Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die sich in einer Schilddrüsenüberfunktion, einem Struma und in der Hälfte der Fälle in einer, für diese Erkrankung pathognomonischen Augenbeteiligung, der endokrinen Orbitopathie (EO), äußert. Bei der EO kommt es aus noch nicht gänzlich ergründeten Ursachen zu einer Entzündung des Auges und des umgebenden Gewebes. Folge dessen sind unter anderem das Hervortreten des Auges, Doppelbilder und Oberlidverkürzungen. Selen ist ein essentielles Spurenelement und muss über die Nahrung aufgenommen werden bevor es als Bestandteil der Aminosäure Selenocystein in die jeweiligen Selenoproteine eingebaut wird. Die Versorgung mit Selen ist von dem Bodengehalt der jeweiligen Region abhängig. In Europa sind die Boden größtenteils selenarm. Die Selenoproteine spielen eine entscheidende Rolle in der Reduzierung oxidierter Metabolite, darüberhinaus wird ihnen eine immunmodulierende Wirkung zugesprochen. In mehreren vorangegangenen Untersuchungen, unter anderem beim Morbus Basedow und der Hashimoto Thyreoiditis, konnte durch die zusätzliche Einnahme von Selen ein gesundheitlicher Nutzen abgeleitet werden. Der vorliegenden Arbeit lag die Hypothese zugrunde, dass eine schwer verlaufende EO einen zunehmenden Selenmangel bedingt, und somit der Selenstatus von EO Patienten negativ zu ihren Erkrankungsparametern wie Schwere oder Aktivität der Erkrankung korreliert. Zur Erfassung des Selenstatus der vier Untergruppen (Probanden mit milder-, schwerer-, inaktiver- und aktiver-EO) wurde jeweils das Transportprotein Selenoprotein P (SePP) mittels Sandwich-ELISA und Selen mittels einer Röntgen-Fluoreszenzmethode gemessen. Es konnte weder ein Unterschied im Selenstatus zwischen milder und schwerer noch zwischen inaktiver und aktiver EO nachgewiesen werden. Allerdings lassen unsere Ergebnisse vermuten, dass die Probanden einen tendenziell niedrigeren Selengehalt als die bereits unterversorgte europäische Bevölkerung aufweist. Aufgrund bereits durchgeführter Studien zur Selensubstitution bei Morbus Basedow und EO, welche einstimmig einen Nutzen verzeichnen konnten, sollte das Einsetzten dieses lange umstrittenen Spurenelementes bei milder EO stets erwogen werden.
Graves` disease (GD) is a disease that leads to hyperthyroidism , goiter and in half of GD patients to Graves` Opthalmopathy (GO). GO is characterized by inflammation and swelling of the orbital tissue. Main symptoms are exophtalmos and double vision. Selenium (Se) is an essential trace element and is incorporated as selenocystein (Sec) in selenoproteins. Selenium values in food and soil are very inconsistent. European soils are mostly poor in Se. Selenoproteins play an indispensiable role in oxidative defense. Furthermore they have an impact on the immune response. Several Studies have shown a benefical effect by Se supplementaion in hashimoto disease, GD and in mild GO. Our objective was to test the hypothesis that Se status is asscoiated with GO and that it declines with severity and clinical activity. Se and Selenoprotein P (SePP) were retrospectively determined. Se was determined by a fluometric method and SePP by a sandwich ELISA in 42 patients with mild and 44 with severe GO. Se and SePP were matched with severity (NOSPECS) and clinical activity (CAS). We found that Go severity and activity do not directly affect serum Se status.