Karzinome der Prostata und der Niere zählen mit zu den häufigsten malignen Tumoren industrialisierter Nationen. Außerdem stellen die beiden genannten Karzinomtypen zwei der häufigsten Ursachen tumorbedingter Mortalität dar. Die chirurgischen und radiologischen Behandlungsoptionen beim Nierenzell- und Prostatakarzinom sind vor allem in frühen Krankheitsstadien erfolgreich. Bislang verfügbare Chemotherapien weisen in fortgeschritteneren Stadien dagegen noch eine hohe Rate an Therapieresistenz mit daraus resultierendem Krankheitsprogress auf, wodurch die genannte hohe Mortalität dieser Erkrankungen bedingt wird. Daraus folgt der offensichtliche Bedarf an neuen chemotherapeutischen Strategien zur Behandlung dieser Karzinome. Weiterhin werden Biomarker benötigt, die den individuellen Krankheitsverlauf besser vorhersagen können, um den betroffenen Patienten entsprechend individualisiert eine mehr oder weniger aggressive Therapie anbieten zu können. Aus pathologischer Sicht sind zudem Marker hilfreich, die in diagnostisch schwierigen Fällen eine validierte Entscheidungshilfe in der Beurteilung der Dignität einer Läsion liefern. Die vorgestellten Studien zeigen, dass ADAM9 in beiden untersuchten Karzinomentitäten prognostische und im Prostatakarzinom möglicherweise auch prädiktive Aussagen ermöglicht. Als Mitglied der ADAM- Familie kommt dieses von den Karzinomen zum Teil stark überexprimierte Protein daneben auch als zukünftiges Therapieziel in Frage. Eine höhere Expression von ADAM8 wurde ebenfalls mit Tumorprogression assoziiert, jedoch in eingeschränkterem Masse als es bei ADAM9 der Fall war. Die Klasse I Histiondeacetylasen 1-3 werden in Prostata- und Nierenzellkarzinomen stark exprimiert, sind mit einer erhöhten Proliferationsrate der Tumoren assoziiert und können zum Teil ebenfalls als Prognostikator eines Karzinomrezidives dienen. Die deutliche Überexpression von GOLPH2 im Prostatakarzinom im Vergleich zum nicht-neoplastischen Prostatadrüsengewebe macht diesen Marker zu einer vielversprechenden Ergänzung von p63 und AMACR in der Prostatakarzinomdiagnostik.
Carcinomas of the prostate and the kidney are among the most common malignant tumours in industrialised nations. Both entities further constitute two of the most common causes of malignancy-related mortality. Surgical and radiotherapeutic treatment options are especially useful in the early stages of renal cell and prostate cancer. In advanced stages the currently available chemotherapies show a high rate of therapy resistance. This results in disease progression and the mentioned high mortality rates of these tumours. New chemotherapeutic strategies are obviously needed for the treatment of these carcinomas. Furthermore, biomarkers are needed to allow an individualised prognosis and to offer the patients a respectively individualised more or less aggressive therapy. From the pathological point of view there is also the need for markers that provide validated assistance for the assessment of the dignity of a lesion in difficult cases. The studies displayed here demonstrate that ADAM9 provides prognostic information in both tumour entities examined here and possible even predictive information in terms of prostate cancer. As a member of the ADAM protein family, this protein, which is over-expressed in many carcinomas, might also become a future therapeutic target. A higher expression of ADAM8 was also associated with tumour progression but in a more limited way than ADAM9. The class I histonedeacetylases 1-3 are highly expressed in prostate and renal cell carcinomas, are associated with a higher proliferation rate and can to some extent also be used as a prognosticator of tumour relapse. The clear-cut over-expression of GOLPH2 in prostate cancer in comparison to non-neoplastic prostate tissue make this maker a promising supplement to p63 and AMACR in the diagnosis of prostate cancer.