Mitomycin C ist ein seit 1958 bekanntes und als antitumorales Antibiotikum verwendetes Derivat des Bakteriums Streptomyces caespitosus. Ab 1963 wurde es erfolgreich topisch in der Augenheilkunde zur Unterdrückung postoperativer Narbenbildung verwendet. Seit 1998 erfolgt mit diesem Ziel der klinische Einsatz von topisch appliziertem MMC bei Stenosen in Hohlorganen. Die vorliegende retrospektive Arbeit untersucht die adjuvante Wirksamkeit von MMC sowie eventuelle Nebenwirkungen und die Indikationsstellung über einen Zeitraum von zehn Jahren. Methodik Das Patientenkollektiv umfasste 40 Patienten, medianes Alter 54 Jahre, mit stenosierenden Läsion des Larynx, der Trachea, des Pharynx, des Ösophagus, der Choanen und des äußeren Gehörganges. Es wurde eine retrospektive Untersuchung anhand klinischer Verläufe und Befunde bei einem zehnjährigen MMC-Einsatz durchgeführt. Hierbei wurde stets 1mg/ml MMC für zwei Minuten teils wiederholt appliziert. Ergebnisse Bei der kombinierten Anwendung von topisch appliziertem MMC und laserchirurgischen bzw. nach offen-chirurgischen Verfahren ließ sich der Stenosegrad nachhaltig verbessern. Prätherapeutisch zeigten 65,3% der Patienten mit laryngotrachealen Stenosen einen hohen Stenosegrad. Posttherapeutisch wiesen 72% der Patienten nur noch eine leichte bis keine Stenose mehr auf. Das forcierte inspiratorische Ein Sekundenvolumen konnte signifikant von prätherapeutisch 0,96 Liter auf posttherapeutisch 2,20 Liter gesteigert werden und 93,7% der Patienten gaben eine klinische Besserung ihrer Beschwerden an. Diskussion Die Ergebnisse dieser Untersuchung des zehnjährigen komplikationslosen Einsatzes von adjuvant eingesetzem MMC in der Therapie von Stenosen in Hohlorganen in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde deuten stark auf dessen Wirksamkeit in einem kombinierten Behandlungskonzept hin. Im Vorfeld muss eine korrekte Indikationsstellung stattfinden sowie das entsprechende chirurgische Verfahren. So bestätigt der klinische Eindruck ebenfalls eine bessere Beherrschung komplexer Fälle.
Mitomycin C has been known since 1958 as an antitumoral antibiotic, a derivative of Streptomyces caespitosus. From 1963 it has been successfully used topical in the field of ophthalmology in the suppression of post- operative scar formation. For this aim it is also used topical in the treatment of stenosis in hollow organs since 1998. The retrospective analysis examined the adjuvant efficiency of MMC as well as potential side effects and correct diagnosis during 10 years. Methods: The analysis includes 40 patients, mean age of 54 years, with stenosis in the larynx, trachea, pharynx, esophagus, choanen and external ear channel. A retrospective analysis on the basis of clinical disease courses and findings covering an examination period of 10 years. MMC has been used always with 1 mg/ml for 2 minutes sometimes repeated. Results: After combined application of topical MMC and laser- surgical/ open-surgical intervention a sustained improvement in the stenosis level was achieved. Pre-operative 65,3% of the patients with stenosis of the larynx and trachea showed an high stenosis level. Post-operative 72% showed an mild or non stenosis. The forced inspiratory volume in 1 second increased significantly from pre-operative 0,96 l to post-operative 2,20 l and 93,7 % of the patients stated an clinical improvement of their symptoms. Discussion: The results of this 10-year-analysis of adjuvant MMC without any side effects in the treatment of stenosis in hollow organs point to the efficiency in an combined treatment. Prior the correct diagnosis and surgical treatment is necessary. The clinical findings confirmed an enhancement in the containment of complex cases.