Die subklinische Endometritis kann bei klinisch gesunden Kühen mittels eines zytologischen Verfahrens diagnostiziert werden. Sie kann Grund für eine schlechte Fruchtbarkeit der Tiere sein. Ziel dieser Studie war es, die Effektivität einer Behandlung von subklinischen Endometritiden mit proteolytischen Enzymen oder PGF2α gegenüber einer unbehandelten Kontrollgruppe zu beurteilen. Zum weiteren Vergleich diente eine Gruppe von gesunden Tieren ohne subklinische Endometritis. Die Feldstudie wurde im Land Brandenburg auf einem kommerziellen Milcherzeugerbetrieb durchgeführt. Bei allen Tieren wurde zwischen dem 21. und 27. Tag pp eine Puerperalkontrolle (PK1) durchgeführt. Tiere, die nach rektaler Palpation und Vaginoskopie keinen pathologisch veränderten Ausfluss und keinen übermäßig vergrößerten Uterus aufwiesen, wurden mittels der Cytobrush-Methode untersucht. In den zytologischen Ausstrichen wurde der Anteil an neutrophilen Granulozyten (PMN) bestimmt. Tiere mit mindestens 5% PMN im Ausstrich wurden als an einer subklinischen Endometritis erkrankt angesehen. Diese Tiere wurden einer von drei Behandlungsgruppen zugeordnet. Den Tieren der Gruppe Enzyme wurden intrauterin 20g des Enzympräparates Masti Veyxym (Zwei Injektoren, Veyx Pharma GmbH, Schwarzenborn) verabreicht. Masti Veyxym enthält Chymotrypsin, Trypsin, Papain, Vitamin A und Vitamin E. Tiere der Gruppe PGF erhielten subcutan 0,5 mg des Prostaglandin F2α-Analogons Cloprostenol (PGF Veyx forte, Veyx Pharma GmbH, Schwarzenborn). Tiere der erkrankten Kontrollgruppe ( Kontrolle ) wurden nicht behandelt. Alle Studientiere wurden zwischen dem 35. und 41. Tag pp (PK2) erneut rektal, vaginoskopisch und mit der Cytobrush- Methode untersucht. Zur Analyse der ovariellen Aktivität wurde zur PK1 und PK2 jeweils eine Blutprobe entnommen und der Progesterongehalt ermittelt. Ab einem Gehalt von 1,0 ng Progesteron pro ml wurde auf das Vorhandensein eines aktiven Gelbkörpers geschlossen. Von den 315 klinisch gesunden Tieren hatten 50,2% zum Zeitpunkt der PK1 eine subklinische Endometritis. Subklinische Endometritiden traten signifikant häufiger bei Erstkalbinnen auf als bei Kühen ab der zweiten Laktation. Bei Tieren, die im Zeitraum der Puerperalkontrollen azyklisch waren, traten subklinische Endometritiden signifikant häufiger auf als bei Tieren, die bereits wieder zyklische Aktivität zeigten. Die Behandlung subklinischer Endometritiden mit proteolytischen Enzymen hatte einen positiven Einfluss auf die klinische Heilungsrate zum Zeitpunkt der PK2 (58,8%) verglichen mit der unbehandelten Kontrollgruppe (45,3%). Das Risiko zum Zeitpunkt der PK2 an einer Endometritis (klinisch und subklinisch) zu erkranken war in der mit PGF2α behandelten Gruppe (OR 2,1) und der unbehandelt gebliebenen Kontrollgruppe (OR 3,0) signifikant höher als in der Gruppe der Tiere, die bei der PK1 bereits als gesund eingestuft worden waren. Ein Vergleich der bei der PK1 gesunden Tiere mit denen der unbehandelten Kontrollgruppe zeigte, dass in der vorliegenden Studie kein negativer Einfluss der zwischen Tag 21 und 27 diagnostizierten subklinischen Endometritiden auf die Fruchtbarkeit festzustellen war. Da dieses Ergebnis zum Teil den Ergebnissen anderer Studie widerspricht, wäre es interessant, mittels der Cytobrush-Methode zu ermitteln, welche Rolle die subklinische Endometritis zum Zeitpunkt der Besamung spielt. Erstbesamungserfolg, Anteil tragender Tiere, Rastzeit, Güstzeit sowie die anderen erhobenen Fruchbarkeitskennzahlen unterschieden sich weder zwischen den Behandlungsgruppen noch im Vergleich zu den gesunden Tieren signifikant. Lediglich Kühe ab der zweiten Laktation profitierten von der Behandlung mit proteolytischen Enzymen. Gegenüber den Altkühen ohne subklinische Endometritis konnte durch die Behandlung mit Enzymen die Wahrscheinlichkeit einer Trächtigkeit signifikant erhöht (OR 4,7) und die Wahrscheinlichkeit eines Abgangs aus der Herde signifikant verringert werden (OR 0,2). Gegenüber der mit PGF2α behandelten Gruppe konnte auch die Konzeptionsrate signifikant erhöht werden (OR 3,0). Dies spricht dafür, in weitere Überlegungen hinsichtlich Pathogenese, Therapie und Bedeutung subklinischer Endometritiden auch das Alter der Tiere einzubeziehen
