Die IE ist eine weltweit ernstzunehmende Erkrankung, die bereits seit über 100 Jahren bekannt ist und eine meist bakterielle Infektion kardiovaskulärer Strukturen umfasst. Trotz aller medizinischer Fortschritte endet ihr Verlauf, der mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden sein kann, auch noch heute in einigen Fällen tödlich. Mit der Intention die diagnostischen, therapeutischen und präventiven Verfahren zu optimieren, forschen Spezialisten verschiedener Nationen zu dieser Thematik, wobei das weite Erregerspektrum der IE, wandelnde Risikogruppen und Fälle mit erschwertem Erregernachweis zusätzliche Herausforderungen darstellen. Das Ziel dieser Arbeit war die Analyse des weltweiten Forschungsaufkommens, welches von 1900 bis 2008 zu der IE veröffentlicht worden ist, hinsichtlich szientometrischer Gesichtspunkte. Unter Anwendung des Suchterminus „infect* endocardit*“ konnten in der Datenbank des „ISI-Web of Science“ für diesen Zeitraum 5.910 themenspezifische Veröffentlichungen identifiziert werden, welche die Grundlage dieser Recherche bilden. Diese Publikationen wurden weitergehend bezüglich verschiedener Aspekte wie Publikationsjahre, Sprachzugehörigkeit, Erscheinungsformen, Quellenzeitschriften, Publikationsländer, Institutionen, Fachkategorien und hinsichtlich ihrer Autoren untersucht. Darüber hinaus erfolgten Zitationsanalysen mit Hilfe des „Science Citation Index“ des „Web of Science“. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse wurden zahlreiche graphische Darstellungen und Kartenanamorphoten erstellt. Für die ersten 70 Jahre konnten jeweils nur vereinzelte Veröffentlichungen zur IE registriert werden, so dass erst ab 1970 eine Zunahme des Forschungsaufkommens im Lauf der Zeit deutlich wird. Einigen Jahren, in denen ein besonderer Anstieg der Publikationszahlen zu verzeichnen ist, konnten bestimmte Begebenheiten zugeordnet werden. Hierbei führt im Jahr 2007 ein Paradigmenwechsel im Bereich der Prophylaxestrategien zu einer Zunahme des wissenschaftlichen Interesses. Die verstärkten Veröffentlichungen zu Beginn der Neunziger Jahre sind hingegen im Zusammenhang mit der zusätzlichen Listung der „Abstracts“ in der Datenbank des „ISI-Web of Science“ zu sehen, welche für die Datenrecherche eine erhöhte Trefferquote bedingt. Weiter macht sich die zunehmende Optimierung der Datenerfassung entsprechender Online-Datenbanken bemerkbar. Insgesamt vermitteln die ansteigenden Zahlen eine wachsende Forschungsaktivität und verdeutlichen die Aktualität der IE. Von den registrierten Publikationen wurden 84,65% in englischer Sprache verfasst. Mit dem größten Anteil an themenspezifischen Veröffentlichungen und publizierenden Institutionen sind vornehmlich die Vereinigten Staaten aber auch Länder Westeuropas an der weltweiten Endokarditisforschung beteiligt und stehen in reger wissenschaftlicher Kommunikation. Hierbei kommt den stark ausgeprägten Kooperationsbeziehungen sowohl auf Länderebene als auch zwischen den verschiedenen Autoren ein besonders hoher Stellenwert zu, welche im Zusammenhang mit der Etablierung nationaler und internationaler Organisationen zu der IE zu betrachten sind (z.B. ICE, ISCVID, AHA, ZEN). Die Zitationsanalysen zeigten, dass den Veröffentlichungen der Vereinigten Staaten gemäß der Summe ihrer Gesamtzitate (33.965) und der Zitationsrate (18,8) die größte wissenschaftliche Resonanz zu kommen; gefolgt von einigen europäischen Ländern. Die Fachzeitschriften Clinical Infectious Diseases und Circulation erlangen zur Thematik der IE mit hohen Publikationszahlen (163) und zahlreichen Zitaten (4.452 bzw. 3.625) größte Bedeutung. Weitere wichtige Quellenzeitschriften im Rahmen der Endokarditisforschung sind The New England Journal of Medicine, was sich anhand seiner hohen Zitationsrate (89,5) äußert, sowie das European Heart Journal, welches die größte Anzahl themenspezifscher Veröffentlichungen zeigt. Unter den produktivsten Autoren zur IE zeichnet sich eine Gruppe von bedeutenden Wissenschaftlern ab, welche ähnliche Werte hinsichtlich der H-Indices sowie ihrer Publikations- und Zitationszahlen zeigen. Der publikationsstärkste Autor ist hierbei Didier Raoult, ein französischer Spezialist für Infektionskrankheiten und Professor der Mikrobiologie. In Bezug auf die Anzahl der Gesamtzitate tut sich der amerikanische Arzt und Wissenschaftler G. Ralph Corey hervor, wohingegen der amerikanische Professor Arnold S. Bayer den höchsten H-Index von 28 aufweist. Jenseits der produktivsten Autoren erhalten die wissenschaftlichen Arbeiten des Autors D.T. Durack große Resonanz, was durch eine außerordentliche Zitationsrate von 72,3 deutlich wird und in Zusammenhang mit einem auf ihn zurückgehendes Diagnoseschema zur IE, den Duke-Kriterien, zu sehen ist.
