Die Hämodialyse bedarf stets eines Zuganges zum Gefäßsystem des Patienten. Im Idealfall erfolgt dies mit zeitlichem Vorlauf mittels arterio-venösem Shunt oder Graft. Im akuten Nierenversagen und bei Menschen mit problematischen Gefäßverhältnis-sen jedoch bleibt für diese Möglichkeiten nicht genügend Zeit und trotzdem muss der Zugang schnell und für den Patienten mit möglichst wenig Traumata verbunden erfolgen. Diese retrospektive Untersuchung beschäftigt sich mit einem neuartigen vorgeboge-nen Hämodialysekatheter (Raulerson), welcher wie andere Kurzzeit-Katheter ge-handhabt wird. Es wird direkt verglichen zwischen einem bereits etablierten Modell (Shaldonkatheter), dem neuartigen Modell und einem Langzeitkatheter (getunnelt). Es wurden 133 Patientendaten retrospektiv betrachtet, mit besonderem Augenmerk auf Infektion, Dysfunktion und Liegedauer der einzelnen Katheter. Da Fehlerquellen wie unterschiedlicher Erfahrungsgrad des legenden Arztes, Hygienemaßnahmen und Sicherheit im Umgang mit dem Katheter ausgeschlossen werden sollten, wurden nur jene Patienten in die Untersuchung aufgenommen, welche von einem bestimmten Oberarzt behandelt wurden. Insgesamt wurden acht Infektionen der Katheter notiert, vier in der Gruppe des Rau-lerson-, drei in der Gruppe des Shaldonkatheters. Sieben Dysfunktionen wurden dokumentiert. In Liegedauer und Entfernungsgründen erreichten die beiden Kurzzeit- Katheter nahezu identische Zahlen. Der Tunnelkatheter wurde gesondert betrachtet, da Legetechnik und Konzeption dieses Langzeit- Katheters nicht direkt vergleichbar sind. In dieser Patientengruppe trat eine Infektion auf. In Bezug auf Dysfunktion und Liegedauer ließen sich die Ergebnisse, welche sich in repräsentativen Studien finden, reproduzieren. Möglicherweise wurde durch die Vorauswahl der Patienten ein „zu gutes“ Kollektiv ausgewählt, da die Infektionsinzidenz zu niedrig für eine signifikante Aussage in Bezug auf das katheterassoziierte Infektionsrisiko blieb. Durch den Charakter des Retrospektiven war dies aber die einzige Möglichkeit für gleiche Ausgangsbedingungen aller Patienten. Der neuartige Raulersonkatheter ist unter Idealbedingungen vergleichbar gut wie bereits etablierte Katheter. Diesen überlegen ist der Tunnelkatheter.
This retrospective analysis compares a new precurved hemodialysiscatheter (Raulerson-catheter) with a well established catheter (Shaldon-catheter) with focus on incidence of infection of the catheter, dysfunction and over all usage. As a control group a tunneld hemodialysiscatheter is compared to the results from the two other groups. Studies in the past have shown that tunneld catheters have significantly lower rates of blod stream infection due to their diffrent design and implant-method. This study shows that the new precurved catheter is fully comparable to the well known, established one. Infection incidences, dysfunction rates and over all days of usage show now significant differences in the two catheters. So the new Raulerson-catheter can be seen and used as another alternative to already estabilshed catheters in hemodialysis.