Hintergrund: Laut dem UNAIDS sind weltweit 39,5 Millionen Menschen mit dem HIV infiziert, davon alleine 24,7 Millionen in Sub-Sahara Afrika. Somit gehört HIV/AIDS global zu einer der größten Herausforderungen des Gesundheitssystems. Ziel: Ziel dieser Studie war die signifikante und klinisch relevante Verbesserung klinischer und anthropometrischer Parameter sowie die Verlängerung der medikationsfreien Zeit bei HIV-infizierten Menschen mit Hilfe des entwickelten HIV-Care-Programms. Methode: Im Rahmen einer Cluster- randomisierten Interventionsstudie wurden in 6 kamerunischen Krankenhäusern HIV-infizierte Patienten der Interventionsgruppe (HIV-Care-Programm; n=100) bzw. der Kontrollgruppe (Usual-Care; n=101) randomisiert zugeteilt. Die Interventionsphase dauerte 6 Monate und bestand aus Seminaren und Beratungsgesprächen in den Bereichen: Ernährung, Hygiene, Umgang mit Stigmata und Diskriminierung mit praktischen Übungen. Outcome Parameter waren: CD4-Zellzahl, BMI, Serum-albumin, Malondialdehyd nach 6 Monaten sowie die Dauer der medikationsfreien Zeit. Ergebnisse: Nach 6 Monaten, sank der CD4-Spiegel um 46.3 Zellen (7.7%) in der Interventionsgruppe und 129 Zellen (23%) in der Kontrollgruppe (p=0.003). Die Dauer der medikationsfreien Zeit betrug 5.9 Monate in der Interventionsgruppe im Vergleich zu 4.9 Monate in der Kontrollgruppe (p<0.004). Der BMI stieg um 1.9% in der Interventionsgruppe und sank um 3% in der Kontrollgruppe (p=0.088). Weiterhin konnte ein Anstieg des Serum-albumins um 100% in der Interventionsgruppe und ein Absinken um 2.9% in der Kontrollgruppe (p<0.001) beobachtet werden. Das Malondialdehyd stieg in beiden Gruppen um 6% an (p=0.934). Fazit: Das HIV-Care-Programm bietet durch die Verlangsamung der CD4-Zellabnahme und die Verlängerung der medikationsfreien Zeit eine wirksame und kostengünstige Alternative zur Unterstützung des Krankheitsverlaufs bei HIV-infizierten Patienten. Vor dem Hintergrund, dass antiretroviraler Medikation (ARV) in Kamerun nur begrenzt zur Verfügung steht, kann der Anteil der medikamentös unterversorgten Patienten reduziert werden
Background: HIV/AIDS is worldwide one of the severest public health problems faced by human beings. According to UNAIDS, 39.5 million people worldwide are infected with HIV. Out of these, 24.7 million comes from Sub-Saharan Africa alone. Objective: The aim of this study was to use a designed HIV-Care-Program to significantly improve relevant clinical and anthropometrical parameters, and to prolong the medication-free period in HIV patients. Method: A cluster randomized trial, including 6 health facilities randomized to intervention n=100 (HIV-Care-Program) or control n=101 (Usual-care). The intervention consisted of seminars and counselling-lessons over a period of 6 months, on the subjects: nutrition, hygiene, coping with stigma and discrimination, and practical activities. Outcome parameters were: CD4 cells, BMI, Serum-albumin, Malondialdehyde after 6 months and medication-free period. Results: After 6 months, CD4 dropped by 46.3 cells (intervention) and 129 cells (control) (p=0.003). The duration of the medication-free period was 5.9 months (intervention) vs. 4.9 months (control) (p<0.004). The BMI increased by 1.9% (intervention) and decreased by 3% (control) (p= 0.088). Serum-albumin increased by 100% (intervention) and decreased by 2.9% (control) (p<0.001) while Malondialdehyde increased by 6% in both groups (p=0.934). Conclusions: The HIV-Care-Program provides a low-cost alternative for improving health- status, while slowing CD4 cell decline and prolonging medication-free period, thus freeing local ARV capacities for patients in urgent need