Background: Until now the long-term consequences of the medical treatment for bipolar disorder have barely been examined, especially the consequences with respect to cognitive impairment and dementia. Some studies show signs that some treatment options have a better effect on the brain than others. This review summarizes the current state of research. Objective: The effects of long-term consequences of lithium, valproic acid, carbamazepine and antipsychotic agents on the development of dementia or cognitive impairments in patients with bipolar disorder were investigated. Methods: A systematic literature search was carried out in the PubMed data base from May to July 2022. Results: The majority of studies showed that lithium has a neuroprotective effect and can lower the risk of developing dementia, whereas an increased risk was found in patients taking valproic acid. There are only very few studies that deal with antipsychotic medication and the long-term consequences concerning dementia. Conclusion: Lithium should be recommended for the long- term treatment of bipolar disorder. Valproic acid should not or carefully be used as it can affect the risk of developing dementia. With respect to antipsychotics there is no recommendation as more studies are needed to evaluate the long-term consequences.
Hintergrund:Die Langzeitauswirkungen dermöglichen Therapieoptionen bei bipolarer Störung sind wenig untersucht, besonders in Bezug auf kognitive Beeinträchtigungen. Unterschiedliche Studien enthalten Hinweise, dass je nach Therapieform, das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, weiter erhöht, aber auch gesenkt werden kann. Der aktuelle Forschungsstand wird in diesem systematischen Review zusammengefasst. Ziel der Arbeit: Die Auswirkungen einer Langzeittherapie mit Lithium, Valproat, Carbamazepin und Antipsychotika auf die Entstehung einer Demenz und kognitiver Beeinträchtigungen bei Patient*innen mit bipolarer Störung werden untersucht. Methoden: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in der PubMed- Datenbank von den beiden Autor*innen im Zeitraum Mai bis Juli 2022 durchgeführt. Placebokontrollierte Studien, Metaanalysen, prospektive Studien mit Kontrollsubstanz, Fall-Kontroll-Studien, Kohortenstudien, systematische Reviews und randomisierte kontrollierte Studien wurden eingeschlossen. Ergebnisse: Der Großteil der verfügbaren Studien sieht in der Langzeittherapie mit Lithium einen protektiven Effekt auf das Gedächtnis und damit das Entstehen einer Demenz. Für Valproat hingegen wird ein eher negativer Einfluss beschrieben. Bei Antipsychotika ist die derzeitige Datenlage nicht aussagekräftig genug, aber auch hier wird ein eher neutraler bis negativer Einfluss mit der Langzeiteinnahme assoziiert. Diskussion: Lithium sollte, auch aufgrund des neuroprotektiven Effekts, in der Erhaltungstherapie der bipolaren Störung empfohlen werden. Der Einsatz von Valproat hingegen sollte in dieser Indikation kritisch gesehen werden. Antipsychotika sind bezüglich dieser Fragestellung noch nicht hinreichend untersucht, sodass keine generelle Empfehlung ausgesprochen werden kann.