All over the world infective endocarditis is a serious disease, which has already been known for more than 100 years and entails an infection of cardiovascular structures typically caused by bacteria. Despite recent medical advances the course of disease that may result in serious complications even nowadays leads in some cases to death. In order to improve diagnostic, preventive, and therapeutic treatment strategies, groups of scientists of different nations concentrate on research of infective endocarditis. The disease’s wide spectrum of causative microorganisms as well as their sometimes difficult identification and changing risk groups pose further difficulties. The aim of this study was the analysis of the worldwide research of infective endocarditis which was published during 1900 and 2008, on the basis of scientometric procedures. The search term “infect* endocardit*” produced the total number of 5,910 hits in the database “ISI-Web of Science”. These relevant publications formed the foundation for this enquiry. They were examined further regarding different aspects like date, type, and country of publication, language, scientific journals, institutions, subject areas as well as authorship. In addition, citation analyses were made by using the “Science Citation Index“ of the “Web of Science“. Numerous graphical images as well as cartograms were created for better illustration. During the first 70 years, only sporadic publications about infective endocarditis were registered. Thus, only starting in 1970, the amount of research increased in the course of time. Several years that show a significant ascent of hits can be allocated to specific incidents. In this context, a change of paradigm in 2007 regarding the prophylactic procedures leads to a rise of the research attention. In contrast, the increased number of publications in the early 90s was caused by the additional listing of abstracts in the database of the “ISI- Web of Science” which lead to a higher hit rate. Moreover the cumulative optimizing of data acquisition of the respective online databases can be felt. All in all, the growing number suggests expanding activities of research and underlines the timeliness of infective endocarditis. 84.65% of the identified publications were written in the English language. The majority of publications in the field of endocarditis research are contributed by the United States as well as Western European countries. The same holds true for the publishing institutions. They collaborate actively, which is a crucial factor. These cooperational relations are established both between the different countries and among the individual authors. Those interactions are to be considered in connection with the establishing of national and international organizations dealing with infective endocarditis (e.g. ICE, ISCVID, AHA, ZEN). The citation analyses show that the American publications receive the biggest scientific resonance, as their total sum (33,965) and rate (18.8) indicate. They are followed by some European countries. The scientific journals Clinical Infectious Diseases and Circulation are most relevant with high numbers of publications (163) and numerous citations (4452 and 3625) in the field of infective endocarditis. Other important journals are the The New England Journal of Medicine, which is expressed by its high rate of citation (89.5), and the European Heart Journal, which shows the greatest number of topic-oriented publications. Among the most productive authors several distinguished scientists stand out who have achieved similar values concerning the h-indices and their number of publications and citations. The author with the biggest quantity of publications is Didier Raoult, a French expert on infectious diseases and professor of microbiology. Regarding the total sum of citations, the American doctor and researcher G. Ralph Corey has distinguished himself, while the American professor Arnold S. Bayer shows the highest h-index of 28. Alongside those most productive authors the scientific works of D.T. Durack receive a high resonance as is indicated by the extraordinary citation rate of 72.3. This is presumably connected to a diagnostic scheme that can be traced back to him, namely the Duke criteria.