Change blindness is the relative inability to detect changes between visual scenes when the transient change signal is occluded (Simons, 2000). To detect changes between scenes visual attention is necessary to form stable representations in visual memory, which can then be compared. The dissertation at hand is designed to study the influence of (especially semantic) cueing on visual attention and memory in the change blindness phenomenon using behavioural and electrophysiological data. The five experiments showed that cues that exogenously capture attention influence change detection and the formation of stable visual representations of the pre- and post-change scene explicitly and implicitly. These exogenous cues are efficient if they are semantic or perceptual and they interact depending on the possibility to semantically categorize the visual scene. This range of possible exogenous cue types seems to show that the human system searches for exogenous (semantic) cues to guide visual search. The experiments also revealed signs for an automatic attentional mechanism that may underlie the detection of changes. Furthermore the results found here challenge theories that explain change blindness due to representation failures (for reviews, see Rensink, 2000; Simons & Rensink, 2005).
Change Blindness (Veränderungsblindheit) ist die relative Unfähigkeit Wechsel zwischen zwei visuellen Szenen zu entdecken, wenn die Transiente des Wechselsignals verdeckt ist (Simons, 2000). Zur Erkennung von Veränderungen zwischen visuellen Szenen ist visuelle Aufmerksamkeit notwendig, um stabile Repräsentationen im visuellen Gedächtnis zu formen, welche daraufhin verglichen werden können. Die vorliegende Dissertation ist konzipiert um den Einfluss von (hauptsächlich semantischen) Hinweisreizen auf visuelle Aufmerksamkeit und Gedächtnis im Change Blindness Paradigma mit behaviouralen und elektrophysiologischen Daten zu untersuchen. Die fünf Experimente zeigten, dass Hinweisreize, welche die Aufmerksamkeit exogen auf sich ziehen, Change Blindness und die Speicherung stabiler Repräsentationen der Szene vor und nach dem Wechsel beeinflussen. Dies passiert sowohl explizit als auch implizit für semantische und perzeptuelle Hinweisreize. Beide Formen interagieren in ihrem Einfluss auf Change Blindness und visuelle Repräsentationen abhängig von der Möglichkeit die visuelle Szene semantisch zu kategorisieren. Diese Bandbreite and möglichen exogenen Hinweisreizen scheint zu zeigen, dass das menschliche System exogene (semantische) Hinweisreize nutzt um die visuelle Suche zu steuern. Des Weiteren konnten Anzeichen für einen automatischen Mechanismus der Aufmerksamkeitssteuerung gefunden werden, welcher der Änderungsdetektion zugrunde liegt. Darüber hinaus stellen die vorliegenden Ergebnisse Theorien in Frage, welche die Change Blindness mit fehlenden visuellen Repräsentationen der Szenen in Verbindung bringen (für Übersichtsarbeiten zu diesen Theorien, siehe Rensink, 2000; Simons & Rensink, 2005).