dc.contributor.author
Kley, Felix
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:05:28Z
dc.date.available
2009-12-02T08:00:57.157Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/556
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4758
dc.description.abstract
Das komplexe Krankheitsbild der Schizophrenie ist neben den klassischen
Symptomen wie Wahn, Halluzinationen und Ich-Störungen durch erhebliche
Einschränkungen der kognitiven Lesitungsfähigkeit wie zum Beispiel der
Aufmerksamkeitsfunktionen gekennzeichnet, die den Erkrankten oftmals nicht
minder beeinträchtigen als die klinische Symptomatik, zumal sie meist länger
persistieren und einer medikamentösen antipsychotischen Behandlung nur schwer
zugänglich sind. In der vorliegenden Arbeit wurden Defizite und Störungen
verschiedener kognitiver Funktionen schizophren Erkrankter mittels einer
computergestützten Testbatterie ausgewertet und mit den Testergebnissen
gesunder Kontrollpersonen verglichen. Eine präzise Erfassung der
Aufmerksamkeitsleistung gibt Aufschluss über defizitäre kognitive
Teilleistungsbereiche und unterstützt die Planung einer kognitiven
Rehabilitation und Therapie der Erkrankten. Darüberhinaus ist es sinnvoll, bei
der Identifizierung von Suszeptibilitätsgenen zur Aufklärung der
molekulargenetischen Grundlagen der Erkrankung einfacher strukturierte, und
durch genetische Variation direkter beinflusste Phänotypen, zu verwenden als
den des breitgefächerten Symptomkomplexes der Schizophrenie. Hierbei bieten
sich für die Schizophrenie Defizite der Aufmerksamkeitsfunktionen als
Phänotypen an. Drei Untertests der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung
(TAP) wurden hinsichtlich ihrer Eignung als kognitiver Endophänotyp
untersucht. Erfasst wurden die Fähigkeit, das Aufmerksamkeitsniveau zu
steigern (Alertness), die geteilte Aufmerksamkeit (Divided Attention), sowie
die Fähigkeit zur Unterdrückung einer inadäquaten Reaktion (Go/NoGo). Sowohl
spezifische Defizite, als auch deren Verlauf und Stabilität wurden in einem
ersten und in einem weiteren Testdurchlauf bei schizophrenen Patienten und
gesunden Kontrollpersonen geprüft. Dabei zeigten sich signifikante
Unterschiede der Reaktionszeiten zwischen Patienten und Kontrollen in allen
drei Untertests, vor allem aber spezifische Defizite im Untertest Divided
Attention. Diese Defizite zeigten nach einem Zeitraum von 3 Monaten keine
Veränderung bei Patienten, während bei gesunden Kontrollpersonen ein
deutlicher Lerneffekt zu beobachten war. Der Untertest Divided Attention der
TAP scheint somit geeignet, spezifische Aufmerksamkeitsdefizite bei
schizophren Erkrankten zu erfassen. Weiterhin ließen sich signifikante
Geschlechtsunterschiede in den Untertests feststellen, die bisher noch nicht
beschrieben wurden. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und schnellen
Durchführbarkeit eignet sich die TAP sowohl für den breiten Einsatz im
klinischen Alltag, als auch für die Untersuchung größerer Patientenkollektive
im Rahmen molekulargenetischer Untersuchungen. Die Ergebnisse der Untersuchung
weisen somit auf eine Eignung der spezifischen Defizite im Untertest Divided
Attention der TAP als kognitiver Endophänotyp der Schizophrenie hin. Zwei der
für die Validität eines Endophänotypen geforderten Kriterien – Assoziation der
Defizite mit dem Erkrankungsstatus und Stabilität im Verlauf, bzw.
Unabhängigkeit vom akuten Erkrankungsstatus, konnten durch die vorliegende
Untersuchung nachgewiesen werden. In zukünftigen Untersuchungen sollte geprüft
werden, ob die ermittelten Aufmerksamkeitsdefizite mit bestimmten
Polymorphismen bzw. vorbeschriebenen Kandidatengenen der Erkrankung assoziiert
sind, und ob die hier beschriebenen Veränderungen mit Defiziten in anderen
etablierten neurokognitiven Tests, wie dem CPT, dem ANT und dem WCST
korrelativ assoziert sind. Um die Eignung der defizitären Leistungen in der
TAP als Endophänotyp noch weiter zu untermauern, sollte weiterhin gezeigt
werden, dass sich die Ergebnisse an gesunden Verwandten von schizophren
Erkrankten replizieren lassen. Darüberhinaus könnte die Testreihe mit
Individuen durchgeführt werden, die sich in einem Prodromalstadium der
Schizophrenie befinden. Schließlich könnte ein weiterer Testdurchlauf nach
einer Zeit von drei Jahren die gemessenen Aufmerksamkeitsdefizite im
Langzeitverlauf der Erkrankung dokumentieren.
de
dc.description.abstract
Schizophrenia (szp.) is characterized by classical symptoms such as mania,
hallucinations and depersonalization. Moreover we see cognitive deficits which
handicap patients more intensively and often persistently longer than typical
clinical pathology. These deficits respond badly to medical treatment. In this
work deficits in cognitive functions of schizophrenic patients are evaluated
by a computer-supported test battery (Test for attentional performance, TAP)
and compared to the results of healthy controls (hc). A precise registration
of attention deficits can support therapy and rehabilitation and furthermore
be useful in the identification of a cognitive endophenotype of schizophrenia.
We tested three tasks of the test for attentional performance on qualification
as cognitive endophenotypes. Abilities in divided attention, alertness and
suppression of inadequate reaction were recorded. Significant differences
between szp. and hc. in mean reaction time was shown in all tests. Moreover
the divided attention task showed further deficits in schizophrenic patients.
The tests were repeated after a time span of three months in order to show
stability and independence of the disease's clinical status. The results
showed no differences in the szp. group while hc. could improve their results.
The TAP shows applicability for identification of cognitive deficits which are
specific for schizophrenia. These deficits show no aberration over a time span
of three months and are not affected by antipsychotic medication. A
qualification as a cognitive endophenotype could be described for the mean
reaction times in three tasks of the TAP. Further studies may show a
correlation to gene polymorphisms which are associated to the disease.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Evaluierung der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) als kognitiver
Endophänotyp der Schizophrenie
dc.contributor.contact
felixkley@yahoo.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. M. Dettling
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. P. Falkei
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. A. Heinz
dc.date.accepted
2010-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014229-1
dc.title.translated
Evaluation of the Tests for Attentional Performance (TAP) as a cognitive
endophenotype of schizophrenia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014229
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006655
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access