Einleitung: Die Detektion isoechogener Leberläsionen mit konventioneller B-Bild- Sonografie stellt eine Herausforderung für den Untersucher dar. Die Methode der elektronischen Kolorierung schwarzweißer B-Bild-Sonografie ist seit mehr als zehn Jahren bekannt und an den meisten Sonografiegeräten verfügbar. Dieses Prinzip soll besonders die Kontrastwahrnehmung verbessern. Bisher gibt es keine systematischen Studien zur diagnostischen Sicherheit der kolorierten B-Bild-Sonografie. Methodik: Die sonografischen Leberbefunde von 53 Patienten werden als Videosequenzen zufällig aneinander gereiht und von insgesamt 27 sonografisch tätigen Ärzten einfach verblindet nachbefundet. Die statistische Auswertung erfolgte in Abhängigkeit von der verwendeten Farbvariante (schwarzweiß vs. gelbbraun bzw. schwarzweiß vs. blauweiß), von der Art der Läsion (echoreich vs. echoarm) und dem Erfahrungsgrad der Untersucher. Ergebnisse: In der Analyse der Schlüsselvideos der blauweißen Farbvariante zeigte sich eine signifikant schlechtere Detektionsrate von Leberläsionen im Vergleich zur schwarzweißen Methode (59,7% vs. 50,2%, p<0,01). In der Subgruppenanalyse zeigte sich dieser signifikante Unterschied ebenfalls in der Expertengruppe (p=0,018). Die Analyse der gelbbraunen Farbvariante ergab keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur konventionellen schwarzweißen Sonografie. Schlussfolgerung: Der Vorteil der kolorierten Sonografie, welcher aus vorhergehenden Studien gefolgert wurde, konnte nicht bestätigt werden. In der blauweißen Farbvariante zeigte sich eine signifikant schlechtere Detektionsrate der echoreichen Schlüsselvideos im Vergleich zur konventionellen schwarzweißen Variante. Daher kann die blauweiße Farbvariante für die Detektion isoechogener Leberläsionen in der klinischen Praxis nicht empfohlen werden.
Introduction: The detection of isoechogenic liver lesions with B-mode sonography remains a challenge to the present day. The electronic colorization of grayscale B-mode sonograms is well known for ten years. It aims to enhance the perception of contrast. Since there are no systematic trials about the diagnostic effectiveness of colorized B-mode sonography, the purpose of this trial was to determine the diagnostic effectiveness of colorized B-mode sonography. Methods: The sonographic examinations of the liver from 53 patients were colorized in two different color combinations (yellowbrown and bluewhite) and combined in random order. All video sequences were assessed by 27 physicians. The statistical evaluation included the nature of liver lesions (hyperechoic vs hypoechoic), color combination and experience of physician. Results: Statistical evaluation of bluewhite hyperechoic liver lesions showed a higher rate of successfully detected grayscale video sequences compared to bluewhite videos (59.7% vs. 50.2%, p<0.01). Statistical evaluation of yellowbrown liver lesions showed no significant difference in comparison to grayscale sonography. Conclusion: The benefit of colorized B-mode sonography from previous studies could not be confirmed. A significant disadvantage of blue-white colorization was shown in hyperechoic liver lesion. Therefore blue- white colorization cannot be recommended in clinical practice.