Subclinical endometritis diagnosed by cytology in clinically healthy cows can be a reason for reduced reproductive performance. The objective of this study was to evaluate the effect of a treatment of subclinical endometritis with proteolytic enzymes or prostaglandin F2α compared to an untreated control group and a group of healthy cows without subclinical endometritis. The field trial was conducted on a commercial dairy farm in Brandenburg, Germany. In all cows a first post partum check (PPC1) was performed between 21 and 27 days in milk. In cows without pathological findings (discharge or enlarged uterus) after rectal palpation and vaginoscopy endometrial cells were collected from the uterus using the cytobrush-method. An estimated percentage of ≥ 5% polymorphonuclear neutrophils (PMN) in the cytological sample was regarded as a sign for subclinical endometritis. Cows with subclinical endometritis were assigned to one of three treatment groups. In group enzymes cows received an intrauterine treatment with 20ml of a salve containing proteolytic enzymes (Masti Veyxym®, Veyx Pharma GmbH, Schwarzenborn, Germany). Masti Veyxym® contains chymotrypsin, trypsin, papain, vitamin A and vitamin E. In group PGF cows were treated with an injection of 0.5 mg of cloprostenol (PGF Veyx® forte, Veyx Pharma GmbH, Schwarzenborn, Germany). In group control cows with subclinical endometritis were not treated. In all animals a second post partum check (PPC2) was performed between 35 and 41 days in milk using rectal palpation, vaginoscopy and the cytobrush-method. For the analysis of ovarian activity by progesterone a blood sample was taken at PPC1 and PPC2. A concentration above 1.0 ng/ml progesterone was considered indicative of an active corpus luteum. Of 315 clinically healthy cows at PPC1 50.2% had a subclinical endometritis. In primiparous cows subclinical endometritis was diagnosed significantly more often than in multiparous cows. Subclinical endometritis occured significantly more often in acyclic cows at PPC1 and PPC2 than in cows that already showed cyclic activity. Treatment of subclinical endometritis with proteolytic enzymes had positive influence on the clinical cure rate at PPC2 (58.8%) compared to the untreated control group (45.3%). The risk of an endometritis (clinical and subclinical) at PPC2 was significantly higher in group PGF (OR 2.1) and in the untreated control group (OR 3.0) compared to healthy cows at PPC1. Regarding the reproductive performance there was no difference between healthy cows and cows with subclinical endometritis that were left untreated. This result is partly in contradiction to results of other studies. Therefore it would be of interest to determine the effect of subclinical endometritis detected at the time of insemination. First service conception rate, percentage of cows pregnant, days to first service and days open as well as other reproductive parameters did not differ significantly between the treatment groups and the healthy group. The treatment with proteolytic enzymes was beneficial only in multiparous cows. Compared to multiparous cows without subclinical endometritis the probability of pregnancy increased significantly (OR 4.7) and the probability of culling decreased significantly (OR 0.2). Compared to group PGF conception rate increased significantly as well (OR 3.0). Therefore further considerations about pathogenesis, therapy and impact of subclinical endometritis should include the age of the animals.