Einführung: Nonadhärenz bezüglich der medikamentösen Therapie stellt in der Behandlung von Patienten mit angenommener therapieresistenter Hypertonie ein beträchtliches Problem dar. Die Spiegelbestimmung der antihypertensiven Medikation durch Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) ist ein geeigneter Weg Nonadhärenz zu entdecken und Ursachen zu identifizieren. Die Kosteneffektivität des TDM wurde jedoch bislang in Deutschland nicht untersucht. Methodik: Ein Markov Modell wurde benutzt, um in therapieresistenten Patienten Lebensjahre, qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALYs), Kosten und die potentielle Kosten-Effektivität zu untersuchen. Die Patienten erhielten entweder eine TDM optimierte Therapie oder die bestmögliche Standardtherapie. Das Modell hatte eine Laufzeit vom dreißigsten bis zum hundertsten Lebensjahr oder Tod bei einer Zyklusdauer von einem Jahr. Die Effektivität des TDM wurde durch die Reduktion der Hypertonie assoziierten Mortalität und Morbidität modelliert. Die Kosten-Effektivität wurde aus der Sicht eines Kostenträgers untersucht. Deterministische und probabilistische Sensitivitätsanalysen wurden durchgeführt. Ergebnisse: In der Altersgruppe der Sechzigjährigen erzielte das TDM einen Hinzugewinn von 1,07 QALYs bei Männern und 0,97 QALYs bei Frauen, was mit zusätzlichen Kosten von jeweils 3.854€ und 3.922€ verbunden war. Geht man von einer Zahlungsbereitschaft von 35.000€ pro QALY aus, lag die Wahrscheinlichkeit, dass das TDM kosteneffektiv ist, in allen Altersstufen von 30-90 Jahren bei ≥95%. Die Ergebnisse wurden insbesondere durch die Häufigkeit der Durchführung des TDM, die Rate der Non- Responder und das Ausmaß des Effekts des TDM auf den Blutdruck beeinflusst. Schlussfolgerung: TDM stellt in Patienten mit therapieresistenter Hypertonie eine potentiell kosteneffektive Therapieoption dar. Dies gilt für eine Vielzahl von Patienten und unabhängig von Alter und Geschlecht.
Introduction: One of the major problems in therapy of patients with presumed resistant hypertension is nonadherence to drug intake. Therapeutic drug monitoring (TDM) has been shown to be a potent tool to detect nonadherence and identify barriers to treatment adherence. The cost-effectiveness of TDM has yet been unclear. Methods: In patients with resistant hypertension, a Markov model was used to evaluate life-years, quality-adjusted life years (QALYs), costs and incremental cost-effectiveness ratios. Patients received either TDM optimized therapy or standard best medical therapy. A cycle length of one year was used in a model running from the age of 30 to 100 or death. The efficacy of TDM was modeled by reduction in risk of hypertension-related mortality and morbidity. All cost analyses were performed from a payer´s perspective and deterministic and probabilistic sensitivity analyses were conducted. Results: TDM gained 1.07 QALYs in men and 0.97 QALYs in women at additional costs of 3.854 EUR and 3.922 EUR in the age group of 60-year olds. With an assumed willingness-to-pay threshold of 35.000 EUR per QALY gained, probability of TDM being cost-effective was ≥95% in all age groups 30-90 years. Frequency of TDM testing, rate of nonresponders to TDM and magnitude of effect of TDM on blood pressure were factors influencing results the most. Conclusion: TDM is a potential cost-effective healthcare intervention in patients with resistant hypertension. This finding is valid for a wide range of patients, independent of age and gender.