Die aktuelle Studie untersucht die Auswirkungen aeroben Trainings auf den klinischen Verlauf bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien nach Durchführung einer Hochdosischemotherapie und anschließender autologer Stammzelltransplantation. Insgesamt wurden 80 Patienten in die Studie eingeschlossen, von denen 37 Patienten ein tägliches, 30-minütiges aerobes Laufbandtraining bei einer Intensität entsprechend 80% der maximalen Herzfrequenz absolvierten. Die Durchführung des Trainingsprogramms erfolgte nach einem Intervall-Training-Schema. Die übrigen 43 Patienten trainierten nicht. Nach der Entlassung zeigten sich bei den Patienten der Trainingsgruppe eine signifikante Abnahme des Bedarfs an Erythrozytenkonzentraten sowie signifikant niedrigere Kreatininwerte. Bei der Evaluation der restlichen Parameter wie der Dauer des stationären Aufenthalts und der febrilen Phase, der Höhe des Fiebers und der Ausprägung von Infektionen zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Bis auf eine Erhöhung der Transaminasen trat in der Trainingsgruppe keine Zunahme hepatischer, renaler, gastrointestinaler oder kardialer Komplikationen im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Der signifikant geringere Bedarf an Erythrozytenkonzentraten in der Trainingsgruppe könnte auf eine Stimulation der Hämatopoese durch das Training zurückzuführen sein. Die vorgelegte Studie belegt, dass Patienten mit hämatologischen Neoplasien nach Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation ein moderates tägliches Ausdauertrainingsprogramm durchführen können, ohne dass es eine Zunahme klinischer Komplikationen zur Folge hat. Da die Patienten lediglich an 29% der Kliniktage trainierten, ist die fehlende Signifikanz einer Vielzahl der Ergebnisse möglicherweise auf die geringe Anzahl der Trainingseinheiten zurückzuführen. Dessen ungeachtet sollte körperliches Training in Zukunft ein fester Baustein in der Rehabilitation onkologischer Patienten werden.
We examined the effects of endurance training on the clinical outcome in patients with haematological neoplasms receiving high-dose chemotherapy followed by autologous stem cell transplantation. A group of cancer patients followed an exercise program during hospitalization (training group; n = 37). The program was comprised of walking on a treadmill following an interval training pattern for 30 minutes daily. Patients in the control group (n = 43) did not train. By the time of hospital discharge the use of red blood cell concentrates was significantly higher for control group compared to the training group (P=0.03). Duration of hospitalization, duration of fever, severity of fever or severity of infections showed no significant difference between the groups. Except for a slight increase of serum transaminases no hepatic, renal, gastrointestinal or cardiac complications were observed. The significant lower use of red blood cell concentrates in the training group could be caused by stimulation of hematopoiesis by physical activity. We conclude that aerobic exercise can be safely carried out immediately after high-dose chemotherapy and autologous stem cell transplantation. As the patients trained only in 29 percent of the time of hospitalization one possible reason why the majority of the investigated parameters failed to reach statistical significance may be the low number of training sessions. Nevertheless physical training should be part and parcel of rehabilitation in cancer patients.