
posterior sagittal approach without laparoscopic assistance seemed feasible.
In case of critical illness or severe heart malformations a colostomy is the
safer way. A limitation of our study we are aware of is the small number of
patients. More studies are needed to evaluate the diagnostic methods and the
operation modus regarding the postoperative result in boys with complex
anorectal malformations.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
anorectal malformation
dc.subject
primary repair
dc.subject
posterior sagittal anorectoplasty (PSARP)
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Analatresie – primär definitive Versorgung versus dreizeitige Operation mit
Fokus auf Komplikationen und funktionellem Ergebnis
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2015-02-27
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098160-9
dc.title.translated
Comparative outcome and complications of primary repair versus 3-stage-repair
in anorectal malformation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098160
refubium.mycore.derivateId
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